Gustav Freytag - Die Ahnen

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    Die Ahnen
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    Array Иностранный паблик
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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»Worin liegt Königsmacht, wenn nicht im Schatze?« fragte der König unwillig zurück. »Wie kann ich der Begehrlichen Sinn festhalten und ihren Treuschwur gewinnen, wenn ich ihnen nicht von dem fremden Metall spende? In meinem Lande haben es wenige, und alle fordern es, woher soll ich‘s holen, wenn ich‘s nicht von den Fremden erkaufe?«

»Der König will den Mann an die Römer verhandeln?« fragte die Königin und ihre Augen flammten wie Feuer.

»Würde ich mich bedenken, wenn ich‘s tun wollte?« murrte der König. »Aber dieser Fremde sitzt wie ein Uhu auf meinen Bäumen, alles Geflügel der Luft schießt heran und schreit gegen ihn, nicht lange, so senden auch die Könige von der Oder und fordern seinen Leib.«

»Du täuschest mich nicht,« brach die Königin in heißem Zorne los, »siehe zu, o König, ob du leben kannst nach solcher Schmach, ich will es nicht. Dem meineidigen Mann, der um römisches Gold seinen Schwurgenossen verkauft, weigere ich die Genossenschaft an Tisch und Lager.«

Der König sah mit querem Blick auf sie: »Heftig stürmen deine Gedanken, Frau Gisela, ich meine, sie verfehlen das Ziel.«

»Wer darf mehr für des Königs Ehre eifern als die Königin?« antwortete das Weib nach Fassung ringend. »Getraust du dich nicht, ihn vor den Römern zu bewahren, so entlaß ihn von deinem Hofe. Besser ist es, sich schwach zu erweisen als treulos.«

»Damit er nach der Kränkung lebe als mein Feind«, sprach der König.

»So binde ihn durch hohen Schwur; er ist, wie ich meine, von denen, die ihr Gelübde halten.«

»Will die Königin ihn dazu überreden, daß er der Kränkung niemals gedenke?« fragte der Burgherr lauernd.

»Ich will,« versetzte Frau Gisela tonlos, »wenn es dem Könige nützt.« Beide standen einander mit finstern Gedanken gegenüber, endlich begann der König: »In der Not dient schnelle Tat, versuche dein Heil, Gisela, sende ihm heute abend Botschaft, daß er in deinen Turm steige zu geheimer Unterredung, vielleicht hilfst du ihm dort zu einer guten Ausfahrt.«

Die Königin sah vor sich nieder, erblichen war ihr Antlitz, als sie antwortete: »Ich will ihn zur Ausfahrt mahnen, da du es gebietest.« Sie wandte dem König schnell den Rücken. Er sah ihr finster nach.

Am Abend harrte die Königin in ihrem Turmgemach, die Nachtvögel saßen auf der Mauer und klagten über das Unheil, welches drinnen einem bereitet werden sollte, in den scharfen Stößen der Luft, die durch das offene Fenster drang, flackerte die Wachsfackel und trieb den Schatten des schönen Weibes an den Wänden hin und her. Frau Gisela stand inmitten des Raumes, im Festgewande, die rote Königsbinde über der Stirn, das bleiche Haupt vorgebeugt, die Hände fest geschlossen wie zu gewaltsamer Tat. »Scheidest du von hier, Ingo, mir ist es Qual, ärger als Tod, und weilest du, dann ist von dreien, welche leben, einer zu viel.« Sie fuhr zusammen und horchte wieder, aus der Tiefe erklang Gemurr von Stimmen und leises Waffengeklirr. Da riß sie die Fackel von dem hohen Leuchter und hielt sie zum Fenster hinaus, daß der Rauch und die lodernde Flamme an die Turmzinne wehte und die Eulen erschreckt aufflogen. Aus der Ferne antwortete nach wenigen Augenblicken ein einzelner Jagdruf, die Königin hob die Leuchte zurück und schob den Teppich vor die Fensteröffnung.

Auf der Steintreppe klang ein Männertritt. »Er ist es«, sprach sie leise. Aber als sich die Tür öffnete, fuhr sie zurück, denn König Bisino trat ein, düster war sein Antlitz, der vierschrötige Leib gedeckt mit einem Panzerhemd, das Haupt mit dem Stahlhut; am Griff seines Schwertes schimmerte im Lichte ein blutroter Stein. »Die Königin ist geschmückt wie zu einem Hochzeitsfest«, sagte er zornig.

»Du hast es gewollt.«

»Ich will auch unsichtbar ein Zeuge sein deiner Unterredung mit ihm, und damit du alles sprichst wie ich geboten, so höre die Warnung: am Fuße des Turmes harren zwei meiner Knaben mit harten Händen, steigt er hinab ohne mich, er überschreitet nicht lebend die Schwelle.«

»Gut sorgte der König«, antwortete Frau Gisela starr. Da fiel ihr Blick auf das Schwert des Königs und sie schrie: »Blutig glänzt der Stein an dem Messer des Königs, die Todeswaffe deiner Ahnen ist‘s«, und ihr Entsetzen mühsam bändigend fuhr sie fort: »Vom Gemach der Königin bleibt sonst das Schwert der Männer ausgeschlossen. Warum kränkt der König mein Recht?«

»Es ist nur Vorsicht, Gisela«, versetzte der König grimmig. Er schritt nach dem Hintergrund des Zimmers, öffnete eine kleine Seitentür und verschwand dahinter.

