Генрих Бёлль - Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет
- Название:Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет
- Автор:
- Жанр:
- Издательство:Восток-Запад, АСТ
- Год:2006
- Город:Москва
- ISBN:5-17-037287-6, 5-478-00298-4
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Генрих Бёлль - Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет краткое содержание
В книге предлагается произведение Г.Белля "Хлеб ранних лет", адаптированное (без упрощения текста оригинала) по методу Ильи Франка. Уникальность метода заключается в том, что запоминание слов и выражений происходит за счет их повторяемости, без заучивания и необходимости использовать словарь.
Пособие способствует эффективному освоению языка, может служить дополнением к учебникам по грамматике или к основным занятиям. Предназначено для студентов, для изучающих немецкий язык самостоятельно, а также для всех интересующихся немецкой культурой.
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24 „Nein", sagte sie, „ich weiß es nicht, aber ich denke mir, dass es schlimm ist. Sie haben nicht", sagte sie lächelnd, „haben nicht zufällig (случайно) noch Brot in der Tasche. Was machen Sie damit (что Вы с ним делаете)? Füttern Sie die Vögel (кормите птиц; der Vogel ) — oder haben Sie Angst vor einer Hungersnot (или боитесь голода /что снова наступит голод/; der Hunger — голод, die Not — бедствие )?"
25 „Ich habe immer Angst vor einer Hungersnot", sagte ich. „Möchten Sie mehr Brot?"
26 „Ja", sagte sie.
27 „Kommen Sie", sagte ich, „ich kaufe Ihnen welches (я куплю Вам что-нибудь /хлеб/)."
28 „Man könnte glauben (можно было бы подумать), in der Wüste zu sein (что находишься в пустыне)", sagte sie, „ich habe seit sieben Stunden nichts gegessen (уже семь часов, как я ничего не ела) und nichts getrunken (ничего не пила)."
29 „Kommen Sie", sagte ich.
30 Sie schwieg (молчала) und lächelte nicht mehr (и больше не улыбалась). „Ich komme mit Ihnen (я пойду с Вами)", sagte sie langsam, „wenn Sie mir versprechen (ели Вы мне обещаете), nicht mehr so plötzlich (больше так внезапно) und mit so vielen Blumen (и с таким большим количеством цветов) auf mein Zimmer zu kommen (в мою комнату не приходить)."
31 „Ich verspreche es Ihnen", sagte ich.
32 Sie beugte sich hinter die Tür (она нагнулась за дверь; sich beugen ) und schlug den Haken mit der Hand hoch (выбила крюк рукой вверх; schlagen-schlug-geschlagen ), und ich hörte den Haken gegen die Wand schlagen (и я слышал, как крюк ударил о стену).
1 „Damals", sagte ich, „waren Sie blond."
2 „Wann, damals?" fragte sie.
3 „Vor sieben Jahren, kurz bevor ich von zu Hause wegging."
4 „Ja", sagte sie lächelnd, „damals war ich blond und blutarm."
5 „Ich sah nach blonden Mädchen aus heute morgen", sagte ich, „aber Sie haben die ganze Zeit hinter mir auf dem Koffer gesessen."
6 „Nicht lange", sagte sie, „ich hatte mich gerade hingesetzt, als Sie kamen. Ich habe Sie gleich erkannt, aber ich wollte Sie nicht ansprechen." Sie lächelte wieder.
7 „Warum?" sagte ich.
8 „Weil Sie so ein böses Gesicht hatten, und weil Sie so erwachsen und so wichtig aussahen, und ich habe Angst vor wichtigen Leuten."
9 „Was dachten Sie?" fragte ich.
10 „Oh, nichts", sagte sie. „Ich dachte: das ist also der junge Fendrich; auf dem Bild, das Ihr Vater hat, sehen Sie viel jünger aus. Man spricht nicht gut von Ihnen. Jemand hat mir erzählt, dass Sie gestohlen haben." Sie wurde rot, und ich konnte deutlich sehen, dass sie nicht mehr blutarm war: sie wurde so glühend rot, dass es mir unerträglich war, es zu sehen.
