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Gustav Freytag - Die Ahnen

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Gustav Freytag - Die Ahnen
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    Die Ahnen
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    Array Иностранный паблик
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    неизвестен
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Plötzlich stockte der Zug an dem Kreuzwege, wo ein Pfad von Osten heranlief, die Buben auf den Heuwagen sprangen empor und wiesen in die Ferne, die Wagen hielten an, die vordersten Knechte schrien nach rückwärts, Spiel und Gesang endete in einem Mißton. Denn von dem Seitenweg her tönte wilder Klageruf widerwärtig in die Festfreude. Langsam bewegte sich eine andere Abteilung der Klosterleute vom Holze her dem Flußtale zu, mit gesenkten Häuptern und Wehgeschrei trugen sie einen undeutlichen Gegenstand heran. Die Leute im Zuge verstanden wohl, was der Ruf bedeutete, dort war einer erschlagen, und die Rüstigen liefen über das Feld dem trauernden Haufen entgegen. Zu einem wirren Knäuel vereinigten sich die beiden Haufen. Die Knechte peitschten ängstlich ihre Gespanne zu schnellerem Schritt, um sie in den Klosterhöfen zu bergen, die anderen umstanden entsetzt eine Bahre, auf der ein todwunder Mann lag. Schnelle Fragen und Antworten folgten einander, Heugabeln und Messer wurden geschwenkt, und an Stelle des lateinischen Schelmenliedes klang wilder Racheruf über das weite Tal. Tutilo spornte sein Roß zu schnellen Sätzen. Als der gefürchtete Mönch in das Gedränge stob, fuhren die Leute auseinander, im nächsten Augenblick aber begann wieder Wehgeschrei und Totenklage. Der Mönch sprang ab, beugte sich über den Mann und sah nach der schweren Kopfwunde. Dann gebot er, ihn in das Krankenhaus des Klosters zu tragen, und forderte Bericht über die Missetat. »Wo sind die Gespanne?« fragte er, unruhig um sich blickend, »wo ist Hugbald?«

»Die Gespanne geraubt, die Knechte geschlagen und fortgeführt, Hugbald gefangen und mit ihm der Scholastikus Immo«, riefen ihm die Leute entgegen, bis auf seinen Wink der alte Bruder Bardo vortrat und stöhnend das ganze Unheil verkündete. Die Waldwiesen, auf denen Bardo die Heumahd zu ordnen hatte, lagen weitab von den übrigen Gründen, welche aus den Höfen des Klosters bewirtschaftet wurden. Sie waren neuerer Erwerb, doch niemand hatte beim Auszuge geahnt, daß dort ein Feind laure. Ungestört hatten die Arbeiter in den Tagen zuvor gemäht und das Heu gewendet, nur von einem Bewaffneten begleitet, wie bei fernen Feldarbeiten auch im Frieden Brauch war. Aus Vorsicht hatte heut Hugbald geboten, daß die Knechte ihre Rosse abspannen und, während die Heuhaufen gesetzt wurden, unter Aufsicht eines Reisigen auf freier Höhe, von der weite Umschau war, zusammenhalten sollten, bis er selbst das Einbringen gebiete. Als er endlich gekommen war, begleitet von dem Schüler Immo, hatten die Knechte ihre Gespanne zu den Wagen zurückgeführt. »Schon vorher war uns unheimlich geworden,« kündete Bardo, »denn wir hatten in der Ferne hinter den Büschen einzelne Bewaffnete erkannt, welche hin und her ritten. Gerade als sich der Zug der beladenen Wagen in Bewegung setzte, brach ein Schwarm Reiter aus dem Holz und ritt über die Felder auf die Gespanne zu. Unsere Reisigen hoben die Wurfspeere und warfen sich ihnen entgegen, auch die Knechte ergriffen die Heugabeln und sprangen gegen die fremden Reiter, aber klein war die Zahl der Unseren, im Nu waren sie umringt. Der Mann, welcher auf der Bahre liegt, fiel sogleich vom Rosse in sein Blut, nur Hugbald schoß den Wurfspeer und schlug mit dem Schwerte, drei waren gegen ihn, doch der Jüngling Immo fuhr wie ein Wirbelwind zwischen sie, ich sah zwei vom Pferde stürzen und die ledigen Tiere laufen. Ganz tapfer hielt sich unser Scholastikus, und er hatte den Hugbald frei gemacht, aber dieser rief: »Wie mag ich zurückkehren ohne die Wagen« und warf sich aufs neue einem andringenden Haufen entgegen, bis er entwaffnet und mit Weiden gebunden war, und gleich ihm der Jüngling Immo; darauf wurden auch die Knechte übel geschlagen und gefesselt. Mit großem Gefolge stob Graf Gerhard, den wir alle kennen, heran und rief mit zornrotem Gesicht: »Verderben über euch, ihr Wigbertleute, mein ist das Heu, mein die ganze Markung. Nichtig ist die Schenkung, deren ihr euch von meinem Vater her mit Unrecht rühmt; die Gespanne und eure Dienstleute treibe ich fort, eine geringe Entschädigung sind sie für den Verlust, den ich durch viele Jahre von euch erlitten. Läßt sich noch einer von euch Geschorenen auf dieser Flur blicken, so sollen ihm meine Gewappneten die Haut über die Ohren ziehen. Ihr Mönche aber wandelt stracks zurück, nur die heulenden Mägde lasse ich euch. Und saget eurem Abt: will er seine Dienstleute lebend wiedersehen, so soll er sich eilen, das Lösegeld zu senden, denn ich gedenke sie nicht lange im Kerker zu füttern. Hinweg mit euch, denn euer Anblick ist mir verhaßt.« So ritt er mit einem Fluche aufwärts dem Buchenwald zu, und hinter ihm zogen die Heuwagen und die Gefangenen. Wir aber standen weinend um den gefällten Mann, mühsam trugen wir mit den Weibern seinen Leib auf den Baumästen hierher.« Als der Alte geendet hatte, begannen die knienden Weiber wieder ihr Wehegeschrei, und der Racheruf der Wigbertleute klang durch das Tal.

