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Gustav Freytag - Die Ahnen

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Gustav Freytag - Die Ahnen
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    Die Ahnen
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    Array Иностранный паблик
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    неизвестен
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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»Wie du geschickt zu entgegnen weißt,« rief Immo begeistert, »du bist ein sinnvolles Weib, wenn du mich auch verhöhnst.«

Der Graf hatte unterdes mit seinen Mannen emsig dem Wildbret und starken Bier zugesprochen und nur einzelne Reden mit den Vertrauten, welche ihm zunächst saßen, gewechselt, jetzt lehnte er sich zufrieden auf dem Stuhle zurück und hörte die lateinischen Worte des Hymnus, welche seine Tochter sprach. »Merkt auf unsere Klosterleute,« rief er, »sie summen nach Art der Mönche mit geneigten Köpfen,« und da er im geheimen stolz auf das Wissen seiner Tochter war, fuhr er fort: »Fremde Worte sprechen mag jeder, aber das Gesprochene verstehen ist schwerer. Vermagst du einzusehen, Immo, was das Mädchen zu dir gesungen hat?«

»Ja, Herr,« versetzte Immo, »sie mahnt mich, mäßig zu sein, damit Euer Trank mir nicht das Hirn betäube.«

»Allzustreng ist Hildegard,« lachte der Graf, »dir soll auch einmal etwas Gutes gegönnt sein. Obwohl ich erkenne, daß es dir an Dreistigkeit nicht fehlt, du junger Zaunkönig. Denn Zaunkönige nennt ja wohl das Volk die Männer deines Geschlechtes.«

Immo bezwang mit Mühe den aufsteigenden Zorn. »Weil meine Vorväter als alte Landherren auf freiem Erbe saßen, deshalb haben die Mönche ihnen im Scherz den Namen Reguli, kleine Könige, gegeben.«

Da rührte sich auch Egbert, ein unfreier Dienstmann des Grafen, welcher stattlich im roten Gewande dasaß, weil er der Sprecher war und ein Liebling seines Herrn, und rief spottend in den Saal: »Eine Sage weiß ich. Als die Vögel den Genossen zum König wählen wollten, der sich am höchsten schwingen würde, barg sich ein Zwerg von Vogel in den Federn des Adlers und ließ sich hinauftragen bis dahin, wo er den Weltenherrn auf seinem Stuhle sah, dort flatterte er über das Haupt des Adlers und piepte: König bin ich. Da lachte oben der alte Gott in seiner Halle, und unten schrien die Vögel im Zorn, bis der Herr des Erdgartens gebot, daß der Betrüger seine Krone nur heimlich in den Waldhecken tragen dürfe, wo ihm niemand zusieht. Darum heißt auch ihr Zaunkönige, weil eure Herrlichkeit im Busch versteckt ist.«

Immo erhob sich im hellen Zorn und rief: »Nicht dem Diener antworte ich, sondern dem Herrn. Ihr selbst habt es ja wohl erfahren, Graf Gerhard, daß die Helden meines Geschlechtes ihr Haupt nicht in der Waldhecke bergen. Nie hat einer von meinen Ahnen sein Land vom König oder von der Kirche zu Lehen genommen, wie die erbelosen Franken und Sachsen, welche von der Dienerbank in das Land kamen, um bei uns Grafen zu werden. Manchen weiß ich, der sich jetzt rühmt, ein Edler zu sein, weil er als Diener eines Königs mit großem Gefolge reitet, obgleich seine Vorfahren aus der Küche und aus dem Stall geschlüpft sind.«

Mißtönender Lärm erhob sich an den Bänken, und die Hand des Grafen Gerhard griff nach dem Messer, das er an seiner Seite trug, der Jüngling aber sah mit blitzenden Augen über die Versammlung, stattlich stand er da trotz seinem Schülerkleide und rief laut in das Getöse: »Zürnt mir nicht, starke Helden, daß ich als ein unberühmter Jüngling vor euch meine Stimme erhebe, wenn man seinem Geschlechte durch stechende Worte die Ehre mindert. Auch zu Euch, Graf Gerhard, flehe ich, daß Ihr ohne Kränkung vernehmt, was ich nur zur Abwehr sprach. Heil trinke ich Euch und Euren Kindern, und Dank sage ich Euch, wie dem Gaste gebührt.« Er leerte den Becher und setzte sich.