11 „Nicht", sagte ich leise, „werden Sie nicht rot. Ich habe wirklich gestohlen, aber es ist sechs Jahre her, und es war — ich würde es wieder tun. Wer hat es Ihnen erzählt?"
12 „Mein Bruder", sagte sie, „und er ist gar kein übler Kerl."
13 „Nein", sagte ich, „er ist gar kein übler Kerl. Und Sie haben daran gedacht, dass ich gestohlen habe, eben als ich weggegangen war."
14 „Ja", sagte sie, „ich habe daran gedacht, aber nicht lange."
15 „Wie lange denn?" fragte ich.
16 „Ich weiß nicht", sagte sie lächelnd, „ich habe auch an andere Dinge gedacht. Ich hatte Hunger", sagte sie, „aber ich hatte Angst hinunterzugehen, weil ich wusste, dass Sie hier standen."
17 Ich zog das Brötchen aus der Rocktasche, sie nahm es lächelnd, brach es schnell auf, und ich sah ihren weißen kräftigen Daumen tief in den weichen Teig hineinsinken, wie in ein Kissen hinein. Sie aß einen Bissen,und bevor sie den zweiten nahm, sagte ich: „Sie wissen nicht, wer Ihrem Bruder von meinem Diebstahl erzählt hat?"
18 „Liegt Ihnen viel daran, es zu wissen?"
19 „Ja", sagte ich, „sehr viel."
20 „Es müssen die Leute sein, die Sie" — sie wurde rot — „bei denen Sie es getan haben. Mein Bruder sagte: ,Ich weiß es aus erster Quelle.'" Sie nahm den zweiten Bissen, sah an mir vorbei und sagte leise: „Es tut mir Leid, dass ich Sie so weggeschickt habe, aber ich hatte Angst, und als ich es tat, dachte ich gar nicht an die Geschichte, die mein Bruder mir erzählt hatte."
21 „Fast wünsche ich", sagte ich, „ich hätte wirklich gestohlen, aber das Dumme ist, dass es nichts weiter als eine Ungeschicklichkeit war. Ich war zu jung damals, zu bange — heute würde ich es besser machen."
22 „Keine Spur von Reue in Ihnen, wie?" sagte sie und steckte wieder einen Bissen Brot in den Mund.
23 „Nein", sagte ich, „keine Spur — nur, wie es herauskam, das war häßlich, und ich konnte mich nicht wehren. Und sie verziehen es mir — wissen Sie, wie herrlich es ist, etwas verziehen zu bekommen, das man gar nicht als eine Schuld empfindet?"
24 „Nein", sagte sie, „ich weiß es nicht, aber ich denke mir, dass es schlimm ist. Sie haben nicht", sagte sie lächelnd, „haben nicht zufällig noch Brot in der Tasche. Was machen Sie damit? Füttern Sie die Vögel — oder haben Sie Angst vor einer Hungersnot?"
25 „Ich habe immer Angst vor einer Hungersnot", sagte ich. „Möchten Sie mehr Brot?"
26 „Ja", sagte sie.
27 „Kommen Sie", sagte ich, „ich kaufe Ihnen welches."
28 „Man könnte glauben, in der Wüste zu sein", sagte sie, „ich habe seit sieben Stunden nichts gegessen und nichts getrunken."
29 „Kommen Sie", sagte ich.
30 Sie schwieg und lächelte nicht mehr. „Ich komme mit Ihnen", sagte sie langsam, „wenn Sie mir versprechen, nicht mehr so plötzlich und mit so vielen Blumen auf mein Zimmer zu kommen."
31 „Ich verspreche es Ihnen", sagte ich.
32 Sie beugte sich hinter die Tür und schlug den Haken mit der Hand hoch, und ich hörte den Haken gegen die Wand schlagen.
