Gustav Freytag - Die Ahnen

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    Die Ahnen
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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»Das Taufhemd ist lange zerrissen, es war das letztemal weniger wert als sonst wohl in früheren Jahren, wo ich mich in euer Wasser tauchen ließ; und ungern denkt der Mann an die Stunden der Not, in denen er ein Haupt vor fremdem Zauber gebeugt hat«, versetzte der Wirt scheu. »Du hast mir weh getan und du hast mir wohl getan. Dennoch meine ich, du bist ein Mann, großer Geheimnisse kundig, und auch mich rühmen die Leute als einen, der manches weiß. Und wenn ich dir Frieden gebe unter meinem Dach, so magst du zum Dank mich wohl noch manch Geheimnis lehren.«

»Ich will dich lehren,« sagte der Fremde, »wenn du Ohren hast zu hören.«

»Wohlan, so soll das Frühere ausgeglichen und vergessen sein und ich will dich halten als meinen Gast, dich und deine Begleiter mit Abendkost und Herberge, und ich grüße dich an meinem Herde, dich, Herr Winfried, vor dem die Leute knien und den sie Bonifazius und einen Bischof nennen.«

Als die Reisenden am Abend des nächsten Tages aus dem dunklen Fichtenwald ritten, schauten sie von der Berghöhe niedrige Hügel, in der Ferne offenes Land. Vor ihnen lag am Fuße des Berges ein Dorf, grau die Dächer, grau die Balken, rund herum ein Zaun aus Pfahlwerk und ein breiter Graben. Eng gedrängt standen die Häuser in den Dorfgassen, damit die Abwehr eines feindlichen Überfalls leichter sei. Außerhalb des Zaunes erhoben sich an der Berglehne zwei einzelne Höfe wenige Bogenschüsse voneinander entfernt. Zu jedem führte ein Fußpfad von dem Dorfwege ab. An dieser Wegscheide hielt Ingram und sagte kurz: »In das Land der Thüringe habe ich euch geleitet, dies ist das Dorf, dort ist der Hof des Franken, den sie einen Meier des Grafen nennen, und dort steht er selbst. Vollbracht ist, was ich gelobt, fahret dahin.«

Während die Fremden mit geneigtem Haupt ihrem Gott dankten und um Segen für ihren Eintritt flehten, jagte Ingram von dannen und war bereits hinter einem Vorsprung des Holzes verschwunden, als Winfried nach ihm aufsah. Von der anderen Seite aber kam der fränkische Verwalter ihnen entgegen, ein Mann mit grauem Haar und ernster Miene. Winfried bot ihm den Christengruß, und das Gesicht des Mannes rötete sich vor Freude, als er antwortete: »In aller Ewigkeit.« Und als ihm Winfried ein ausgeschnittenes Pergamentblatt hinhielt, das Erkennungszeichen, welches die Herrin dem Meier sandte, da nahm dieser ehrerbietig den Hut vom Haupte, ergriff selbst die Zügel der Rosse und führte die Fremden nach seinem Hofe.

2. Ein Christ unter Heiden

Abwärts vom Dorfe auf die Ebene zu stand ein verfallenes Haus von einem Holzzaun umgeben, an welchem bestäubte Kletten die grauen Blätter breiteten; der Zaun war löcherig und nachlässig geflickt, und die Hühner und Ferkel des Hofes fanden das ganze Jahr mühelosen Durchgang. Hinter dem Tor war aus zwei Stangen ein Holzkreuz errichtet, als einziges Zeichen, daß Meginhard, den sie Memmo nannten, dort wohnte, ein Priester der Christen. Widerwillig hatten die Dorfbewohner ihm vor Jahren auf die Verwendung des Grafen gestattet, in der leeren Hütte zu wohnen. Dennoch fehlte im Innern nicht gänzlich das Behagen. Durch die Ritze der geschlossenen Fensterladen sah man, daß auf dem Herde ein lustiges Feuer brannte. Daneben saß Memmo, ein kleiner rundlicher Mann, vor ihm stand auf schlechtem Holztisch ein Krug mit Bier, auf dem Herde kochte im Topfe ein Huhn, und eine kräftige Magd wirtschaftete mit dem Holzlöffel um den Stein. »Lange brodelt das Huhn, Godelind,« sprach der kleine Mann und blickte sehnsüchtig nach dem Topfe, »schwinge den Löffel und lege Holz an, denn dies ist das einzige, was man hier im Lande reichlich hat.« Aber Godelind kümmerte sich wenig um den Seufzer des Herrn, sie fuhr unwirsch über den Herd und sah zuweilen zornmutig auf den Priester herab. »Sicherlich hätte mein Herr ein besseres Geschenk von dem kranken Nachbar erwerben können als das Ding da« – sie wies mit dem Löffel in die Ecke der Hütte, wo auf dem Strohbund ein slawisches Mädchen kauerte, das mit gesenktem Haupt vor sich hin starrte. »Durch viele Wochen habt Ihr die bösen Geister besprochen, die in dem kranken Bein des Mannes saßen; für große Mühe ist dies ein erbärmlicher Dank, eine Gefangene, ein krankes elendes Ding, zu gar nichts gut. Warum hat er Euch nicht ein Kalb in die Wirtschaft geschenkt? Oft genug habe ich Euch geraten, ihm Eure Meinung darüber unter den Fuß zu legen. Wir haben kaum genug, um zwei Mäuler zu füttern, jetzt kommt das dritte, und dazu eine Wilde mit verworrenem Haar, die kein Wort sprechen mag und die mir neue Sorge schafft zu der, die ich um Euch habe.«

