Gustav Freytag - Die Ahnen

Тут можно читать онлайн Gustav Freytag - Die Ahnen - бесплатно ознакомительный отрывок. Жанр: prose_classic, издательство Array Иностранный паблик. Здесь Вы можете читать ознакомительный отрывок из книги онлайн без регистрации и SMS на сайте лучшей интернет библиотеки ЛибКинг или прочесть краткое содержание (суть), предисловие и аннотацию. Так же сможете купить и скачать торрент в электронном формате fb2, найти и слушать аудиокнигу на русском языке или узнать сколько частей в серии и всего страниц в публикации. Читателям доступно смотреть обложку, картинки, описание и отзывы (комментарии) о произведении.
  • Название:
    Die Ahnen
  • Автор:
  • Жанр:
  • Издательство:
    Array Иностранный паблик
  • Год:
    неизвестен
  • ISBN:
    нет данных
  • Рейтинг:
    5/5. Голосов: 11
  • Избранное:
    Добавить в избранное
  • Отзывы:
  • Ваша оценка:
    • 100
    • 1
    • 2
    • 3
    • 4
    • 5

Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

Die Ahnen - описание и краткое содержание, автор Gustav Freytag, читайте бесплатно онлайн на сайте электронной библиотеки LibKing.Ru

Die Ahnen - читать онлайн бесплатно ознакомительный отрывок

Die Ahnen - читать книгу онлайн бесплатно (ознакомительный отрывок), автор Gustav Freytag
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Widerwärtiges, das zum Ohre eingeht,« rief Ingram, »weist die Zunge hinaus, und wo die Zunge nicht reicht, das Schwert.«

»Wie soll der Mann kämpfen gegen unsichtbare Mächte, welche aus der Ferne zu uns reden,« rief Kunibert, »wahrlich, die Christen verstehen manche Kunst, gegen welche wir schwach sind. Sie haben den Zauber der lateinischen Sprache, die wenige von uns kennen. In den Briefzeichen verkehren sie miteinander wie Landgenossen, wenn sie auch daheim in verschiedener Zunge reden. Da ich jung war, focht ich im Frankenheere am Rhein und darauf an der Donau und an allen Orten fand ich die lateinische Sprache und dasselbe Geheimnis ihrer Buchstaben. Sie senden einander ihre Worte auf der Tierhaut zu über Land und Meer. Mit einem Rohr schreiben sie Befehle, und die Worte stehen fest für alle Zeit, und wenn unser Wille dagegen bäumt, weisen sie auf ihr Pergament, und niemand vermag sie zu widerlegen. Was einer vor vielen Jahren geredet hat, bezeugen sie durch schwarze Buchstaben, sie schenken und begaben damit und entscheiden darnach über Mein und Dein.«

»Wahrlich,« rief Ingram, »ich hoffe, der Eid ehrenwerter Männer steht höher als ihre schwarze Schrift, und ehe ich wegen einem Brief, den sie vorweisen, hingebe, was mir gehört, kämpfe ich mit jedem von ihnen im Ringe der Landgenossen.«

»Die neuen Verkünder ziehen schwerlich das Schwert. Denn widerwärtig sind sie in ihrer unkriegerischen Art. Wären sie Helden, welche auf der Kampfheide stärker sind als die Gegner, so dürfte ein tapférer Mann sich ihnen wohl fügen, wenn auch widerwillig. Aber waffenlosem Fremdling solche Ehre zu geben, wie der Frankenherr diesem Winfried zuteilt, ist für uns alle eine Schmach, und ich entwich aus der Versammlung, weil mir der Zorn darüber in das Haupt drang.«

»Dennoch rate ich,« begann Wolfram, der dazugetreten war, »daß die Herren von der Höhe herabsteigen. Denn jene sind, wie ich vernehme, dabei, neue Briefe zu lesen. So viel Seltsames wurde noch nie im Ringe der Waldleute verhandelt.« Trotz ihrem Groll traten die Männer ins Freie, Ingram mit schwerem Herzen, denn ihm war die Begegnung mit Winfried unheimlich, und er barg seine Gestalt in dem Haufen der anderen.

