Gustav Freytag - Die Ahnen

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    Die Ahnen
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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10. Am Quell

Einmal hatte der Sommer die Eichen auf der Idisburg in das grüne Laubkleid gehüllt, und einmal der Winter die Äste kahl gefegt, aber hell flammte durch das ganze Jahr das Herdfeuer des neuen Hofes unter den Bäumen. Jetzt war wieder Sommer und gute Zeit; in langer Reihe zogen die kleinen Lichtwolken am Himmel und unten um den Fuß der Laubhügel in langer Reihe gemächlich die Schafe und Rinder. Zwischen den Eichen erhob sich jetzt ein mächtiger Holzbau, der Herrensaal. Wer die Stufen hinaufstieg, trat durch das Tor in die weite Halle, er sah hinten den heiligen Herd, über sich das starke Balkendach, an den Seiten die erhöhte Bühne, dahinter die Eingänge zu den Kammern des Herrn und der Hausfrau. In dem Hofraum davor standen, vom Bollwerk überragt, das niedrige Schlafhaus der Mannen, die Ställe und Vorratsräume.

Unter der Eiche, welche das Laubhaus trug, saß Irmgard und blickte selig vor sich nieder, denn auf dem Boden lag ihr kleiner Sohn im Lindenschild seines Vaters, und Frida schaukelte ihn. Der Kleine griff mit den Händchen nach einer Biene, die vor ihm summte. »Weiche abwärts, Honigträgerin,« scheuchte Irmgard, »und tue dem kleinen Helden kein Leid, er weiß ja noch nicht, daß du eine Waffe unter dem Pelzrock birgst. Fliege zu deinen Gespielinnen und sei fleißig, den süßen Seim zu kochen, damit mein Held im Winter an deiner Arbeit seine Freude habe. Denn ein junger Burgherr ist er, und wir heben für ihn den Zehnten von allem Guten, das im wilden Walde gedeiht. Sieh, Frida, wie er die Faust ballt, und wie wild er vor sich blickt, er wird einst ein Krieger, den die Männer fürchten. Dort bringt ihm auch der Vater seine Jagdbeute«, rief sie freudig, hob den Kleinen aus dem Schilde und hielt ihn in die Höhe, als Ingo herzutrat mit Hornbogen und Jagdspeer, einen erlegten Rehbock auf der Schulter. Der Häuptling beugte sich über den Sohn und strich seinem Weibe grüßend das Lockenhaar, dann legte er das Wild am Baume nieder. »Der Schnellfuß hier kreuzte meinen Weg, als ich über die Berge nach der Burgundenmark schritt. Sie ist nahe genug und man erreicht sie ohne viel Roßsprünge«, setzte er lachend hinzu. »Einem der Marvinge wurden in der Nacht zwei Rinder aus dem Waldgehege geraubt, wir folgten der Spur, sie führte über die Grenze, und unsere Boten gehen südwärts, den Raub einzufordern. Doch sorge ich, es ist vergeblich, denn ungerecht sind die Grenzleute drüben, und wir vermögen nicht anders zu unserer Habe zu kommen, als daß auch wir auf ihrem Grunde in die Herden fallen. Üble Heldenarbeit ist solcher Nachtwandel eines Katers, der mausen geht; doch fordern sich‘s die gekränkten Bauern, und der Häuptling darf‘s nicht weigern.«

»Dafür lachen dir die Landgenossen grüßend zu, und auch dein Weib freut sich der Ehre, die sie ihr erweisen«, tröstete Irmgard.

»Ein gutes Weib habe ich, das um meinetwillen froh ist«, versetzte Ingo. »Dennoch fürchte ich, daß sie nur selten noch einen Sänger hört, der die Taten ihres Hauswirts rühmt. Heute nacht träumte mir, daß die Waffen über unserem Lager klangen, und als ich auffuhr, sah ich, wie mein Schwert in der Scheide hüpfte. Weißt du, was der Traum bedeutet, du Zeichenkundige?«

»Daß mein König sich nach Ausfahrt sehnt,« versetzte Irmgard ernsthaft, »hinweg von der Mutter und dem Kinde. Eng ist der Hof und verborgen dein Hausen im Walde. Wohl sehe ich zuweilen die Wolke auf deiner Stirn und höre Kampfesworte von den Lippen des Schlafenden, wenn ich mich über dich beuge.«

»Das ist Mannesart, wie du weißt,« versetzte Ingo, »daheim auf dem Lager die Schwertreise zu ersehnen, und wieder nach dem Kampfe die Heimkehr an den Hals der Gemahlin. Wohl möglich, daß der Gesang meines Schwertes uns einen Strauß mit den Burgunden wahrsagt, denn ärgerlich sind die Händel, und Gundomars Gesinnung wird kalt. Sieh dorthin, auch der Alte ist in einen Zimmermann gewandelt«, er wies auf Berthar, der mit Axt und großer Ledertasche über den Hof schritt.