Tutilo sah auf die zornige Schar wie ein Häuptling, der die Zahl seiner Getreuen mustert. »Sie sagen, Graf Gerhard will für König Heinrich ins Feld reiten, hier merket die Treue der Königsmannen. Als ein Walddieb ohne Aufkündigung des Friedens hat er das Kloster ruchlos gekränkt. Ihr aber, fromme Knechte des Wigbert, gedenkt der Vergeltung, schreit zu den heiligen Nothelfern um Rache, daß sie ein gehäuftes Maß Unheil über den Verfluchten senden, bereitet eure Wehren, schlagt an der Glocke des Erzengels den Notschlag zur Warnung für alle, die noch im Felde sind, daß sie sich sammeln, und entzündet die Feuerzeichen auf den Höhen, damit auch die Entfernten wissen, daß unser Kloster von Feinden bedrängt ist. Folgt mir zu den Höfen, damit wir um Tor und Mauer sorgen, denn aus dem Frieden sind wir gesetzt in Unfrieden, und auf Abwehr denken wir und Vergeltung. Du aber, Bardo, bändige deinen Schreck und ziehe jene Straße nach St. Peter, damit du einem anderen Bericht gebest; ich sehe dort den Abt Bernheri herabsteigen, geringe Freude wär mir, ihm jetzt zu begegnen.« Er schwang sich auf sein Roß und sprengte voraus dem Kloster zu, einem Kriegsmann ähnlicher als einem Mönch. Den anderen aber hob sich der Mut, als sie seinen wilden Zorn erkannten, und hinter ihm eilte der große Schwarm von Männern und Weibern auf der Landstraße dahin, während Bardo mit den Brüdern, die das Unglück geschaut hatten, traurig dem Abte entgegenging.

In der Halle des Grafen Gerhard beleuchtete der rote Schein vieler Kienfackeln die Holzwände und die rußigen Balken der Decke. Gegenüber der Tür führten einige Stufen zu dem erhöhten Raum, auf welchem der Herrentisch stand, dort brannten große Wachslichter, ein weißes Tischtuch war aufgedeckt, und neben den Tontellern blinkten silberne Kannen und Becher. In der Halle waren zwei lange Tafeln gerichtet mit Sitzen darum und unten an der Tür eine dritte kleine, alle mit Holzgerät und irdenen Krügen bestellt.

Der Kämmerer des Grafen trat an die Tür der Halle und blies auf einem Horn, das er am Halse trug, den Ruf zum Mahle in den Hof. Klirrend drangen die Schwertmannen in die Halle und reihten sich hinter den Holzstühlen, auf der rechten Seite die freien Vasallen und unterhalb, wo das Tischtuch aufhörte, ihre Knechte, auf der linken Seite die unfreien Hofleute mit den Knechten. Die Freien waren meist bäuerische Genossen, welche lungernd in den Dörfern des Grafen saßen, bis sie zum Schwertdienst entboten wurden, die Unfreien aber, obgleich sie die schlechtere Bank besetzten, achteten sich für heldenhafter, weil viele von ihnen im Herrenhof hausten, täglich hinter dem Grafen ritten und schönes Gewand und gute Rosse von ihm empfingen. Die Freien wiederum waren stolz auf ihre Herkunft und verachteten die Knechtschaft der Geschmückten, so daß die beiden Bänke in Eifersucht lebten. Ganz unten an der Tür aber, getrennt von den anderen, harrten an besonderem Tisch die beiden Fechter, Ringrank und der Sachse Sladenkop, unehrliche Leute, welche ihr Blut dem Grafen verkauft hatten und öffentlich mit scharfem Eisen gegen ihresgleichen kämpften oder auch heimlich jedermann niederschlugen, sooft es ihr Lohnherr gebot.