An der Linde, wo das große Frankenbanner wehte, hielt Graf Gerold ein Pergament in die Höhe und rief über die Haufen: »Dies ist ein Brief aus Rom, welchen der ehrwürdige Papst Gregor, der dort auf goldnem Stuhle sitzt, an Häuptlinge des Volkes niedergeschrieben und gesandt hat: wer seine Worte hören will, der trete herzu.«

Da drängten sich alle um die Linde, ein Priester verlas den lateinischen Brief, und der Rufer kündete mit weit schallender Stimme die Deutung in der Landessprache, welche ihm der Priester Satz für Satz vorsprach. Die Gemeinde vernahm die Worte: »Den machtvollen Männern, seinen Söhnen Asulf, Godolav, Wilari, Gundhari, Albold und allen gottgeliebten Thüringen, welche treue Christen sind, sendet dies Papst Gregor.«

Mit gehobenem Haupte und geröteten Wangen traten die Häuptlinge, deren Name gerufen wurde, vor die anderen, und der wohlbeleibte Gundhari rief in seiner Freude laut: »Gundhari bin ich und hier stehe ich.« Scheu blickte die ganze Versammlung nach den Ruhmvollen, welche durch das weiße Pergament aus fernem Lande angesprochen wurden. Ihre Verwandtschaft drängte sich um sie, und viele streckten die Hälse, um einen Anblick der Schrift zu erhalten.

Der Rufer fuhr fort und kündigte die Briefworte des Papstes. »Uns ist berichtet eure herrliche Treue gegen Christus. Denn als die Heiden euch zum Götzendienst drängten, habt ihr in festem Glauben geantwortet, ihr wolltet lieber selig sterben als die Treue gegen Christus, die ihr einmal auf euch genommen, irgendwie verletzen. Darüber sind wir mit hoher Freude erfüllt und haben unserem Gott und Erlöser, dem Spender aller Güter, gebührenden Dank gesagt. Seine Gnade wird euch noch besseres Gedeihen schaffen, wenn ihr mit frommem Sinne bei dem heiligen Sitz der Apostel euer Heil sucht, so wie Königsöhnen und Miterben des Reiches bei dem königlichen Vater Heil zu suchen geziemt. Darum haben wir euch unseren geliebten Bruder Bonifazius zu Hilfe gesandt, wir haben ihn zum Bischof geweiht und zu eurem Prediger bestellt, damit er euch im Glauben unterweise. Wir begehren und mahnen, daß ihr ihm in allem beistimmt, auf daß euer Heil im Herrn völlig werde.«

Dieser Verkündigung folgte ehrfurchtsvolles Schweigen, endlich begann Asulf, welcher nach Geschlecht und Gütern der vornehmste war, ein stattlicher Mann, dem die grauen Locken über die breiten Schultern hingen: »Gefällt dir‘s, Herr, so laß mich die Stelle sehen, auf welche der ehrwürdige Vater in Rom meinen Namen geschrieben hat.« Winfried nahm das Pergament und wies auf die Namen, alle drängten herzu.

»Groß ist die Ehre, die du uns durch diesen Brief bereitest,« begann Godolav, »wir bitten dich, Herr, lies uns und dem Volke noch einmal die wundervolle Botschaft. Denn lieber ist sie mir als ein gutes Schlachtroß und als eine ganze Herde, die sich in meinem Walde an Eicheln mästet.«

Noch einmal las Winfried, mit gefalteten Händen hörten die Männer und nickten bei jedem Satze die Bestätigung.

