Gustav Freytag - Die Ahnen

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    Die Ahnen
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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Gottfried segnete sie. »Ich allein bin der Richter, spricht der Herr, und alle Rache ist mein«, mahnte er leise. Sie erhob sich stumm und wandte sich wieder zu Ingram: »Selten verläßt mich die Hüterin, schon zankt sie draußen mit dem Weißbart. Lebe wohl, Ingram, beide hoffen wir auf die Lösung durch dich oder mich. Ein ehrlicher Freund warst du, denke künftig mein und wisse, daß ich dir zuweilen verhehlt habe, wenn ich dich lieber kommen als gehen sah. Willst du mir noch einen Freundesdienst tun? Mühselig ist es, Herdholz zu spalten, wenn das Messer fehlt, die Weiber hier haben mir alles genommen. Sie sagen, der Freund soll dem Freunde nichts schenken, was schneidet. Du aber schenke mir, wenn du willst.«

Ingram riß sein Messer vom Gürtel, sie barg es in ihrem Kleide und küßte ihn auf die Stirn, wie man ein geliebtes Kind beim Abschiede küßt. Er sprang hinaus, wo der Mönch seiner wartete, stieß an die Frau des Ratiz, die er nicht sah, und hörte die Schmähungen nicht, die sie hinter ihm herrief. Es war ihm jetzt alle Rede der Menschen wie Gezwitscher der Vögel.

Während sie der Halle in der Mitte des Hofes zuschritten, berührte ihm Gottfried den Arm: »Du bist außer dir und hörst nicht meine Worte, und doch tut es not, daß wir uns zum Kauf rüsten. Denke daran, wie wir die Lösung bieten.«

»Bei meinem Haupt,« rief Ingram, »jede Lösung ist mir verhaßt außer einer, daß ich mit dem Räuber kämpfe, Eisen gegen Eisen.«

»Doch zu freundlichem Loskauf bewahre ich dir noch den Becher.«

»Besser wird der Zauber des Christengottes in deiner Hand wirken als in meiner,« versetzte Ingram finster, »denn mir scheint, er öffnet dir die Herzen, daß sie alle dich mehr ehren als einen Krieger.«

Sie traten in die Halle, ungeduldig rief ihnen Ratiz entgegen: »Euch war mühsam, die Gefangenen zu zählen, lästig ist der Iltis im Hühnerhofe, jetzt gilt es zu kaufen, wenn ihr in Wahrheit als Händler kommt und nicht als Späher.«

»Als Bote komme ich,« versetzte Gottfried, »du weißt das, denn du selbst hast durch Meginhard, den Priester, mich von meinem Herrn, dem Bischof, erbeten. Und Herr Winfried sprach, da ich schied: Mir ziemt nicht, wie ein Händler mit dem Helden Ratiz um den Kaufpreis zu markten. Aber ein Königsgeschenk will ich ihm bieten gegen die Gefangenen seines letzten Zuges, und meinen guten Willen, wenn er ihn begehrt, gegen den seinen, Gabe um Gegengabe in freundlichem Tausch. Und Held Ingram soll der Bote des Geschenkes sein.« Gottfried zog die Kapsel aus dem weiten Gewande und löste die Hülle.

Ingram hatte allmählich doch an dem Gespräch Anteil genommen, jetzt trat er zu dem Mönch und sagte schnell: »Gib ihn nicht aus der Hand; wer den Vogel verkauft, muß ihn festhalten, daß er nicht entfliege.« Er faßte den Becher und hielt ihn dem Sorben hin. »Sieh zu, wie das Prachtstück aus einem Königsschatz neben deinem Metkrug stehen wird.« Der Sorbe vermochte einen lauten Ausruf des Vergnügens nicht zu bergen, als er das glänzende Metall und die Figuren sah; auch seine Gesellen drängten sich um den Becher, Kopf an Kopf, summten einander ins Ohr und lachten über die kleinen Gestalten darauf. »Ehrwürdig ist Winfried, der Bischof, weil er mir solche Gabe sendet,« rief Ratiz, »gestatte, Held Ingram, daß ich prüfe, wie schwer sie ist.«

»Meine Hand bleibt darüber, Sorbe,« sagte Ingram, »noch ist der Becher mein.«

»Noch ist er dein«, bestätigte Ratiz nachdenkend und wog mit der Hand. Er rief den Sprecher mit weißem Bart. Dieser nahm vor dem Becher achtungsvoll die Mütze ab, besichtigte ihn unter Ingrams Hand genau und berührte ihn mit der feuchten Zunge von innen und außen, holte sein Messer hervor und machte einen Einschnitt in den unteren Rand, um nach dem Bruch zu sehen, dann sprach er leise zu seinem Herrn.