Memmo blinzte schlau in die Ecke. »Und doch nahm ich sie um deinetwillen, Godelind,« sagte er begütigend, »für die Weide und das Feld, gern will ich dich schonen.«

»Habe ich je über die Arbeit geklagt?« schmollte die Gebieterin des Herdes nur wenig besänftigt. »Jetzt soll ich Wache halten um den fremden Unhold.« Sie stürzte das gekochte Huhn in eine irdene Schüssel und setzte das heiße Gericht mit einem Löffel ihrem Herrn vor. Ein wohlriechender Rauch stieg in die Höhe, Memmo saß, die Kühlung erwartend, und klapperte ungeduldig mit dem Holzlöffel am Schüsselrand. Da knarrte es draußen am Zaun und gleich darauf pochte ein Stab an die Tür viermal in kurzen Absätzen. Dem Priester fiel der Löffel aus der Hand, er fuhr erschreckt in die Höhe, starrte auf die Tür, als ob er einen Geist fürchte, und murmelte nach dem dritten Schlage leise, halb bewußtlos: »In nomine spiritus sancti. amen.« Der letzte Schlag erklang und gleich darauf flog die Tür, von starker Hand gerissen, auf, ein Mann trat herein in dunklem Gewande, und eine tiefe Stimme sprach auf der Schwelle: »Sei gegrüßt im Namen des Herrn.« Stumm stand Memmo, alles Rot aus seinem Gesichte war entwichen; Winfried betrachtete einen Augenblick die Bewohner der Hütte, dann trat er an das Fenster, schlug den Fensterladen auf, nahm Schüssel und Huhn, warf sie hinaus, daß die Scherben krachten, und rief gebietend: »Hinaus mit den Frauen.« Godelind hatte die Arme untergestemmt, gar nicht gesonnen, dem Befehl des Fremden zu gehorchen, da sah sie, wie ihr Herr mit heftiger Handbewegung winkte, daß sie weiche, sie merkte, daß der flammende Blick des Fremden sich auf sie richtete, und ihr Mut wurde klein; sie riß die gefangene Slawin mit sich fort und eilte zur Tür. »Suche eine andere Herberge zur Nacht, Weib,« rief ihr Winfried nach, »denn die Zelle dieses Mannes betritt dein Fuß schwerlich wieder.« Hinter den Frauen schloß er die Tür, schob den Riegel vor und trat zu dem sprachlosen Memmo. »Ins Elend bist du gegangen, mein Genosse,« sprach er traurig, »und in übler Gesellschaft finde ich dich; ich komme, deine Seele zu mahnen. Auf die Knie, Meginhard, mein armer Bruder, und bekenne deine Übeltat, denn der Tag der Buße ist gekommen, siehe zu, daß du die Gnade des Richters erwirbst.«

Betäubt fiel der Mönch vor dem Bischof auf die Knie und begann ein lateinisches Gebet zu murmeln. Die Herdflamme loderte lustig weiter und warf die Schatten der Männer hin und her, das Wasser im Kochtopf hob den Deckel und zischte auf dem Herde, aber niemand kümmerte sich darum, bis die Flamme sich senkte und das Wasser schwieg. Dunkler wurde es im Raum, die verglühenden Kohlen warfen ein schwaches Dämmerlicht, und von der anderen Seite fiel matter Sternenschein durch die Fensteröffnung, aber immer noch lag der Priester am Boden, nur schwere Seufzer und das Summen feierlicher Gebete wurden gehört, dann die scharfen Schläge der Geißel und leises Stöhnen. So ging es fort bis in die Nacht. Und als das Sternenlicht in dem Grau des neuen Tages verging, lag Memmo immer noch mit dem Antlitz am Boden, die Arme in Kreuzesform ausgestreckt, und neben ihm kniete der Fremde, und die tiefen Töne seiner Stimme klangen feierlich über dem Schluchzen des Liegenden.

Winfried öffnete die Tür, das erste Morgenlicht drang in den dämmrigen Raum, am Zauntor stand der junge Gottfried und neigte sich schweigend vor dem Lehrer, denn noch war die Tagstunde nicht gekommen, wo ein Bruder sprechen durfte. »Ich meinte dich wohlgeborgen auf dem Lager des Gastfreunds«, sagte der Fremde und winkte ihm die Erlaubnis zu reden.