»Immer habe ich gemeint,« begann Asulf aufs neue, »daß der große Gott der Christen, dem wir uns gelobt haben, sehr wohl beachtet, ob seine Mannen ihm den Treuschwur bewahren und das Roßfleisch meiden; jetzt aber sehe ich, daß sein mächtiges Auge über weite Länder reicht, da sogar der Bischof, der als Vogt der Apostel zu Rom sitzt, genau weiß, wie ich mich unter den Eichen verhalten habe. Welcher andere Gott kann aufkommen gegen ein so gutes Gedächtnis? Denn wer dies weiß, der weiß auch anderes, was ich tue, und wenn ich ihm etwas Liebes erweise, so bin ich sicher, daß er mir‘s lohnen wird in diesem oder jenem Leben, wie es ihm gefällt. Darum möchte ich dir, ehrwürdiger Vater, ein Zeichen geben, daß ich gegen den großen Himmelsherrn dankbar bin. Wir hören, daß du hierher kommst, unserem Gott, den die Heiden den neuen nennen, Heiligtümer zu bauen. Zu meinem Erblande gehört ein Gut, junge Rodung, es hat dreißig Morgen Ackerland, auch Waldweide und ein kleines Holz, du kannst den Bau dort unten im Tale sehen; nimm es, so bitte ich, von mir an als eine Gabe für den Himmelsherrn, damit du eine Kirche darauf gründest und einen Priester dazusetzest, welcher für mich und alle, die von meinem Stamme sind, bei dem großen Himmelskönig Fürbitte tut, auf daß er unser ferner gnädig gedenke.«

»Als ein kluger Mann, der für sein Wohl sorgt, hat Herr Asulf gesprochen«, rief Albold. »Und wir alle wissen, daß er von edlem Geschlecht ist. Aber ich meine doch nicht, daß er ein Vorrecht haben darf über allen Landgenossen, und daß er allein vor anderen eine Kirche hegen darf und einen geschorenen Mann, der für ihn fleht. Auch ich biete einen Acker hier ganz in deiner Nähe, denn nicht geringer ist mein Besitz als der seine, und ich hoffe, daß dem Heiligen im Himmel auch die Gabe, welche wir anderen zutragen, ehrenwert erscheinen wird.«

»Ich will dasselbe«, riefen zwei oder drei Stimmen, und die Angebote von Kirchenland folgten rasch aufeinander.

»Was ihr dem Herrn darbringt,« sprach Winfried auf den Stufen des Altars, »gleich Königskindern, welche um die Gnade des königlichen Vaters werben, das empfange ich im Namen des Himmelsherrn, damit es euch und eurem Geschlecht zur Ehre und zum Heile sei; tretet heran und bestätigt eure Gabe kniend vor seinem Angesicht zu meiner Hand in Gegenwart des Grafen und der Gemeinde, damit alles fest werde durch euer Gelöbnis.«

Die Männer knieten vor dem Altar und gelobten.

Bis dahin hatten die Heiden abseits gestanden und höhnisch über die bereitwilligen Spender von Ackerland gelacht. Als aber noch ein dritter Brief aus Rom verlesen wurde an das ganze Volk der Thüringe, der auch sie anging, da fühlten sie doch als eine Ehre, daß der große Bischof in Rom so zutraulich zu ihnen sprach wie zu guten Bekannten, und die wohlmeinende Anrede bändigte den Ausbruch ihres Grolles.

Von dem Grafenbanner schritten die Christen, durch Winfried und die Priester geführt, in langem Zuge zu dem Altar, der unter Baumesschatten erhoben war. Der Gottesdienst begann. Die Heiden wichen zurück und hörten aus der Ferne Gebet und feierlichen Gesang der Priester. Dann trat Winfried auf die Stufen des Altars und sprach zu der Gemeinde von der Botschaft des Heils: daß der große Himmelskönig seinen Sohn gesandt habe auf die Männererde, um alle zu erlösen von Übel und Sünde, und durch die heilige Taufe und ihr Gelöbnis zu binden in eine große Gefolgeschaft, damit sie hier Glück und Heil fänden und nach dem Leben im Christenhimmel wohnen könnten als selige Bankgenossen des Himmelsherrn. Und er kündete die hohen Gebote, denen jeder Christ nachleben soll, damit der Herr ihn als seinen treuen Mann beachte. Die Stimme des Predigers klang mächtig und drang tief in die Seelen, auch die Heiden lauschten mit zugeneigtem Ohr. Nie hatten die Männer so sinnvolle Rede über Himmel und Erde vernommen, welche aus einer bewegten Menschenbrust tönte, und herzerschütternd deuchte ihnen die Kraft der Worte. Als er geendet hatte und die Christen alle niederknieten, damit er sie segne, war es still unter den Heiden, und kein Hohnwort und Gelächter tönte widerwärtig in die feierliche Handlung. Auch der Wildeste scheute die Gegenwart der Edlen und vielleicht noch mehr die Reisigen des Grafen, welche zu Roß mit ihren Speeren in weitem Ringe um den Baum hielten.

