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Gustav Freytag - Die Ahnen

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Gustav Freytag - Die Ahnen
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    Die Ahnen
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    Array Иностранный паблик
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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»Gern verkünde ich dir, o Herr, auch Günstiges,« fuhr Reinhard ruhig fort, »nämlich, daß unter den Waldleuten, welche bei unserer Zelle Ordorf wohnen, ein neuer Eifer erwacht ist. Die Brüder, welche du dorthin gesandt hast, leben in froher Hoffnung, denn sie meinen, großes Heil sei ihnen widerfahren. In mehr als einer Nacht sahen die Brüder Licht in der Kirche, und als Hunibald, der Magister, einst aufstand und hineinging, erkannte er einen Schein über der Platte, unter welcher, wie die Sage geht, der selige Vater Meginhard, der Genosse des heiligen Bonifazius, bestattet ist. Viel erzählen sie dort von den christlichen Heldentaten, die Meginhard zu seiner Zeit unter den Heiden gewirkt hat. Die Laien drängen sich in die Kirche und beten auf seinem Grabe, und große Heilungen von schweren Leiden werden berichtet, die an dieser Stätte ganz plötzlich gelungen sind. Das läßt Hunibald dir durch mich mit Freuden verkünden.«

Der Abt schüttelte unzufrieden das Haupt. »Ich kenne den Sinn unserer Brüder in Ordorf, sie sind gutwillig, aber unbesonnen, und ihrem Glauben fehlt die Prüfung. Ich kenne auch alte Vetteln, welche von einer Stätte zur anderen laufen und ihre Gebresten heilen lassen, damit man sie rühme, auf den Schultern trage und mit guter Kost füttere. Die in Ordorf mögen sich wahren, daß die Kinder der Welt uns nicht verspotten und daß nicht zuletzt ein großes Skandalum aus dem Wunder werde.«

»Es ist nicht begehrliches Volk allein, welches zuströmt, auch ehrbare Leute rühmen die Wunderkraft des seligen Bekenners.«

»Und vermagst auch du sie zu rühmen nach dem, was du gesehen hast?« fragte der Abt prüfend.

»Ich hatte, wie du weißt, nicht die Zeit und nicht das Amt, nach der Wahrheit zu forschen«, versetzte Reinhard.

»Ich aber meine,« rief Tutilo, die Faust auf den Tisch setzend, »daß den Heiligen zu Herolfsfeld ein übler Dienst geschieht, wenn der selige Memmo zu Ordorf einen Zulauf als Wundertäter erhält und am Ende gar zu Rom als Heiliger aufgenommen wird. Denn die Leute in den Waldlauben werden froh sein, wenn sie einen besonderen Fürbitter gewinnen, und die Edlen werden bei König und Papst bald darauf antragen, daß wir Ordorf aus unserer Klosterzucht entlassen und daß dort oder in der Nähe eine eigene Abtei gegründet wird, und Meginhard würde sich schnell als ein großer Räuber am Wigbert erweisen. Deshalb rate ich, daß wir unseren Heiligen getreu bleiben und uns nach Kräften bemühen, die Wunder zu stillen und nicht landkundig zu machen.«

Der Abt nickte. »Er spricht das Richtige. Wenn ein Lichtschein dem Kloster helfen könnte, so vertraue ich, würden unsere Fürbitter es auch bei uns nicht daran fehlen lassen. Weißt du eine andere Hilfe, mein Bruder, wenn auch durch weltliche Mittel?«

Reinhard antwortete demütig: »Wenn ich das Schicksal deiner Herrschaft, Herr, erwäge, so finde ich, daß dieser zu sehr fehlt, was ihr Schutz und Sicherheit gewähren könnte. Durch ganz Thüringen liegen die Hufen und Höfe zerstreut in den Dorffluren und zwischen den Lehnsgütern der Grafen; aber klein ist die Zahl der Vögte und der Bewaffneten, welche für das Kloster Helm und Schwert tragen. Mächtiger ist der Abt von Fulda, um vieles reicher an Vasallen; am mächtigsten der Erzbischof von Mainz, denn seine Kriegsleute lagern sicher in der großen Stadt Erfurt. Die Mönche von Fulda und die Kanoniker in Erfurt aber sinnen Ungünstiges für dein Kloster und breiten sich aus, dir zum Schaden, auch in den Waldlauben an dem Rand der Berge, wo sonst deine Herrschaft fest gegründet war. Darum meine ich, dir tun vor allem Burgen not mit treuer Besatzung. Als ich von Erfurt nach Ordorf zog, sah ich in der Ebene, wo das Gebirge beginnt, einen Ring von Hügeln, auf denen Warten und Burgen stehen, sie schließen einen Weiher und Wiesen ein, schwer ist der Zugang, denn viele Teiche liegen am Saum der Hügel. Dort ragt im Hintergrunde die Wassenburg, welche dem Kloster gehört, doch sie ist halb verfallen. Der ganze übrige Bergwald aber und das Land darum gehört dem Geschlecht des Jünglings Immo, der in der Schule des Klosters gehalten wird. Dies Geschlecht beherrscht von den Bergen wie von einem großen Wall die Landstraße und die Umgegend. Und ich höre, es bringt gern seine Spenden zum Kloster.«