1 „Es ist nicht weit (это недалеко)", sagte ich, „nur um die Ecke (сразу за углом), kommen Sie", aber sie blieb stehen (но она осталась стоять), hielt die zuschlagende Tür mit dem Rücken fest (удерживала закрывающуюся дверь спиной; festhalten ) und wartete (и ждала), bis ich vorangegangen war (пока я не пошёл вперёд; vorangehen ). Ich ging ein wenig vor ihr her (я шёл немного впереди неё), drehte mich manchmal um (иногда оборачивался; sich umdrehen ), und jetzt erst sah ich (и только теперь я увидел = заметил), dass sie ihre Handtasche mitgenommen hatte (что она взяла с собой свою сумочку; die Handtasche — дамскаясумка, die Hand, die Tasche; mitnehmen ).
2 Hinter der Theke im Café stand jetzt ein Mann (стоял теперь мужчина), der frische Apfelkuchen mit einem großen Messer in Stücke schnitt (который резал свежий яблочный пирог на куски большим ножом; der Apfel, der Kuchen; das Stück — кусок; schneiden ): das braune Gitterwerk aus Teig (коричневая решётка из теста; das Gitter — решётка, das Werk — работа, дело; der Teig ) über dem grünen Apfelmus (над зелёным яблочным муссом; das Mus ) war frisch (была свежей), und der Mann drückte das Messer vorsichtig in den Kuchen (вдавливал нож в пирог осторожно), um das Gitterwerk nicht zu zerstören (чтобы не разрушить решётку). Wir standen schweigend nebeneinander vor der Theke (мы молча стояли рядом друг с другом перед прилавком) und sahen dem Mann zu (и наблюдали за мужчиной).
3 „Hier gibt es (здесь есть)", sagte ich leise zu Hedwig, „auch Hühnerbrühe und Goulaschsuppe (также куриный бульон и суп-гуляш; das Huhn — курица, die Brühe — бульон, die Suppe — суп )."
4 „Ja", sagte der Mann ohne aufzusehen (сказал мужчина, не поднимая глаз; aufsehen — взглянутьвверх ), „können Sie haben (можете иметь = получить)." Sein Haar war schwarz und dicht (его волосы были чёрные и густые; das Haar ), da, wo es unter der Bäckermütze herauskam (там, где они выбивались из-под пекарской шапочки; der Bäcker — пекарь, die Mütze — шапка; herauskommen — выходить ), und der Mann roch nach Brot (и от мужчины пахло хлебом; riechen-roch-gerochen ), so wie Bäuerinnen nach Milch riechen (так, как от крестьянок пахнет молоком).
5 „Nein", sagte Hedwig, „keine Suppe (не надо супа). Kuchen."
6 „Wie viel (сколько)?" sagte der Mann; er machte den letzten Schnitt in den Kuchen (он сделал последний разрез в пироге), zog das Messer mit einem Ruck heraus (разом вытащил нож; der Ruck — толчок; herausziehen ) und betrachtete lächelnd sein Werk (и, улыбаясь, рассматривал свою работу). „Wetten (спорим)", sagte er, und sein schmales dunkles Gesicht (и его узкое тёмное лицо) schrumpfte unter einem Lächeln zusammen (сморщилось от улыбки; zusammenschrumpfen ), „wetten, dass die Stücke alle genau gleich groß (что куски все точно одинакового размера) und gleich schwer sind (и одинакового веса). Höchstens (самое большее)" — er legte das Messer weg (он отложил нож; weglegen ) — „höchstens zwei, drei Gramm Unterschied (два, три грамма разницы ; der Unterschied, unterscheiden — отличать ), das ist unvermeidlich (это неизбежно). Wetten?"
7 „Nein", sagte ich lächelnd, „ich wette nicht; diese Wette würde ich verlieren (это пари я бы проиграл)." Der Kuchen sah aus (пирог выглядел) wie die Rosetten in den Kathedralen (как розетки в кафедральных соборах; die Rosette; die Kathedrale ). „Aber sicher (безусловно)", sagte der Mann, „sicher würden Sie verlieren. Wie viel wünschen Sie (сколько Вы желаете /кусков/)?"
8 Ich sah Hedwig fragend an (я вопросительно посмотрел на Хедвиг). Sie lächelte und sagte: „Eins ist zu wenig (один — слишком мало) und zwei sind zu viel (а два — слишком много)."
9 „Einundeinhalb also (итак, полтора)", sagte der Mann.
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