Der Graf barg seinen Groll hinter gezwungenem Lachen. »Ich höre, du hast unter den Mönchen gelernt, mit zwei Zungen zu reden.«

»Überall rühmen die Leute,« versetzte Immo, »daß die Zunge eine gute Waffe ist, und wir Schüler haben, wie Ihr wißt, vor anderen darin Ruf.«

»Oft haben auch wir erfahren, wie scharf die Zunge der Mönche schneidet,« entgegnete der Graf, »vor anderen aber bei den Mönchen des Wigbert, und wir alle wissen, daß ihr dort sehr ungeistlich lebet und der Gebete für arme Seelen wenig gedenkt. Auch von dir selbst, Immo, erinnere ich mich, gehört zu haben, daß du wild in dem Kloster hausest und sogar den Mönchen üble Streiche spielst. Soll deine Rede mir besser gefallen als seither, so berichte ein wenig von deinem Streit mit den Geschorenen.«

»Verzeiht, Herr,« versetzte Immo ernsthaft, »die Rinder kämpfen oft mit ihren Hörnern gegeneinander, wenn aber der Bär naht, dann schließen sie sich einmütig zusammen und weisen ihm die bewehrte Stirn; so wäre auch mir Unrecht, an fremdem Tisch von den Vätern Übles zu berichten, denn als ein Kind des heiligen Wigbert hast du mich ergriffen.«

»Du sorgst schlecht für dein Wohl,« rief der Graf zornig, »wenn du dein Kloster in dieser Halle rühmst. Denn undankbar und treulos haben Wigberts Mönche an mir und meinem Geschlecht gehandelt. Oft habe ich mich enthalten, ihnen Übles zu tun, wo ich es doch vermocht hätte, und mühsam habe ich den Zorn meiner Mannen gebändigt, wenn sie die Rinder des Klosters begehrten und den Übermut eurer Dorfleute ansahen. Auch wegen der Wiesen und Fluren, von denen ich heut den geschorenen Schwarm vertrieben habe, ertrug ich schon lange das Unrecht. Denn meinem Vater gehörte der ganze Grund, und er hat ihn, wie die Mönche behaupten, dem Kloster zugeschrieben, da ich noch jung war, unter der Bedingung nämlich, daß sie seine arme Seele von dem Höllenfeuer frei beten sollten. Dies aber haben sie uns zum Unheil und zur Schmach versäumt. Und ihr alle sollt es wissen, was mir begegnet ist, damit ihr mein Recht gegen die Wigbertleute erkennt. Jämmerlich war das Gesicht, welches ich neulich hatte, da ich auf meinem Bette lag.« Er bekreuzigte sich heftig und fuhr fort: »Ich sah im Traum eine unselige Gestalt von Flammen umgeben und mit glühenden Ketten an den Beinen gefesselt, und ich erkannte, daß sie so gestaltet war wie mein Vater, da er lebte. Der traurige Geist wies auf den Grenzhügel, welchen die Mönche nach der Schenkung neu geschüttet haben, und seufzte: Mein war es, und dein soll es wieder sein. Mir fuhr das Entsetzen durch den Leib, bis die Gestalt verschwand. Daraus erkannte ich deutlich, daß die Geschorenen als Lügner an meinem Vater gehandelt haben, oder auch, daß ihr Gebet ganz unwirksam geworden ist, weil sie in Weltsünden leben; und darum beschloß ich, mein Eigentum wieder zurückzufordern. Vermag Wiese und Feld nicht meinem Ahn einen guten Sitz in der Himmelsburg zu erwerben, so soll dasselbe Land doch solchen, die mir treu sind, einen warmen Sitz auf Erden bereiten; denn es wird dazu helfen, zwei bis drei Kriegsleute mit ihren Rossen zu erhalten, wenn ich es ihnen als Lehn zuteile.«

Ein freudiges Geschrei ging um die Tische, und laute Heilrufe erklangen dem Sprecher. Der Graf tat einen herzhaften Trank und sah zufrieden über seine Bewaffneten. »Dies sage ich in deiner Gegenwart, Immo. Denn obgleich du dich heut trotzig an meinem Tische gebärdest, so will ich dich doch morgen zu deinem Abt entsenden, damit du ihm meine Beschwerde verkündest. Ich wähle aber dich, weil ich merke, daß du recht gut verstehst, deine Worte zu setzen, und weil ich dich als nutzlosen Schüler nicht im Kerker bewahren mag. Die Geschorenen, welche mein Gesinde fing, habe ich entlassen, damit sie nicht als Gefangene in meinen Mauern Unheil herabbeten, die Klosterknechte aber halte ich in Banden, bis dein Abt sie auslöst oder sich mit mir wegen der Wiesen verträgt. Und ich fordere, daß er sich mit der Lösung beeile, wenn er sie lebend wiedersehen will, da ich sie nicht lange zu füttern gedenke. Den Hugbald aber bewahre ich zu anderem Tausch. Denn zwei meiner Knechte, sattelfeste Knaben, liegen auf der Burg des Abtes verstrickt, weil sie neulich auf meinen Stuten beim Roßgehege des Abtes vorbeiritten. Da brachen die jungen Hengste des Herrn Bernheri aus und jagten eigenwillig hinter den Stuten her, und als meine Knaben den Füllen die Leine umwarfen, nur damit sich diese nicht in den Wald unter die Wölfe versprengten, da kamen Dienstmannen des Klosters herzu, schrien meine Leute trotz ihrer guten Meinung als Roßdiebe an, rissen sie von den Pferden und führten sie samt den Stuten nach dem Berg des Abtes. Mich aber kränkt dies Unrecht sehr, und ich fordere meine Knaben und Pferde gegen den Hugbald und sein Pferd; das magst du deinem Herrn verkünden.«