»Gut hast du gesehen, mein Bruder,« rief der Abt, »ich kenne die roten Hügel, und ich weiß, daß sie gewaltig sind, aber sie sind freies Erbe eines Geschlechtes, welches seit der Urzeit im Lande haust, und ich meine nicht, daß sie ihr Erbe dem Kloster gutwillig in die Hand geben werden.«

»Vielleicht würden sie selbst als Vögte ihre Burgen bewahren, wenn sie zum Heil ihrer Seele dieselben vorher den Heiligen in die Hand gegeben hätten«, versetzte Reinhard.

»Wahrlich, Bruder,« sprach Tutilo, »als ich zuerst von deiner Sendung hörte, war sie mir widerwärtig; was du aber hier kündest, ist dasselbe, was auch ich für eine gute Hilfe des Klosters halte, und ich muß deine Klugheit preisen.«

»Ich aber kenne unseren Schüler Immo und seine Sippe,« warf der Abt ein, »hochfahrend ist ihr Sinn.«

»Was die Kinder der Welt ungern tun, dazu zwingt sie oft die Angst vor der Hölle des üblen Teufels«, sprach Reinhard. »Dennoch würde ich nicht an diese Hilfe gemahnt haben, wenn mir nicht Frau Edith, die Mutter des Immo, vertrauliche Botschaft an dich, meinen Herrn, aufgetragen hätte, und zwar gerade wegen dieser Burgen. Denn sie fleht dich an, daß mir erlaubt sei, dem Sohn ihren Segen zu bringen und ihn mit einer guten Nachricht zu erfreuen. Das Geschlecht hat beschlossen, die Mühlburg als Angebinde an das Stift zu Erfurt zu geben, damit der Schüler Immo dort Kanonikus werde und durch den Erzbischof Willigis unserem Kloster enthoben. Seht selbst zu, meine Väter, ob unser Kloster dadurch Vorteil gewinnt. Sehr bereitwillig werden die Erzbischöflichen zu Erfurt sein, die Burg zu empfangen, für uns aber scheint mir diese Wandlung verderblich.«

»Lieber wollte ich den Wolf in meiner Lämmerherde schauen«, rief Herr Bernheri.

»Nimmer darf der Knabe und sein festes Haus dem Wigbert entschlüpfen«, drohte Tutilo.

»Ich weiß einen, der das Seine getan hat, durch Stirnrunzeln dem Jüngling Immo das Kloster zu verleiden«, versetzte Herr Bernheri strafend.

»Wäre der Knabe besser in die Klosterzucht gewöhnt worden, er würde nicht zurück in die Welt begehren,« entgegnete Tutilo, »auch die Weide biegt sich nur, wenn eine feste Hand sie zusammendreht. Und ehe ich leide, daß die Burg den prahlerischen Schwelgern zu Erfurt geöffnet wird, zwinge ich den Schüler mit eigener Hand in die Klausur.«

»Du wirst es schwer finden, ihn in der Büßerzelle zum Mönch zu schlagen, mein Bruder«, versetzte der Abt. »In vielem hast du meine Herde verleitet, aber schwerlich wird sie dir folgen, wenn du das Kind aus dem Geschlecht unserer Guttäter durch Zwang zurückhalten willst. Ich rate dir, daß du lieber dem Bruder Reinhard vertrauest, denn nicht allein wegen seiner Grammatik und Dialektik gefiel es mir, ihn hierher zu laden, sondern weil er die Kunst versteht, die Herzen der Jugend zu gewinnen und, damit ich metaphorice spreche, auch junge Stoßvögel an die Hand zu gewöhnen. Versuche du, mein Bruder, ob du die Neigung des Knaben für den Wigbert gewinnen kannst. Er ist ein Falk aus den thüringischen Bergen, diese ertragen schwer die Kappe, sind sie aber gebändigt, dann stoßen sie freudig. Und jetzt gefällt mir, daß wir uns erheben. Manches andere will ich mit Bruder Reinhard allein verhandeln. Du aber, Tutilo, ziehe zurück und zähle die Heuwagen, bis es mir passend erscheint, dich zu rufen oder bis ich selbst hinuntersteige und den Konvent der Brüder versammle, welchen du Übles gegen mich in das Ohr raunst.«

Das Gesicht Tutilos flammte in Zornesröte, als er sich erhob. »Du aber, Abt Bernheri, gedenke nicht, das Wichtigste den Brüdern zu verbergen und im Rücken des Klosters die Wahl zu treffen über den König, dem wir in Zukunft dienen sollen. Kein Wort hat dein Bote berichtet von dem Kampf, der sich um die Krone erhebt, und doch ist dies die nächste Sorge und eine größere als um Hufen und Burgen. Meine nicht, Bernheri, mich zu hintergehen. Wenn du auch Abt bist, du selbst würdest es schwer entgelten, denn mein ist die Sorge, daß das Heiligtum nicht durch dich mit Unehren beladen wird.«