Nach dem Gottesdienst drängten sich die christlichen Häuptlinge und das Volk ehrfürchtig nahe an Winfried, sie suchten ein freundliches Wort von ihm zu gewinnen, seine Hand zu fassen oder doch einen Zipfel seines Gewandes zu berühren, er aber sprach zu den einzelnen wie ein Fürst zu seinen Getreuen, hörte ihre Bitten und wußte jedem durch Rede und tröstlichen Spruch wohlzutun. Herr Gerold wünschte ihm Glück: »Alles ist dir heut wohl gelungen. Ich selbst hoffe Gutes von deiner Ankunft, denn williger werden sie mir jetzt den Zins zahlen, wenn du mahnst, und ich vertraue, sobald du ihnen die Waffen segnest, mögen sie auch den Slawen stärkere Hiebe geben als ehedem.« Dann sahen die Leute mit Erstaunen, daß sogar die stolze Frau Berswind sich zu der Hand des Bischofs herabneigte, als sie leise zu ihm sprach: »Ehrwürdiger Vater, wenn ich recht berichtet bin, steht in den heiligen Büchern geschrieben, daß die verlobten Männer alle Wendenfrauen, welche sie mit ihrem Speer gewinnen oder auch kaufen, von ihrem Lager fernhalten sollen. Das aber tun viele in diesem Lande und anderswo gar nicht, denn sie liebkosen auch gefangene Weiber und schenken ihnen wohl gar silberne Nadeln und Ringe. Dies ist das größte Leidwesen und Ärgernis, und ich flehe, daß du auch den Gerold deshalb eindringlich mahnst.« Das versprach ihr Winfried ernsthaft.

Und wieder ein Häuptling begann: »Gern wüßten wir deine Meinung, Herr, über die Opfermahle der Heiden, damit wir uns halten wie Christen gebührt; denn lustig ist der Opferschmaus auf grünem Rasen, und ungern würde ihn mancher missen. Ich aber esse nie von dem Roßfleisch, wenn ich nicht vorher ein Kreuz über den Teller geschlagen habe, damit die Heidenspeise dem Christengott nicht widerwärtig sei, ich hoffe, das gefällt auch dir.« Und der Häuptling Wilari, welcher in dem römischen Briefe genannt war, rührte den Bischof an und sprach vertraulich: »Ich bin nicht der Mann, der einem anderen seine Ehre beneidet, zumal, wenn er sie selbst auch genießt; aber was den Helden Gundhari betrifft, so war uns allen wunderlich, daß er in dem Brief des römischen Papa genannt war. Denn sonst hat er oft am Opferstein gestanden und ist mit den anderen im Osterreigen gesprungen. Aber damals, wo er widerstand, war er unwirsch wegen des starken Metes, den er geschöpft hatte, und als ihn die Nachbarn anfaßten um ihn fortzuziehen, wurde er ärgerlich, zog sein Schwert und verschwor sich, daß er jedem feind sein werde, der ihn von seinem Sitze treibe. Ob er das aus Treue gegen den Christenglauben tat, das magst du selbst ermessen, denn er fing gleich darauf an ärgerlich zu singen, schlug gewaltsam auf den Tisch und schlief ein.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать


Gustav Freytag читать все книги автора по порядку

Gustav Freytag - все книги автора в одном месте читать по порядку полные версии на сайте онлайн библиотеки LibKing.




Die Ahnen отзывы


Отзывы читателей о книге Die Ahnen, автор: Gustav Freytag. Читайте комментарии и мнения людей о произведении.


Понравилась книга? Поделитесь впечатлениями - оставьте Ваш отзыв или расскажите друзьям

Напишите свой комментарий
x