Wieder stand die Königin allein, und in wilder Empörung flogen ihre Gedanken. »Gewalttat sinnt der lauschende König, und ich soll helfen bei nichtswürdiger Tat.«

Da klang draußen der Tritt des anderen und Ingo trat ein, ungerüstet und schwertlos. »Ich danke dir, Base Gisela,« begann er herzlich, »daß du mir heut deinen Turm öffnest.« Er sah in den geschmückten Raum, auf gestickte Teppiche an der Wand und kostbares Gerät aus fremdem Lande. »Seit ich die Mutter verlor, habe ich niemals wieder das Prunkgemach einer Königin betreten. Was stehst du so feierlich, Base?« fuhr er traurig fort, »verzeihe mir, wenn ich mich nicht, wie ich sollte, der Ehre freue, daß du den armen Ingo im Königsschmucke empfängst.« Er ergriff ihre Hand, trotz der Angst flog ein rosiger Schein über ihr bleiches Antlitz, als sie die Hand zurückzog. »Leichter ist der Aufgang zum Gemach der Königin als der Sprung aus der Turmtür«, sprach sie leise.

»Ich sah lauernde Knaben des Königs,« antwortete Ingo, »und mich verwundert das nicht, denn ich weiß, Harietto hat den Sinn des Königs, der mir sonst gütig war, gegen mich empört, darum flehe ich, sorge du, so weit du vermagst, daß mir nicht Schmach widerfahre. Müde bin ich, Königin, meines Erdenloses, verleidet bin ich jedem Gastfreund, elend überall, gleich einem tollen Wolf gehetzt von Hof zu Hof, verächtlich wird mir solches Leben, denn eines besseren Schicksals fühle ich mich wert, und selbst denke ich zu sorgen, daß ich nicht als Lebender durch Römerfesseln gebunden werde. Wenn du aber mein Geschick nicht zu wenden vermagst, dann, flehe ich, rette meine Blutgenossen, den irrenden Schwarm, vor ruhmlosem Tode. Gern werden sie kämpfen, gegen wen es auch sei, aber sie fürchten ein Verderben, das sich ihnen unsichtbar nahen mag, denn fest eingehegt stehen wir zwischen Steinmauern.«

Lautlos starrte die Königin nach der verborgenen Tür, plötzlich stieß sie einen heiseren Schrei aus, denn der König trat hervor und rief: »Eingehegt bist du selbst zur letzten Wunde.« Mit gehobenem Schwert fuhr der König gegen Ingo, aber wie eine Löwin sprang Frau Gisela dem Herrn entgegen und wand ihm den Arm, daß das Schwert klirrend zu Boden fiel. Ingo ergriff die Waffe vom Boden und rief, sie schwingend: »Ich halte deinen Tod in der Hand, König Bisino, wenig wird dir deine Rüstung frommen, wenn ich die Tat üben wollte, die du mir zugedacht. Danke dem Gotte, dem du vertraust, daß der Gastschwur mir heiliger ist als dir.« Und er warf die Waffe dem König vor die Füße. Ein leiser Ton wie das Stöhnen eines Weibes zitterte durch den Raum.

Der König sah wild um sich: »Du sprichst als ein Mann: wohlan, hebe dein Schwert von der Treppe, wir fechten.«

»Ich habe dir Friede geschworen«, antwortete Ingo unbeweglich.

»Und ich dir,« versetzte der König, »gebrochen ist der Eid, du bist frei, hebe die Waffe.«

»Gegen dich kämpfe ich nicht um mein Leben,« versetzte Ingo, »ehrwürdig ist mir dein Königshaupt, wenn du mir auch zuweilen Übles gedacht hast. Und nimmer will ich helfen, daß der Ruf deines Gemahls entehrt werde durch dein oder mein Blut, das vor ihrem Lager vergossen wird. Muß ich vertilgt werden, dann klage ich nicht, wenn du selbst es tust, dann stoß zu, König, und sei bedankt für das Gastgeschenk.«

Der König beugte sich, das Schwert zu erheben, da klang von unten Geschrei und Kriegsruf, Ingo schnellte empor. »Fluch mir, vergessen habe ich in der eigenen Not die Notgenossen. Den Sang meiner Schwäne höre ich, ich komme. Du wahre dich, König, ich finde, was dich zwingt.« Mit Sturmeseile brach er aus der Tür, der König raunte heiser: »Erbarmen kennen die nicht, die unten seiner harren«, und er eilte ihm mit geschwungenem Schwerte nach.