»Verzeih, mein Vater, mich trieb die Sorge um dich hierher.«

»Dort drinnen liegt einer, der gefallen ist. Weile bei ihm, damit er dein Angesicht schaue, wenn er sein Haupt erhebt, und stütze seine wankenden Schritte«, und leise fügte er hinzu: »Wie einen Hänfling, der dem Bauer entflogen war, habe ich ihn eingefangen und unruhig wird seine Seele flattern. Hilf ihm, obwohl er älter ist, daß er sich der Zucht wieder gewöhne, und gib ihm nach, soweit du darfst. Denn ungeschickt wäre es, dem Verwilderten allen Trost zu nehmen.«

Der Fremde schritt dem Dorfe zu, wo sich‘s in den Häusern rührte, der junge Mönch setzte sich leise neben den Büßenden; nicht lange und dieser schauerte zusammen, hob vorsichtig das Haupt und sah erstaunt statt des furchtbaren Bischofs einen Jüngling neben sich, in dessen hellem Antlitz warmes Mitleid leuchtete. »Visio venit, ein Friedensbote erscheint«, murmelte er erschrocken und fiel auf das Gesicht zurück, um es nach einer Weile wieder zu erheben. »Ich fühle warmen Atem über meinem Haupt, bist du einer von uns, so sprich.«

»Gottfried heiße ich, mein Vater, und bin dein Bruder und Diener.«

»Er ist fort«, seufzte Memmo, sich furchtsam umschauend, und fühlte mit der Hand nach seinem wunden Rücken. Mühsam setzte er sich auf und faßte den Kopf mit beiden Händen. »Gänzlich bin ich verwandelt, die Schüssel mit dem Huhn warf er aus dem Fenster und Frau Godelind,« – er bekreuzigte sich – »hinweg, du Teufel. Schwer bin ich versucht worden, mein Sohn, unter den Heiden, zwischen Pferdeköpfen und Roßfleisch habe ich gesessen, und wenn sie im Mai den Reigen tanzten, forderten sie, daß ich mit Frau« – er bekreuzigte sich wieder. »Sicher ist der Bischof ein heiliger Mann, menschlicher Schwachheit völlig enthoben. Auch du kennst die Regel, mein Bruder, obwohl du jung bist.«

Gottfried nickte freundlich.

»Dann weißt du auch, mein Sohn, daß den Getreuen nach der Pönitenz gestattet ist, die heißen Lippen anzufeuchten, aqua cum aceto, durch Wasser mit Essig. Essig fehlt in diesem Lande, aber«, fuhr er überredend fort, »dort steht an seiner Statt ein Rest Dünnbier, es ist Wasser genug darin, ich bitte dich, reiche mir den Krug.«

Gottfried holte bereitwillig den Trunk, der erschöpfte Mann tat einen tiefen Zug, hielt darauf den Krug in seinen gefalteten Händen und begann wehmütig sein Morgengebet. Gottfried sprach die Worte mit, dann schüttelte er in der Ecke das Stroh zum Lager zurecht, geleitete den Wunden zur Ruhestätte und sprach ihm leise Gebete vor, bis der Vater entschlief.

Als Winfried am späten Morgen zu dem Mönch zurückkehrte, fand er ihn mutiger auf seinem Stuhl sitzen. Gottfried hatte die Zelle gesäubert, einen kleinen Altar aufgerichtet und mit Fichtenzweigen und wohlriechendem Quendel umhangen. Da der Bischof eintrat, machte Memmo einen Versuch, sich zu erheben, Winfried aber drückte ihn sanft in den Stuhl zurück.

»Nicht als Arzt komme ich in dieser Stunde, der seinen Kranken zum Heilmittel nötigt, als dein alter Geselle setze ich mich zu dir, und ist dir‘s nicht zu beschwerlich, so bitte ich dich, mein Bruder, daß du mir wahrhaft verkündest, was du in diesem Volke Schweres geduldet hast, denn wahrlich nicht leicht war das Amt, das dir befohlen war, und ich finde dich nicht in fröhlicher Arbeit.«

»Gar nichts Günstiges kann ich dir sagen, ehrwürdiger Vater,« begann Memmo kleinlaut, »fünf Jahre habe ich hausgehalten unter diesem Geschlecht, wie Daniel in der Löwengrube; verhärtet sind ihre Herzen und trotzig ihr Mut, und der Beste unter ihnen hat Stunden, wo er sich gebärdet wie der üble Teufel aus der Hölle. Wenige gibt es, die da glauben, und sie glauben nur, wenn ihnen ein Bein verrenkt ist oder der böse Geist des Fiebers sie schüttelt, dann senden sie zu mir, daß ich vor ihnen bete, und schlagen emsig das Kreuz; den nächsten Tag aber schicken sie zu der Heidenfrau, welche Zauberkünste übt, und machen wieder das Hammerzeichen über ihren Leib. Sie fragen oft, ob unser Gott ihnen Sieg schaffen kann gegen die Slawen und Sachsen, dann möchten sie es wohl mit ihm versuchen. Er soll sich ihnen geloben wie ein Diener, aber sie wollen ihm nicht dasselbe tun.«

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