»An der Zugbrücke ist ein Schaden zu heilen,« erklärte der Held und trat grüßend näher, »und der Hände sind wenige. Deine Knaben, König, rüsten mit den Landleuten fröhlich das Nachtfest der Sommermitte und bereiten die Holzstöße zu Bergfeuern.«

»Du aber wachst für uns alle«, sprach Irmgard.

»Vorsicht ziemt dem Wächter, welcher einen Schatz behütet«, versetzte Berthar und neigte sich gegen Irmgard, und bedeutsam fuhr er fort: »Gegen Norden ragt das Giebeldach dieses Saales und in den Bergen sammeln sich die argen Wetter. Nordwärts sehe ich oft, wenn auch der Tag sonnenwarm ist wie heut. Verzeihe, Herrin, daß ich stille Sorge erwecke. Solange mein alter Gesell Isanbart atmete, hemmte er wohlgesinnt die Rachegedanken jenseit der Berge, denn Herr Answald beachtete seine Worte. Seit sie aber den Hügel über ihn schütteten, haben die Feinde allein das Ohr des Häuptlings. Nicht das Volksgeschrei fürchte ich noch, wohl aber heimliche Rachefahrt über den Wald. Ungern sehe ich, wenn die Herrin allein in die Täler wandelt.«

»Soll ich als eine Gefangene leben, Vater?« fragte Irmgard traurig.

»Nur die nächste Zeit laß dir unsere Sorge gefallen. Manche Wunde vernarbt, ist doch auch die des Theodulf geheilt, und er schreitet, wie sie sagen, jetzt am Hofe des Königs einher.«

Vom Bollwerk klang laute Rede, der Wächter auf dem Holzgerüst blies in das Horn und hing an den Ruf lustige Töne, die gar nicht dazugehörten. Irmgard lachte. »Es ist ein Freund,« sprach Ingo, »der Wächter will ihm eine Ehre tun.« »Volkmar«, schrie Irmgard und eilte dem Sänger entgegen, der eilig in den Hof trat. Aber sie hielt an, als sie in das feierliche Gesicht des Wanderers blickte. »Aus der Heimat kommst du, doch ich erkenne, einen Freundesgruß bringst du nicht.«

»Von der Königsburg komme ich,« begann Volkmar, und in seinem Antlitz zuckte die Bewegung, als er sich vor der Herrin und dem Häuptling verneigte, »nur kurz war meine Rast in den Waldlauben. Herr Answald ließ satteln, um nach der Königsburg zu reiten, die Fürstin saß unter den Mägden, still war es im Hofe, niemand fragte, wohin ich ging.« Irmgard wandte sich ab, aber im nächsten Augenblick faßte sie die Hand des Gemahls und sah liebevoll zu ihm auf.

»Als Bote des Königs kommst du,« begann Ingo, »ich hoffe, wohlmeinende Sendung trug er dir auf.«

»Verstummt sind die Lippen des Königs,« versetzte Volkmar, »geendet ist seine Sorge um Königsstuhl und Schatz, tot fand man ihn auf seinem Lager, nachdem er am Abend vorher lustig unter seinen Mannen gezecht hatte. Der Holzstoß wurde ihm gerichtet, und die Flammen loderten um seine Leibeshülle.« Tiefes Schweigen folgte seinen Worten.

»Ein machtvoller Herr war er und ein beherzter Kriegsmann, ein besseres Ende habe ich ihm gewünscht als unter seinen trunkenen Leibwächtern«, begann erschüttert Ingo. »Wie er auch gegen andere gehandelt hat in mürrischem Argwohn, mir war er ein Gehilfe zu meinem Glück, und durch ein ganzes Jahr hat er den Andrang meiner Feinde gehemmt.«

»Den Schlüssel zur Schatzkammer bewahrt jetzt die Königin für ihren Sohn,« fuhr der Sänger fort, »sie herrscht gewaltig in der Königsburg und sendet ihre Mannen in das Land. Um die Wette reiten die Edlen, an ihrem Hofe Huld zu gewinnen; schwerlich wagt jemand ihrer Herrschaft zu trotzen. Schon meint mancher, daß die Faust des toten Königs weniger gedrückt habe als die weißen Finger der Frau Gisela. Das kündige ich dir, Fürst, von niemandem gesandt, du erwäge, ob es dir Unheil bedeute.«

»Mit gleichem Ernst berichtest du Trauriges und Frohes«, antwortete Ingo lächelnd. »War der König mir nicht schädlich, die Königin kenne ich als gütig und edelgesinnt. Jetzt erst darf ich mit leichtem Mute mich meines Glückes rühmen, soweit es an dem Willen der Nachbarn hängt.«

»Unsicher ist die Gunst einer herrischen Frau«, sprach der Sänger.