»Und dies ist die Bedingung für das Geschenk des Bischofs,« fuhr Ingram fort, »du gibst zuerst in unsere Hände ungeschädigt Walburg, die Tochter Willihalms, des Franken, den du erschlagen hast, und ihre zwei Brüder, zum zweiten die anderen Gefangenen eurer letzten Beutefahrt vom ältesten bis zum jüngsten, und zum dritten Goldfeder, das Pferd Willihalms, und zwei gute Rinder als Reisekost für die Erledigten.«

Bei dem Namen Walburg fuhr der Sorbe auf, doch bändigte er seinen Unwillen, sah prüfend auf seine Gesellen und sprach: »Sehr seltsam ist das Silber aus dem Königsschatz, das ihr uns gezeigt habt, wenn es auch nur im Innern golden ist. Gefällt es euch, ihr Franken, so räumt auf kurze Zeit die Halle, damit wir in Ruhe beraten.«

Gottfried bemerkte, daß er den Becher kälter ansah, den Ingram im Angesicht der Sorben hoch in die Höhe hielt. Der Thüring barg das Gerät in der Kapsel, und die Boten traten ins Freie. »Jetzt sinnen sie auf Hinterlist«, rief Ingram verächtlich.

»Sie scheuen meinen Herrn Winfried«, versetzte der Mönch ruhig. »Ich lobe dich, daß du die Rinder erbeten hast, denn schwer wäre es, dreißig und ein Menschenhaupt in den Bergen zu speisen. Aber wozu forderst du das Roß?«

»Fürwahr als ein unkriegerischer Mann fragst du: hoffst du, daß Willihalm in dem Grabe, das ihr ihm geschaufelt, Ruhe finden wird, wenn ein Sorbe auf seinem Leibroß reitet? Soll er zu Fuß wandeln über den Wolkenstieg, und wenn die Helden in der Nacht reiten, hinter ihnen herlaufen wie ein Troßbube?«

Gottfried bekreuzigte sich. »Im Himmel der Christen bedarf es eines Roßgespenstes nicht.«

»Er war ein Kriegsmann, wenn er auch Christ war«, versetzte Ingram stolz. »Was aber will der Slawe von der Gunst deines Bischofs?«

»Vielleicht will er Grenzgraf der Franken werden und über dem Sorbendorf seine Burg bauen«, versetzte Gottfried lächelnd.

Ingram stieß einen Fluch aus. »Und ihr möchtet ihm dazu helfen?«

»Du weißt, daß er Christen erschlagen und geraubt hat«, antwortete Gottfried.

In der Halle war lange Beratung und heftiger Zank der Männer. Endlich lud der Weißbart zum Eintritt. Wieder hob Ingram den Becher empor, aber die Sorben wandten die Blicke ab. Ratiz begann: »Unmäßig sind die Gaben, die ihr für euren Bischof fordert, aber meine Edeln wollen Spende um Spende geben, ohne viel zu schatzen. Die Gefangenen, welche noch nicht geteilt sind, sollt ihr als Gegengabe nehmen, dazu ein Rind, dreijährig, von fetter Weide. Nur zwei Häupter weigern wir euch, Walburg und Goldfeder, den Falben. Die Magd ist ein Ehrengeschenk meines Volkes für mich, und das Roß steht im Stalle des Helden Slavnik, welcher mir der nächste ist an Ehren und Schlachtenruhm. Ihr bringt das Geschenk nach eurer Wahl, wir senden das unsere ebenso.«

»Herr Winfried hat mit seiner Hand den Leib des Franken Willihalm bestattet und an seinem Grabhügel gelobt, für die Kinder zu sorgen,« antwortete Gottfried, »bedenke, Herr, du würdest ihm nicht freundlichen Sinn erweisen, wenn du das Christenweib zurückhieltest.«

»Nur um des Weibes willen nahm ich den Becher von dem Fremden und ließ mir gefallen, seinen Boten zu geleiten, und vor den anderen suche ich das Weib bei dir«, rief Ingram zornig.

»Darum also bist du in das Haus meiner Frauen gedrungen«, versetzte der Sorbe lauernd. »So höre meine letzten Worte: die Knaben entsende ich dem Bischof, das Weib bleibt mein. Widerstehst du dem Tausch, dann enthebe dich mit dem Becher, zu lange hast du in unserem Lager geweilt, und achte darauf, daß du ihn wohlbehalten heimwärts bringst. Ohne Geleit bist du gekommen, und ohne Geleit scheidest du.«

»Was sinnst du auf heimlichen Überfall im Walde; fürchten die Sorben den Kampf auf offenem Felde?« rief Ingram. »Hier stehe ich, du listiger Mann, und erbiete mich, um das Weib zu kämpfen gegen jeden deiner Krieger, ja gegen zwei. Stelle gegen Ingraban und den Raben zwei deiner besten Krieger auf den stärksten Sorbenrossen, und die Götter walten des Sieges.«