Der Kämmerer stieg auf die Stufen des Ehrensitzes und gab ein zweites Hornzeichen. Da öffnete sich eine schmale Tür der Hinterwand, und Graf Gerhard trat selbst herein, hinter ihm seine Tochter Hildegard, welche den kleinen Bruder an der Hand führte. Der Graf hatte seinen eisernen Kettenrock mit einem hellen Hauskleide vertauscht, das bis über die Knie herabhing und von breiter gestickter Borte umsäumt war, darüber trug er am weißen Ledergurt sein Schwert, an den Beinen hohe rote Strümpfe und schön gestickte Schuhe. Er war wohl älter als fünfzig Jahr, in seinen schrägen Augen glitzerte das Weiße, so daß den Leuten sein Blick nicht gefiel, und da die niedrige Stirn stark zurücktrat und seine Nase sich lang über den fränkischen Schnauzbart gegen das spitze Kinn dehnte, so hatte er wegen seinem wölfischen Aussehen den Beinamen Isegrim erhalten. Gern wendeten die Mannen den Blick von ihm auf die Jungfrau, sie schauten bewundernd auf die schlanke Gestalt, welche ihr weißes Ärmelgewand mit buntem Gürtel und Saume so stolz trug, auf langes blondes Haar, das durch ein blaues Band über der Stirn zusammengehalten wurde, und auf ein rundliches Kinderantlitz, über dem der unwiderstehliche Zauber der Unschuld lag.

Der Graf winkte, und als das Horn zum drittenmal rief, stiegen aus dem Hofe der Truchseß mit den Küchenknaben und der Mundschenk mit dem Küfer in die Halle, und sie setzten die Speisen und große Trinkkrüge auf die Tafel. Der Herr trat zu seinem Lehnstuhl, nahm die Mütze ab und hielt einen Augenblick das Gesicht hinein, alle neigten die Häupter, und mancher Fromme schlug das Kreuz, dann rückten die Burgleute kräftig die Stühle, zogen ihre Messer aus der Scheide und begannen schweigend die Arbeit des Mahles.

»Wohl gelang uns die Fahrt in das Heu,« begann der Graf, einen Becher hebend, »und mit Stolpern und Ausgleiten endete der Reigentanz der lustigen Mönche. Trinkt, Bankgenossen, und sorgt, daß der Ausgang so rühmlich sei als der Anfang.« Heller Beifallsruf erhob sich, und die Trinkkannen wurden in der Luft geschwenkt. »Führt den alten Hugbald mit seinem Knaben aus dem Turme herbei. Sie waren die einzigen, welche wacker die Reiterwaffe gebrauchten, sie sollen nicht Schwarzbrot kauen, während wir uns des Mahles freuen.« Zwei Knechte eilten hinaus; nach einer Weile wurden Hugbald und Immo eingeführt, beide waffenlos. Als sie auf der Schwelle standen, rief der Graf durch den Saal hinab: »Tritt näher, Alter, lagere dich dort unter meinen eisernen Knaben.« Er wies auf den Tisch zur rechten Seite, wo zwischen den Rittern und Knechten eine Bewegung entstand, und mahnte wohlwollend: »Laßt ihn das Tischtuch haben, denn er trug manches Jahr seine Sporen als ein ehrlicher Gesell und soll ungekränkt von meinen Tellern essen.« Hugbald ging schweigend auf den Platz, welcher ihm geräumt wurde, und antwortete gleichmütig auf die Grüße und Spottreden seiner Nachbarn.

»Hüpfe auch du auf die Bank, junger Klosterkauz«, gebot der Graf und winkte Immo, welcher an der Tür stehengeblieben war.

»Ladet Herr Gerhard mich ein, in seiner Halle niederzusitzen?« fragte Immo errötend, aber mit einer Stimme, die hell durch den Raum klang.

»Öffnet ihm eine Ecke«, befahl der Hofherr, zu den Knechten gewandt. Aber Immo eilte mit gehobenem Haupt durch die Halle dem Tisch des Grafen zu, er stieg die Stufen zum Herrensitz hinauf und drängte mit der Hand den Kämmerer, der ihn aufhalten wollte, beiseite. »Dir würde geziemen, mir den Stuhl zu rücken«, rief er. So trat er auf die Erhöhung, trug einen Sessel neben die Tochter des Grafen, sprach freundlich, nach allen Seiten grüßend: pax domini vobiscum und setzte sich. Graf Gerhard sah sprachlos vor Erstaunen auf den kecken Eindringling. »Übel gedeihe dir deine Frechheit; seit wann klettern die Schüler in den Abtstuhl. Doch Wunderliches hören wir über die Unordnung in Wigberts Hofe.«

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