LibKing » Книги » prose_classic » Gustav Freytag - Die Ahnen

Gustav Freytag - Die Ahnen

Тут можно читать онлайн Gustav Freytag - Die Ahnen - бесплатно ознакомительный отрывок. Жанр: Classic, издательство Array Иностранный паблик. Здесь Вы можете читать ознакомительный отрывок из книги ознакомительный отрывок из книги онлайн без регистрации и SMS на сайте LibKing.Ru (ЛибКинг) или прочесть краткое содержание, предисловие (аннотацию), описание и ознакомиться с отзывами (комментариями) о произведении.
Gustav Freytag - Die Ahnen
  • Название:
    Die Ahnen
  • Автор:
  • Жанр:
  • Издательство:
    Array Иностранный паблик
  • Год:
    неизвестен
  • ISBN:
    нет данных
  • Рейтинг:
    5/5. Голосов: 11
  • Избранное:
    Добавить в избранное
  • Ваша оценка:

Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

Die Ahnen - описание и краткое содержание, автор Gustav Freytag, читайте бесплатно онлайн на сайте электронной библиотеки LibKing.Ru

Die Ahnen - читать онлайн бесплатно ознакомительный отрывок

Die Ahnen - читать книгу онлайн бесплатно (ознакомительный отрывок), автор Gustav Freytag
Тёмная тема

Шрифт:

Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Und doch, Immo,« entgegnete Reinhard, »sollen alle Menschen in jenem Leben teilhaftig werden der Gemeinschaft der Heiligen.«

»Und meinst du, Vater, daß man in der großen Halle des himmlischen Königs nur Ehre erlangen kann, wenn man den Freuden dieser Welt gänzlich entsagt und als Mönch oder Nonne betet?«

»Wie magst du zweifeln,« entgegnete Reinhard eifrig, »da es verkündet ist. Weißt du nicht, daß geschrieben steht: wer sich erniedrigt, der soll erhöhet werden? Wer lebt demütiger als der Mönch? Schwer ist‘s in den Freuden der Welt dem Herrn wohlgefällig zu bleiben und die liebsten Genossen des Himmelsherrn werden nur die sein, welche hier entsagen und büßen.«

»Wahrlich, Vater,« rief Immo, »wenn es in der Himmelsburg so ist wie du verkündest, daß die Mönche und Nonnen vor den anderen an der Herrenbank sitzen, dann will ich in den Pferdestall, wo die Rosse des Engels Michael stehen und anderer schneller Boten, denn lieber will ich dort die Pferde striegeln und die Steigbügel halten, als ewig den Kopf neigen und in das Ohr wispern und nach der Miene des Präpositus und der Dekane sehen, wie hier die Mönche tun.«

Dem Mönch empörte sich das Herz, aber er antwortete ruhig: »Zuchtlose Worte vernehme ich in den Mauern des Klosters; sonst hört man sie nur auf den Burgen der Gewappneten, welche eilig sind, Menschenblut zu vergießen. Deine Rede ist heillos auch für einen Weltgeistlichen, wenn du ein Kanonikus zu Erfurt wirst, wie dein Geschlecht will.«

»Verleidet ist mir das weiße Gewand wie die wollene Kutte,« rief Immo, »und verhaßt auch der Sitz im Chore von Erfurt.«

»Zu dem Grunde, auf welchem dein Geschlecht haust, gehört die Mühlburg. Diese Burg wollen deine Verwandten dem Erzbischof zu Mainz, der dem Stift in Erfurt gebietet, übergeben, damit du als Kanonikus ausgestattet werdest, wie Brauch ist.«