»Ein treuer Grenzwart war ich dem toten König, warum sollte ich seinem Sohne weniger sein? Und solange Frau Gisela den Thüringen gebietet, erwarte ich Gutes von dort. Du sprachst die Königin?«

»Feindlich stach der Blick der Königin, als sie mich in dem Haufen sah. ›Denkst du jemals wieder in meinem Hofe den Mägden deine Reigen zu spielen,‹ rief sie mir zu, ›so meide die Bergfahrt. Wenn die Elster über die Wälder fliegt, rauft ihr der Habicht die Federn. Vielschwatzender Bote warst du dereinst, sorge um deine Zunge.‹ So winkte sie mir Entfernung, ich aber eilte flüchtig durch die Wälder hierher, mich trieb die Sorge um dich und die Herrin.«

»War die Sorge auch eitel, dennoch sei bedankt für deine Treue. Dir hat ein Verleumder die Königin verfeindet. Wie sie mir gesinnt ist, habe ich in schwerer Stunde erfahren, bewährt ist die Freundschaft und gemeinsam der Quell unseres Blutes. Denn uns beiden walten die hohen Ahnen im Göttersaal, als zwei Kinder eines Geschlechts stehen wir unter Fremden auf den beiden Seiten der Berge, ich der Mann, und sie das Weib.«

»Doch nicht dein Weib, Herr«, warf Berthar ein.

Ingo lachte. »Gleichwohl ist sie ein Weib, und übel stünde uns Männern, die Laune einer Frau zu fürchten.«

»Noch übler, ihrer Freundschaft zu vertrauen«, mahnte der Alte. »Als die Bärin klein war, leckte sie die Hand des Mannes, den sie später im Nacken packte.«

»Gar zu hartnäckig ist dein Mißtrauen«, schalt Ingo gutherzig. »Aber ich will die Klugheit üben, die du rätst. Wir reiten selbst in die Dörfer und laden die Alten zum Rat, ob wir eine Botschaft senden an die neue Königin und vorsichtig auf Rüstung denken. Ist die Arbeit unnütz, so lachen wir später der Sorge. Du, Volkmar, weile als Gast bei uns, bis du erkennst, daß Frau Gisela dir wieder hold wird; du weißt selbst, wie lieb uns deine Nähe ist.«

»Verzeih, Herr,« antwortete der Sänger ernsthaft, »wenn ich meine Fahrt nicht hemme, schneller als Sprung des Hirsches und Flug des Falken eilt der Zorn dieses Weibes. Völlig hat sie vergessen, daß sie ehedem meine Botenfahrt vor dem toten König rühmte. Meinst du vor ihr sicher zu sein, mir hoffe ich‘s nicht.«

»Wer darf dem wanderlustigen Sänger den Fuß hemmen? Mußt du scheiden, so laß dir‘s doch gefallen bei der Herrin am Herde auszuruhen und kehre bald wieder unter unsere Eichen.«

»Ich werde die Stätte wieder aufsuchen, wo die Eichen stehen«, versetzte der Sänger, sich über die gebotene Hand des Häuptlings neigend.

Ingo schritt mit Berthar zu den Rossen, Irmgard sah ihm nach. »Vieler Geheimnisse bist du kundig, Volkmar,« sprach sie leise, »aber du vermagst der angstvollen Frau doch nicht alle Gedanken zu deuten, welche durch das Haupt ihres Gemahls ziehen.«

»Die Gedanken schwirren im Haupt, wie Schwalben im Hausdach, sie fliegen aus und ein,« tröstete der Sänger, »du aber gleichst dem Herdfeuer im Hause, welches Frieden gibt und froh macht; sorge nicht um die schwärmenden Schatten. Doch auch dir, Herrin, nahe ich als verschwiegener Bote. Da ich aus den Waldlauben schied, trat Frau Gundrun mit mir zu dem Gehege, worin sie das Hofgeflügel verwahrt. Sie wies auf ein Storchweibchen und sprach: ›Der Vogel entflog im Sommer dem Hofe, aber vor dem Winter kam er zurück und brachte sein Junges mit, jetzt füttern wir beide. Eine, die du kennst, schwand von hier, weil sie die Schwungfedern eines Wanderschwans erfaßt hatte, trage ihr jetzt ein anderes Reisezeichen zu.‹« Und der Sänger bot ihr das Zeichen, die Flügelfeder eines Storches und die Kielfeder eines jungen Vogels mit einem Faden zusammengebunden. Irmgard hielt den Gruß ihrer Mutter in der Hand und ihre Tränen fielen darauf: »Frau Adebar, die Störchin, flog zum Hofe zurück, weil ihr ein Raubvogel den Wirt ihres Nestes zerkrallt hatte. Mir aber gebietet mein Herz, den wilden Falken zu widerstehen, welche gegen meinen Hausherrn die Flügel schwingen. Komm, Volkmar, daß ich dir mein armes Storchkind zeige, das jauchzend die kleinen Hände ballt, wenn sein Vater sich über sein Antlitz neigt.«

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