Immo hörte erstaunt die Rede des Wirtes, ihm fiel schwer aufs Herz, daß auch sein Geschlecht dem Kloster wertvolle Hufen verkauft hatte, und er fühlte nicht den Drang, die Mönche zu verteidigen. Er sah nach Hugbald, welcher mürrisch hinter seinem Becher saß, und begnügte sich, trotz der Freude über seine nahe Befreiung, ruhig zu sagen: »Alles, was Ihr mir auftragt, werde ich dem Herrn Abt berichten, auch Euer Traumgesicht, wenn Ihr das begehrt.«

Als er aber seitwärts nach Hildegard blickte, war ihr Antlitz gerötet, und große Tränen rannen aus ihren gesenkten Augenlidern herab. Da erkannte er, daß die Jungfrau bitteres Leid über die Reden ihres Vaters empfand, und sie wurde ihm dadurch noch lieber. Sie aber vermied, ihn anzusehen, stand schweigend auf, hob den Bruder von seinem Sitz und erbat leise vom Grafen die Entlassung, der ihr gleichgültig durch eine Handbewegung gestattete, aus der Halle zu scheiden. Und zu der Bank seiner Mannen gewandt, rief er: »Führt auch die Verstrickten in ihre Zelle zurück, wenn sie nüchtern abwärtssteigen, so ist es ihre Schuld.«

»Lebewohl, Hildegard«, sprach Immo leise und faßte heftig ihre Hand. »Denke mein, lieber als alles auf der Welt wird mir sein, wenn ich dich wiedersehe.«

»Sei auch du gesegnet«, antwortete Hildegard und verneigte sich vor dem Vater. Immo freute sich, daß sie die Mannen stolz als Herrin grüßte; die kleine Tür öffnete sich, und sie verschwand. Jetzt brannten die Fackeln dem Jüngling trübe, die wilden Mienen der Männer erschienen ihm unheimlich, und er folgte mit stummem Gruß dem Kämmerer. »Sorge dafür, daß die beiden Klosterkrähen einen besonderen Käfig erhalten und Stroh zu warmem Sitze«, rief der Graf unter dem Gelächter der Reisigen dem Kämmerer nach.

Während Hugbald schweigend auf der Streu lag, bis er im Schlafe seines Kummers ledig wurde, saß Immo neben ihm in seligen Gedanken, er überlegte jedes Wort und jede Miene der Jungfrau, spät sank er in Schlummer.

Am nächsten Morgen wurde er in den Hof geführt und vernahm noch wie im Traume ungnädige Entlassung und harte Worte aus dem Munde des Grafen. Als er aber auf das Pferd steigen wollte, das ihm ein Reisiger zuführte, ging eine junge Magd aus dem Frauengemach bei ihm vorüber, legte ihm verstohlen etwas in die Hand und sagte leise: »Nimm zurück, was dir gehört.« In ein großes Lindenblatt war ein Blättchen Pergament gewickelt, auf dem Pergament stand mit schöner Schrift der Reisegruß: »Die lieben Engelein sollen dich hüten und segnen auf allen deinen Wegen«; rings um die Schrift war mit der Nadel ein Goldfaden durch das Pergament gezogen. Er drückte das Blatt an seine Brust und barg es in seinem Gewande.

Immo ritt aus den Buchen, von einem Reisigen des Grafen bis an die Grenze begleitet. Er fand das Tor St. Peters geschlossen, die Brücke gehoben, wurde von Bewaffneten angerufen und mußte längere Zeit harren, bevor ihm der Eingang gestattet wurde. Herr Bernheri, welcher im Klosterhofe vor seinen Dienstmannen saß, vernahm unwirsch die Botschaft des Grafen und entsandte den Boten mit dem Mönch Eggo sogleich zur Fulda hinab in das Kloster. Auch das Kloster war in ein Kriegslager verwandelt, am Eingang des Dorfes standen die Weiber in Haufen, sie schrien dem Kommenden entgegen, umringten sein Roß und forderten Kunde von den Gefangenen. In dem Hof der Reisigen drängten sich Kriegsleute und Knechte, das Rüsthaus war geöffnet, und die Knechte trugen Eisenhemden und Waffen zu langen Reihen. In den Arbeitshöfen schwärmten die Brüder, aus der Klausur entlassen, aufgeregt durcheinander; bei der Mauer und dem Pfahlwerk zimmerten Arbeiter an den Treppen und Bänken für die Bogenschützen, und im Vorhof der Kirche stand Tutilo, ein Schwert über der Kutte, als Hauptmann der großen Burg, welche zur Verteidigung gerüstet wurde. Unfreundlich sah er auf Immo: »Hugbald liegt gefangen. Leichter hätte das Kloster dich entbehrt als seinen Dienstmann.«

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