Wieder fuhr Immo in die Höhe. »Um meinetwillen soll mein Geschlecht verzichten auf den festen Sitz, der unsere Ehre war. Mehrmals flüchtete der Vater, wenn der Grenzkrieg entbrannte, die Rosse und Rinder und unsere ganze Habe in den sicheren Bau, und ich und meine Brüder sprangen auf den Mauern und kletterten in den Schluchten. Ein Ahn von mir hat, wie du wissen wirst, den Berg, auf dem die Wigbertleute die Wassenburg gebaut haben, dem Kloster geschenkt, jetzt soll auch die zweite Burgstätte dahin schwinden um meinetwillen! Jammervoll ist mir zu sehen, wie unser Erbe weggegeben wird, damit die Geschorenen in den Wäldern gebieten, wo sonst unser Jagdruf erklang. Wehe mir, daß ich niemanden habe, der meine Klage anhört, als einen landlosen Mönch.«

»Vermagst du noch einmal den Rat des Landlosen anzuhören,« antwortete Reinhard sich erhebend, »so vernimm, was ich dir ungern sage und nur, weil es mir befohlen ward, was aber für deinen weltlichen Sinn die letzte Hilfe sein kann in der Not, welche dich bedrängt. Merke wohl, Immo, du kannst frei von hier ziehen, wohin dich dein Gelüst treibt, ein Kriegsmann magst du werden, der auf die Mühlburg sein Gemahl heimführt und unter den Edlen von Thüringen im Heergewand reitet.«

»Sage mir, Vater, was soll ich tun, damit ich dies Glück erreiche?«

»Gelobe, bevor du scheidest, Burg und Berg deinem Herrn Bernheri in die Hand zu geben, damit du sie als Lehn für dich und dein Geschlecht zurückerhältst. Nützen wirst du dem Kloster auch als Lehnsmann und Vogt, der für das Kloster sorgt, wie ja viele aus den edelsten Geschlechtern tun, um den Heiligen zu gefallen. Gelobst du dies, so vermag der Abt dich zu schützen gegen jeden Feind, den du hier und anderswo hast; denn auch so dienst du den Heiligen und du weißt ja selbst, es ist leichter Dienst, den sie dir auflegen.«

Immo stand betroffen. Der Weg, welchen ihm der Mönch wies, bot vieles, wonach sein Herz sich sehnte, er wußte recht gut, wie stolz das Kloster auf seine Burgen war und daß er als Lehnsmann des Klosters den Wigbertleuten wertvoller wurde, wie als Mönch. Dennoch empörte sich sein stolzes Herz bei dem Gedanken, als Dienender den Schild zu tragen. Er schwieg und starrte vor sich hin.

Reinhard, der den Kampf des Jünglings beobachtete, fuhr fort: »Einer deiner Ahnen starb in der Heidenzeit unter dem Schildrand für die heilige Kirche. Wie darf sein Enkel zaudern? Dienstmann der Heiligen wurde jener im Tode, du aber sollst in demselben Dienste mit Ehren leben.«

Immo fuhr zusammen, denn bei der Rede des Mönchs vernahm er noch eine andere Stimme und neben dem hageren Antlitz des Lehrers sah er das rundliche Gesicht und das herzliche Lächeln des Greises Bertram und in ihm klangen die Worte, welche ihm übergeben waren: »Birg‘ nie in fremder Hand, was du allein zu halten vermagst, wenig frommt dem Manne zu dienen, wo er gebieten könnte.« Da sprach er: »Ich höre eine Mahnung in meinem Innern, daß ich deinem Rat nicht vertrauen soll, und ich will nicht.«

»Eine Waise bist du, ohne Freundschaft stehst du hier, dein eigenes Geschlecht ist deinen weltlichen Wünschen zuwider; St. Wigbert aber vermag dich zu schützen wie ein Vater und keinen erlauchteren Herrn kannst du wählen als den hohen Heiligen.«

»Ich will nicht dienen«, antwortete der Jüngling; die Lippen schlossen sich fest und er sah in seinem Trotz aus wie ein älterer Mann.

»Nur kurz ist die Zeit, die zum Widerstande bleibt,« mahnte Reinhard, nach dem Fenster deutend, »sieh diesen Docht, welcher verglimmt und den Morgen, welcher aufsteigt.«

»Und ich will nicht und will nicht«, antwortete Immo tonlos.