Aber Ingo sprang nur wenige Stufen hinab, wo sein Schwert lehnte und unter dem Gemach der Königin der junge Sohn neben dem Helden Valda schlief. Er raffte den Knaben vom Lager, drückte ihn an sich und flüsterte ihm zu: »Hilf mir, Hermin, mir droht das Verderben. Ich tue dir kein Leid, wenn nicht von dem König meinen Genossen ein Übles geschieht.« Der Knabe hing schlaftrunken in seinem Arm und faßte ihn um den Hals. »Gern helfe ich dir, Vetter«, sagte er ahnungslos. Bevor der alte Krieger sich vom Lager erhob, trug Ingo den Knaben hinauf an die Tür der Königin, wo der König mit dem Schwerte ihm entgegensprang. Aber Bisino fuhr entsetzt zurück, als er sein Kind unter dem Messer Ingos erblickte. »Geh voran, König Bisino,« rief Ingo befehlend, »bereite mir den Weg, ich halte, was dich zwingt. Das Leben deines Knaben sei Bürge für die Häupter der Meinen. Lebe wohl, Frau Gisela, flehe zu den Göttern, daß das Haus des Königs nicht zerbreche in dieser Nacht.«

Die Männer eilten die Steintreppe hinab, Frau Gisela lauschte starr nach dem Getöse und Fall am Fuß der Treppe. Ob sie wünschen sollte, daß er entrann, der den Sohn ihr gepfändet? Ob er selbst zurückkehren würde in ihr Turmgemach, oder der König oder keiner von beiden, das stürmte ihr durch die Seele; sie fühlte Haß gegen ihn, der ihre Hilfe sich nicht begehrt, und doch auch heiße Angst um sein Leben, und Angst vor der Wiederkehr des Königs. Sie sprang an das Fenster und sah hinaus in die Nacht. Sie hörte fernes Gemurr und helles Geschrei, dann wurde es still, sie sah einen Feuerschein blinken, aber auch er verlosch, die Nacht blieb schwarz und unsicher, wie ihr eigenes Schicksal. – Auf den letzten Stufen vor der Turmtür hielt Ingo an: »Verjage die Hunde, König, daß ihr Biß nicht deinen Sohn treffe.« Der König trat ungern vor, aber er verscheuchte seine Wächter. Ingo sprang an ihm vorüber wie ein flüchtiger Hirsch zu der Herberge seiner Mannen. Nicht vermochte der König ihm zu folgen, so sehr er sich eilte.

Um die Herberge standen die Haufen der Königsknaben, gerüstet mit Schild und Speer, manche auch mit Fackeln in der Hand. Auf dem Erdboden vor den Stufen loderte eine rote Flamme und warf ein unsicheres Licht in den dunkeln Saal und auf die wilden Gesichter der Vandalen. »Was blinzen die Käuze beim Lichtschein und wenden abwärts den Blick?« rief Berthar von der Treppe, »mich wundert‘s, daß die Knaben des Königs vor niederträchtigem Werke sich scheuen, sie sind ja, wie ich höre, gewöhnt, bei Nacht zu töten. Für ganz schamlos gelten sie im Volke. Hat sie erschreckt, daß mein Schwert ihrem Fackelträger den Brand zerschlug? Tretet näher, ihr bösen Verzagten, damit ihr vor allem Volke verflucht werdet als Friedensbrecher. Heran, auf daß meine Knaben euch die letzte Fahrt rüsten.«

»Grobe Worte sind die Münze des heimatlosen Bettlers,« rief Hadubald entgegen, »gut verstehst du sie zu zahlen, wenn du an fremden Bänken lungernd durch die Welt fährst. Ganz unnütz seid ihr auf der Männererde und schwerlich beschwert ihr fortan noch fremde Höfe durch euer Geschrei.«

So bereiteten sich die Helden durch heftige Rede zum Kampf; da sprang durch den lärmenden Haufen Ingo, den Königssohn im Arme. Er fuhr auf die Stufen und stand unter seinen Getreuen. Ein lauter Heilruf der Vandalen tönte um die Halle; Ingo aber rief befehlend gegen die Knaben des Königs: »Weicht zurück, tapfere Helden der Thüringe, der junge König, den ich halte, gebietet euch Frieden. Wollt ihr, daß sein Haupt unversehrt bleibe, so vermeidet, meine Mannen zu kränken. Heil sei dem König in der Herberge,« setzte er hinzu, da Bisino herankam, »und Frieden bedeute sein Nahen. Betritt, o König, huldvoll das Schlafgemach deiner Gäste, denn nicht durch Waffen, meine ich, enden wir heut die Verstörung. Hilf mir den König geleiten, Hermin, mein Vetter!« Er ließ den Knaben zur Erde und trat, das Messer über ihn haltend, dem König entgegen, das Kind ergriff die Hand des Vaters und stand zwischen beiden Helden. »Entzündet die Fackeln an der Flamme«, rief Ingo den Seinen zu. »Jedermann weiche aus dem Raume, ihr Vandalenhelden bewacht auf den Stufen die Beratung der Könige!«

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