Gustav Freytag - Die Ahnen

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    Die Ahnen
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    Array Иностранный паблик
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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Am Nachmittag war es still auf der Ringburg. Der Sänger war geschieden, Ingo eilte mit den Hofgenossen durch die Täler, Frau Irmgard stand an dem Quell, der unweit des Hauses unter einem Felsen hervorrieselte. Dort hatten die Männer der Herrin einen schönen Steintrog gemeißelt, in dem sich das Wasser sammelte. Warm schien die Sonne, lustig plätscherte das kühle Wasser und floß aus dem Steintroge talab; über die Felswand hingen von oben die Äste eines Eschenbaumes als ein schirmendes Dach, und um den Quell standen Weiden und bargen mit ihrem grauen Blättergewand die Stelle vor fremden Augen.

Irmgard hielt den kleinen Sohn über den heiligen Quell. »Liebe Herrin des rinnenden Wassers,« flehte sie, »sei hold meinem Kinde, daß seine Glieder stark werden und sein Leib wohlgestaltet wie der meines Herrn.« Sie badete den Knaben, welcher ungeduldig schrie und mit den Beinchen um sich schlug, sie rieb ihm den kleinen Leib mit dem Linnentuch, hüllte ihn warm ein, legte ihn auf das Moos und sprach ihm kosend zu, bis sein Schreien endete und er die Mutter wieder anlachte. Dann erhob sie sich und legte ihr Obergewand ab, daß sie ungegürtet im Unterkleide stand, sie spülte am Wasser den Saum des durchnäßten Gewandes rein und breitete es aus, wo die Sonnenstrahlen auf den Rasenweg fielen. »Einst hatte ich Dienerinnen, welche sich zu meinem Dienst aufschürzten, und selten rührten meine Hände an Herd und Trog, jetzt hause ich mit Frida und den Mahlmägden allein in der Wildnis, und rauh wird die Hand, ich fürchte, daß das meinen Herrn kränkt. Wäre meine Hand weich wie einst, ihm würde manches Behagen fehlen. Wie könnte er leben ohne meine Hilfe an der wilden Mark?« Sie sah auf ihr Bild, welches in dem bewegten Wasser hin und her fuhr, und löste das Band ihrer Haare. Die langen Ringellocken sanken herab und tauchten mit den Spitzen in das Wasser, sie aber starrte in die Flut und sprach leise: »So gefiel ich ihm einst; wissen möchte ich, ob er noch so denkt wie damals, wo er mich im Morgenlicht küßte? oder hat mich der stille Gram gewandelt um den Zorn des Vaters und die Trauer der Mutter? Ich berge doch meine Seufzer dem Könige und winde die Hände nur in der Einsamkeit. Ihm aber kränkt die einsame Ruhe den stolzen Mut, und er sehnt sich hinaus zu ruhmvollem Heldenwerk, denn hoch fährt sein Sinn, und er ist sein Lebelang gewöhnt, den Adlern die Walstatt zu bereiten. Jetzt birgt er sein Haupt unter dem Holzdach um meinetwillen.«

So senkte sie das Haupt über den Steinrand in schweren Gedanken. Der Türmer rief und von Tritten klang der Stein, ohne daß sie darauf achtete. Da schnaubte neben ihr ein Roß und eine tiefe Frauenstimme rief: »Was kauert das Weib am Brunnenrand, so gierig ihr eigenes Antlitz zu beschauen, daß ihr Auge und Ohr verblendet sind.«

Irmgard fuhr auf. Vor ihr hielt hoch zu Roß eine mächtige Frau, von dem gelben Haar hing ein Schleier herab, über die Schultern und des Rosses Rücken ein Purpurmantel, von Goldmetall blitzte die Rüstung des Rosses und sein Huf stampfte auf dem Linnengewand, das Irmgard ausgebreitet hatte. Und hinter der Fremden sah sie das bleiche Antlitz Sintrams. Die heiße Röte stieg ihr in das Antlitz, sie wußte, wer die Fremde war, vor der sie ohne Gürtel mit entblößtem Bein stand. Aber aus ihrem Auge flammte der Zorn wie aus dem der Königin. So prüften einander die Frauen schweigend mit feindlichen Blicken, dann schlug Irmgard ihre Haare wie einen Schleier über die Brust und tauchte neben dem Brunnen nieder in das Moos, damit sie die nackten Beine berge. Sie nahm ihr Kind in den Schoß und hielt es vor sich. »Ist das Weib stumm, das sich auf den Boden duckt?« rief die Königin ihrem Begleiter zurück. »Es ist Frau Irmgard selbst, Herrin«, antwortete Sintram. »Die Königin ruft dich, Base Irmgard.«

Irmgard blieb unbeweglich sitzen, aber sie rief befehlend: »Wende dein Antlitz ab, Sintram, nicht ziemt es dir, die Augen auf mich zu richten, während das Roß deiner Königin über meinem Gewande stapft.«