Reinhard wandte sich traurig ab: »Fruchtlos ist die Mühe, dir durch Worte den trotzigen Sinn zu wandeln. Dennoch bleibst du ein Kind meiner Sorgen und käme der Tag, wo du gute Meinung für dich begehrst, so wisse, Immo, daß du sie bei mir findest.« Er hob die Hand zum Segensgruß und verließ das Zimmer.

Immo sah ihm nach und dachte: ob dieser so ist, wie Sintram sprach, daß er treulich für mich beten wird? und er schüttelte das Haupt. Er warf sich auf sein hartes Lager zurück, aber die Gedanken fuhren ihm stürmisch durch das Haupt und er mußte immer wieder nach dem Himmel sehen, der im Osten sich rötete.

Da öffnete sich die Seitentür und Herr Bernheri selbst trat herein, hinter ihm Eggo mit einer großen Kerze in kupfernem Leuchter. Immo fuhr in die Höhe und neigte das Haupt vor dem Gebieter. Mürrisch begann der Abt: »Da seht den Nestling aus den Waldhecken; aber störrisch ist er wie ein junger Geier, und Reinhard hat sich vergebens bemüht, ihm die Kappe umzulegen. Obwohl ich im voraus gesagt habe, daß von dir nicht viel Gutes zu erwarten ist. Ganz unlieb ist mir deine Widerspenstigkeit und ich täte am klügsten, dich gänzlich deinem Schicksal zu überlassen, welches wahrscheinlich jämmerlich sein wird.«

Immo schwieg, aber das Herz hämmerte ihm in der Brust. Herr Bernheri ging schwerfällig auf und ab, an seinen zwinkernden Augen und der gesträubten Haarkrone konnte man erkennen, daß er sich erst vor kurzem vom Lager erhoben hatte. »Bringe mir einen Becher mit gewürztem Wein, Eggo, und stelle ihn hier auf den Tisch. Mit dir aber, du springender Scholastikus, will ich ein Ende machen auf meine Weise und es soll mich nicht kümmern, ob sie dir oder anderen mißfällt.« Wieder ging er nachdenkend auf und ab. »Setze dich an das Pult, nimm die Schreibtafel und den Griffel und laß mich erkennen, ob du etwas von der Kunst der schwarzen Buchstaben gelernt hast.«

Immos Hand bebte und seltsam erschien ihm in dieser Stunde die Forderung des Abtes, aber er setzte sich gehorsam und fragte: »Welchen Duktus befiehlt mein Herr?«

»Vermagst du«, fuhr der Abt überlegend fort, »in lesbarem Latein einen Brief zu schreiben? Verfertige zur Stelle etwas Passendes an mich, damit ich dich prüfe. Schreibe also, daß du wegen des Fastens und deiner Körperschwäche einen Trunk Wein ersehnst und mich darum anflehst.«

Immo überlegte. Endlich begann er mit geröteten Wangen die Arbeit, welche einige Zeit in Anspruch nahm. Unterdes trug auch Eggo ein Schreibpult herzu und schrieb nieder, was der Abt ihm leise gebot. Es war darüber zwischen beiden ernste Beratung, und Immo sorgte, daß sie gar nicht zu Ende gehen würde. Endlich wandte sich der Abt um und sah den Scholastikus, welcher mit der Tafel zur Seite stand. Der Herr streckte die Hand danach aus und hob sich, um dem Licht näher zu sein. »Wie?« sagte er, »du hast dich sogar getraut, einen Vers einzuflechten? Bibere si vis vinum, scribere debes latinum. Ist auch der Vers nur rhythmice und nicht metrice gestellt, so hast du dir damit doch den Trunk verdient.« Er wies auf den Becher. »Wage ihn zu heben, damit du die Kellerluft vergessest. Und jetzt hole Atem und antworte: Würdest du imstande sein, auf Pergament an diesen Bruder Eggo aus der Ferne zu schreiben in dem gebührlichen Duktus?«

»Ich getraue mir‘s wohl«, versetzte Immo freudig.