Auf diese Herausforderung sprangen die Sorbenkrieger von ihren Bänken und ihr Geschrei schwirrte durch die Halle, aber der Häuptling zwang sie mit einer Handbewegung auf die Sitze zurück und versetzte: »Manche rühmen die Kraft deines Armes, aber durchaus nicht rühmen kann ich den Sinn deiner Rede. Töricht wäre ich, wenn ich meine Krieger auf das Kampffeld senden wollte, um etwas zu erwerben, was ich bereits durch Speer und Roß gewonnen habe. Und wenig Ehre wäre es meinen Helden, wenn sie um eine kauernde Sklavin im Ringe kämpften. Einen anderen Kampf biete ich dir, der im Frieden besser geziemt. Ich höre, daß du des Bechers kundig bist, wie dem Manne gebührt, auch mich hat nicht leicht ein Gegner beim Trinkkruge gefällt. Wohlan, laß uns unsere Kraft prüfen; du setzest dein Roß, den Raben, und ich das Frankenweib, der Sieger empfängt beide. Das scheint mir guter Rat.«

Lauter Beifallsruf erscholl um den Tisch, nur Ingram stand betroffen. »Das Roß gehört zum Manne wie das Schwert, und unfreundlich wird dereinst der Gruß meiner Ahnen, wenn ich die Zucht meines Rosses in ein Sorbendorf liefere. Das fürchte ich sehr; dennoch setze ich dir zwei Hengste von dem Stamme des Raben, fünfjährig und vierjährig, edler als einer von deinen Gäulen. Nur mein Schlachtroß, das mein bester Freund war, wo kein Arm eines Menschen mir half, das behalte ich zurück.«

»Unbekannt sind die Gewinne, die du bietest, und weit ist der Weg zu deinem Stall. Der Rabe und die Gefangene, beide sind hier im Hofe, das ist gerechter Wettstreit.«

Ingram stand in heftigem Kampfe. »Wohlauf, bei den Schicksalsfrauen meines Geschlechtes, her die Becher, und der Streit beginne.«

Wieder scholl fröhlicher Lärm der Sorben, wie ein Schrei der Teufel klang er in Gottfrieds Ohr. »Ruchlos ist das Becherspiel um ein Menschenleben«, rief er dazwischen tretend.

Ratiz winkte höflich abwehrend, Ingram aber versetzte unwillig: »Wenig Glück hat mir das Silber deines Bischofs gebracht, weiche von mir, daß ich zu meinem Gott flehe, ob er mir helfe.«

Der Alte trug einen großen Metkrug und zwei Becher zu, beide ganz gleich aus Maserholz gedreht. Er wies den gefüllten Krug und die leeren Becher den Kämpfern, diese sahen ernsthaft hinein und prüften die Gefäße. Darauf füllte der Weißbart einen Becher bis zu dem Strich, welcher den Rand bezeichnete, goß den Met aus dem ersten in den zweiten, um die Größe zu erweisen, und rückte zwei gleiche Schemel ohne Lehnen an den Tisch. Die Helden ergriffen die Becher, wandten sich abwärts nach der Himmelsgegend, vor welcher sie zu den Göttern flehten, und murmelten leise das glückbringende Lied. Dann lösten beide die Waffen von ihrer Hüfte, der Slawe gab das Krummschwert einem Genossen, Ingram aber rief: »Allein bin ich in der Fremde, frage, Alter, ob einer unter den Sorbenkriegern mir ein treuer Schwerthüter sein will bis zum Ende des Kampfes.«

Gottfried machte eine Bewegung, aber Ingram wies ihn mit der Hand ab und der Mönch trat mit hochgeröteten Wangen zurück. Da erhob sich ein junger Sorbenkrieger von stolzem Aussehen, Ingram sah ihm in das Gesicht und sagte: »Wir sahen uns sonst wohl auf blutigem Felde, Held Miros.« Der Krieger gelobte treue Schwertwache und setzte sich zur Seite hinter Ingram, das Schwert haltend. Die Kämpfer ließen sich auf den Stühlen nieder, ruhig waren ihre Bewegungen und gemessen ihre Haltung, denn wer heftig den Sinn regte, der kam bei diesem Spiel in Gefahr. Und der Weißbart rief laut: »Außer den Herren, welche auf dem Kampfstuhl sitzen, schweige jeder, daß nicht seine Rede den Sinn der Zecher verwirre. Den Herren aber ziemt im Kampfgespräch zu bedenken, daß jede Wunde, die ihre Zunge schlägt, verschmerzt sein soll am nächsten Morgen.« Darauf rückte sich der Sprecher einen niedrigen Schemel mitten zwischen die beiden und wiederholte, was einer sprach geschickt in der Sprache des anderen. So weich und gewandt war die deutende Rede, daß sie wie ein Lied zwischen den harten Worten der Kämpfenden tönte.

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