»Sorgst du so eifrig um den Vorteil der Brüderschaft,« rief Herr Bernheri ebenfalls zornig, »so sorge auch, daß der Reiter, welcher dir die Botschaft des Markgrafen zugetragen hat und der verborgen im Gasthause liegt, spurlos verschwinde, bevor ihn meine Reisige ergreifen. Dich selbst könnte ich Verräter nennen; ein Wink von mir, und du kehrst nur zum Gericht in das Kloster zurück. Aber seit vielen Jahren habe ich die Bosheit deines Wesens ertragen, und auch jetzt gedenke ich, weil ich älter und klüger bin als du, dich zu behandeln wie einen Trunkenen, von dem geschrieben steht, er weiß nicht, was er tut.«

Tutilo verließ das Zimmer ohne Gruß, der Abt ging heftig auf und ab, endlich ergriff er die Kanne, setzte sie aber mit einem Seufzer wieder hin. »Selbst der Wein schadet zornigem Gemüt, und ich begehre nicht, unwilliger auf ihn zu werden, als ich bereits bin.«

»Ich aber bringe dir«, begann Reinhard, ein Pergament aus der Kutte ziehend, »den Gruß des Königs und seine Mahnung, daß du die Reisigen des Klosters ohne Verzug sammelst und durch die Wälder von Fulda zu seinem Heere sendest. Damit auch du seine Gnade erkennst, o Herr, sendet er dir, was du lange ersehnt und erbeten hast, die Schenkung des Bannwaldes um St. Peter, der bisher Königsgut war. Du mögest sorgen, mahnt der König, daß die Treue des Klosters sich ebenso bewähre wie des Königs Gnade.«

Schnell griff Herr Bernheri nach der Urkunde: »Die besten Hirsche zwischen Fulda und Main halte ich in diesem Pergament«, aber bald verdüsterte sich sein Blick. »Du hast gesehen, mein Bruder, wie jener unholde Mann gesinnt ist; nach allen Seiten murrt er den Leuten Arges in die Ohren und hat die Knechte Wigberts ganz vom König abgewandt, nicht weiß ich, ob ich noch Herr bin im Kloster und über meine Schildträger. Dennoch will ich tun, was ich vermag, indem ich den Konvent zusammenrufe. Du aber eile dem Tutilo nach und rühme unterdes im Kloster die Schenkung, damit die Unzufriedenen mein Herrenwort williger anhören.«

Während der Abt dem Mönch die letzten Befehle gab, erscholl auf den Feldwegen, die zum Kloster hinführten, Jauchzen und Gesang; die Brüder und Mannen auf dem Petersberg drängten zum Tore hinaus und sahen neugierig in das Tal hinab. Hochbeladen in langer Reihe kamen die Heuwagen heran, auf den Wiesenbäumen darüber saßen und ritten die Buben des Dorfes schreiend und die Arme schwenkend. Hinter den Wagen schritten zwei Spielleute mit Sackpfeife und Fidel, sie führten, eine lustige Weise spielend, die Schar der Arbeiter. Denn Männer und Frauen, mit Laub und Wiesenblumen bekränzt, hielten einander an den Händen und sprangen trotz der Arbeit des heißen Tages lustig den Reigen; vom Pfade ab zogen sie die Kette bald seitwärts über die Flur, bald zwischen den Wagen hindurch. Ihnen folgten die Herren des Klosters, voran die beiden Schulen; auch die Schüler sprangen und tanzten durcheinander, manche saßen zu Pferde und trieben die Gäule zu lustigen Sätzen. Sogar die Väter gedachten nicht sehr ihrer Würde, mehr als einem war das Haupt schwer, so daß er von den anderen geleitet werden mußte, und man merkte auch, weshalb er so unsicher schwankte, denn ganz am Ende fuhr ein Wagen mit leeren Fässern, welche zwischen den Brettern kollerten, und mit Trinkgefäßen, deren Henkel an die Leiterbäume gehängt waren. Endlich hob ein Bruder sein lateinisches Trinklied an, und viele stimmten ein und sangen die Schlußverse mit kühnen Bewegungen der Arme, und eilte eine Magd, die sich verspätet hatte, bei dem langen Zuge der Väter vorbei, dann geschah es wohl, daß einer der Begeisterten sie in den Arm kniff oder auch in die Backen. So wälzte sich der Schwarm schreiend und singend dem Kloster zu. Die untergehende Sonne warf ihr goldenes Licht auf heiße Gesichter und glänzende Augen, die Treiber knallten mit ihren Peitschen um die Wette, sogar die Tiere schritten lustiger vorwärts.

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