»Hast du so gut gelernt, was dem Weibe geziemt im Hofe deines Vaters, aus dem du entwichen bist als Dirne eines fremden Mannes?«

»Unwahr schmähst du, wenn du gleich eine Königin bist,« rief ihr Irmgard zornig entgegen, »treu lebe ich meinem verlobten Gemahl. Siehe zu, Neidvolle, ob du gleicher Ehre dich rühmen darfst.«

Drohend erhob die Königin den Arm, da klangen Stimmen auf der Höhe. »Hierher, Ingo,« rief Irmgard außer sich, »hilf deinem Weibe!« Den steilen Fußpfad an ihrer Seite sprang Ingo herab, erstaunt sah er sein Weib am Boden und vor ihr hoch zu Rosse die zornige Königin mit ihrem Begleiter. Er schritt bei seinem Weibe vorüber und beugte huldigend Haupt und Knie vor Frau Gisela. »Heil der großen Herrin der Thüringe,« rief er fröhlich, »in Ehrfurcht grüße ich dein edles Haupt, schenke deine Huld dem Hause des treuen Vetters.« Das Antlitz der Königin wandelte sich, da sie den Helden so froh in ehrerbietiger Haltung vor sich sah, und sie sprach gütig: »Heil sei auch dir, mein Vetter.«

»Übt niemand der Königin den Hofbrauch, daß er ihr vom Rosse helfe?« rief Ingo und bot der Königin den Fuß und den Arm, damit sie sich herabschwinge. Frau Gisela faßte mit der Hand in sein lockiges Haar, sich daran zu halten, und ließ sich an seinem Fuße herab.

»Verzeih‘, Base Gisela,« fuhr Ingo fort, als die Königin vor ihm auf dem Boden stand, »ungebührlich ist es, daß meine Hausfrau vor den Augen der Königin und eines fremden Mannes entblößt sitze, leihe ihr huldvoll den Mantel, damit sie sich geziemend entferne«, und behend faßte er ihren Mantel, da wo ihn die Spange festhielt, und zog ihn von den Schultern. Die Königin erblich und trat zurück, Ingo aber schlug den Mantel um den Leib seiner Frau und befahl, sie erhebend und auf den Weg weisend: »Verlaß uns.«

Irmgard hüllte sich und den Knaben in das weite Gewand und schritt den Fußpfad hinauf. Ingo aber wandte sich wieder zur Königin, er sah, wie diese nach Fassung rang, und daß Sintram vom Rosse gesprungen war und mit gezogenem Schwert herankam. Aber die Königin winkte und Sintram trat gehorsam zurück.

»Dreist war die Hand, welche der Königin den Mantel nahm, aber dem Manne geziemt, die Ehre seines Hauses zu wahren; du, Ingo, hast mutig gebessert, was wir im Eifer versahen, und ich zürne dir darum nicht.« Sie winkte ihrem Begleiter zum zweitenmal, Sintram wich mit den Rossen weiter abwärts, Ingo stand der Herrin allein gegenüber. »So ist es gekommen wie ich begehrte,« begann Frau Gisela, »du bist vor meinen Augen, Ingo, wie einst, wo ich dich auf den Stufen der Halle empfing, und wie damals nahe ich dir gutgesinnt.« Und ernster fuhr sie fort: »Du hast Feinde in meinem Lande, welche dir Unheil sinnen, und laut schallt ihr Racheschrei in der Königsburg; auch meine Heimatgenossen, die Burgunden, erheben, wie ich höre, Klage gegen dein raubendes Volk.«

»Du kennst den Brauch an den Landmarken, Königin, für den Schaden, den meine Leute durch die Fremden erfuhren, setzten sie sich selbst das Maß der Rache. Doch wurde durch meine Genossen ein Thüring gekränkt, so waren wir eilig, dem Geschädigten Sühne zu leisten; laß auch du, Königin, dir den Frieden gefallen, den Ingo und seine Markleute von deiner Macht ersehnen.«

»Der Held, den ich einst kannte, hatte höheren Stolz, als Kühe der Burgunden in seine Ringburg zu treiben«, spottete die Königin.

»Der Mann, welcher unstet über die Erde schweift, zimmert gern ein Dach, unter dem er als Wirt gebietet«, versetzte Ingo.

»Unsicher nenne ich das Hausdach,« versetzte die Königin, »aus welchem die Hauswirtin durch Volksgeschrei gefordert wird. Der Vater und der Bräutigam, denen du das Weib geraubt, fordern den Heereszug gegen dich, der junge König bedarf die Hilfe seiner Edlen, er kann nicht weigern, die Geraubte von dir zurückzufordern, und nahe ist, wie ich fürchte, dir das Verderben, denn mühsam hielt der Königswille bis jetzt die zornigen Männer zurück.«

»Was du drohst, Königin, zwingt mich, noch fester in meinem Hofe zu stehen, ist Kriegstat nahe, mir ist sie willkommen, rostig wird das Schwert, das am Herde hängt.«

»Törichter Mann,« rief die Königin näher tretend, »ganz ahnungslos lebst du im Walde, während von allen Seiten die Jäger gegen dich ziehen. Der Cäsar begann neue Kriegsfahrt gegen die Alemannen, auch dich sucht seine Rache; den Burgunden hat er Bündnis geboten, und Gundomar hat sein Volksheer geladen.«

»Den Cäsar nennst du«, rief Ingo. »Dank für die gute Botschaft, Königin! Darum klang mein Schwert, und dort naht der Kämpfer, den ich mir bei Tag und Nacht ersehne.« Seine Augen leuchteten und seine Hand fuhr nach der Waffe.

»Gut sprichst du, Held,« rief Gisela, selbst ergriffen von seiner Glut, »verlorene Mühe wäre es, dich durch Gefahren zu schrecken. Die Warnung trage ich zu, denn ruhmvollere Genossenschaft weiß ich für dich, als unter den Bauern des Waldes und der Mark. Ingo, mein Vetter, du bist es, dem ich lieber als einem anderen Mann den jungen König und mich selbst anvertraue; einen Helden begehre ich, der dem Volksheer vorschreitet in der Schlacht, und der meinen Sohn lehrt, wie man Ruhm gewinnt. Zu solcher Hoheit habe ich dich erkoren, und dich für die Königsburg zu werben bin ich hier.«

Ingo stand überrascht, heftig wirbelten ihm die Gedanken durch das Haupt. Vor sich sah er das schöne Weib in der Königskrone, die Hand hielt sie ihm entgegen, was die Sehnsucht und Glück des stolzesten Helden war, das trug sie ihm bittend zu.

»Du warst ein Knabe,« fuhr Frau Gisela in tiefer Bewegung fort, »da legten die Väter meine Hand in die deine, du wurdest ein Held, gerühmt von den Völkern, und ich ein unzufriedenes Weib in der Königsburg, da strichst du wieder mit deinem Finger schmeichelnd über meine Hand. Was dich von der Königin trennte, ist seitdem auf dem Scheiterhaufen dahingelodert. Jetzt komme ich und lade mir den erlauchtesten aller Helden in diesen Ländern. Beide flehen wir zu demselben hohen Gott, die Enkel zum Ahnen, denn aus dem Geschlecht der Götter stammen wir beide, hoch dürfen wir das Haupt erheben über alles Volk der Menschenerde, du und ich, wir sind durch die Unsichtbaren selbst geweiht zu Herrschern des Volkes.« Als Ingo von den Lippen der anderen dieselben Worte vernahm, die er selbst gesprochen hatte, da sah er wie betäubt auf die Herrin, die, einer Göttin gleich, über sein Schicksal sann. – Von der Höhe rauschte es, der Mantel der Königin fiel herab, in der Ferne verklang das leise Wimmern eines Kindes.

»Dies ist der Schmuck, der geliebten Helden gebührt«, rief die Königin und rührte mit der Hand seine Schulter. Ingo hob das Haupt.

»Eine leise Stimme höre ich in meiner Not,« sagte er vor sich hin, »meinen kleinen Sohn höre ich über mich klagen, und wie ein Mann, der aus dem Traume erwacht, stehe ich vor der Königin. An eine bin ich gebunden, die mir teurer ist als mein Leben. Alles hat sie für mich verlassen, im Ringe der Blutgenossen habe ich ihr gelobt, daß ich um sie sorgen will wie ihr Vater, und mit ihr allein das Lager teilen als ihr echter Gemahl. Wie darf ich sie meiden und zur Königsburg ziehen?«

»Nicht weiter, Ingo,« rief Frau Gisela und ihr Antlitz flammte, »gedenke, daß du auch mir die Hand gereicht, denke jener Nacht, wo ich das Schwert des toten Königs gehalten. Damals, wo ich dir dein Leben bewahrte, haben die Unsichtbaren mein Schicksal an deines gebunden. Mir gehörst du an, mir allein, und teuren Preis habe ich für dich gezahlt.«

»Hochherzig und als Heldin hast du dich mir erwiesen,« versetzte Ingo, »und dankbar bleibe ich dir, solange ich atme.«

»Pfui über den kalten Gruß,« rief die Königin außer sich, »und pfui über den Helden, der mit höflichen Worten dankbar ist, daß ein Weib sich für ihn mit dem Fluch der Todesgötter belastet. Verstehst du so wenig, was ich getan, da ich dem eigenen Eheherrn das Schwert band? Die bösen Gewalten habe ich heraufbeschworen gegen mein eigenes Leben, Argwohn und den lauernden Haß; Galle war seitdem mein Trank und der eines anderen, verdächtig jedes Wort und ruhelos jede Nacht. Ob ich noch ferner im Licht atmen würde, wenn der andere fortfuhr mit seinen wilden Knaben zu zechen, das war meine Sorge, herznagende Sorge bei Tag und Nacht.«

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