Der Abt seufzte. »Da du so unverschämt bist, von meiner Würde zu verlangen, daß ich für dich geradeso unter die Brüder springe, wie du für mich getan hast, so habe ich mich entschlossen, dich von hier zu entsenden, bevor die Sonne aufgeht. Du sollst als mein Bote reiten. – Was siehst du mich an, Eggo? Du meinst, ich soll ihn durch einen Eid binden? Laß die heiligen Reliquien in ihrem Schrein, ungeschoren geht er von uns, er soll auch ungeschoren seine Straße ziehen. Solange ich lebe, sah ich hohe Eide schwören und hohe Eide brechen. Ich habe erkannt, daß der ein Tor ist, welcher auf die Treue der Menschen baut. Dennoch habe auch ich jemanden gefunden, der sich mir bewährt hat im Spiel und in der Todesnot. Denn als ich jung war und einst mit meinem Jagdbogen im Waldversteck lag, wo das Wild zur Tränke läuft, da überfielen mich Nachtschächer, blutdürstige Räuber. Ich rief meinen Notschrei, aber nur einer hörte, der damals mein Geselle war, er sprang über die Felsen herzu und schlug ungerüstet wie Simson mit seiner Keule unter die Mörder. Zweien setzte ich den Fuß auf den Hals und durchstach ihnen die Gurgel. Ich trug keinen Hautritz davon, der andere aber einen schweren Hieb in die Schulter. Du selbst kannst die Narbe gesehen haben, Jüngling, wenn du an der Achsel deines Vaters standest, denn er war es, der mich damals vom Tode löste. Und an ihn habe ich gedacht, als ich dich aus dem Kerker holen ließ. – Jetzt aber merke auf, denn ich will deinen leeren Kopf mit allerlei gewichtiger Kunde füllen. Von allen Seiten heben sich die Nacken der Großen gegen unseren König Heinrich. Klein ist die Zahl seiner Getreuen, auch im Kloster leben vielleicht solche, welche den Feinden des Königs Gutes gönnen. Vermagst du zu verstehen, was ich dir sage?«

»Gewiß, Herr,« versetzte Immo eifrig, »außer dem Tutilo sind die Dekane Hunico, Wolferi, Sigibold und vor anderen der Pförtner Walto für den Babenberger, und die anderen Alten haben nicht den Mut, diesen zu widerstehen; doch Heriger hält zu dem König und er ist meines Herrn Abts beste Hilfe. Von den jüngeren aber sind die Thüringe und Sachsen wohl zur Hälfte dem König gutgesinnt.«

Der Abt starrte den Jüngling an. »Weiß die äußere Schule so gut, was in der Klausur vorgeht?«

»Auch zu uns fliegt mancherlei über den Zaun,« fuhr Immo fort, »ich merkte auch, daß vorgestern Graf Ernst, der ruhmvolle Held, heimlich in der Herberge des Klosters lag.«

»Führe ihn zu den Reliquien«, rief schnell der Abt, »und binde ihn durch einen teuren Eid, daß er niemals einem anderen verkünde, was er von Wigberts Geheimnissen erraten hat.«

Eggo führte den Jüngling vor den Schrein und nahm ihm den Schwur ab, während Herr Bernheri noch immer erstaunt dasaß und zuweilen mit dem Kopf schüttelte. Als Immo wieder vor dem Abte stand, begann dieser prüfend: »Du also gedenkst dich an den König zu hängen.«

Читать дальше
Тёмная тема

Шрифт:

Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать


Gustav Freytag читать все книги автора по порядку

Gustav Freytag - все книги автора в одном месте читать по порядку полные версии на сайте онлайн библиотеки LibKing.




Die Ahnen отзывы


Отзывы читателей о книге Die Ahnen, автор: Gustav Freytag. Читайте комментарии и мнения людей о произведении.


Понравилась книга? Поделитесь впечатлениями - оставьте Ваш отзыв или расскажите друзьям

Напишите свой комментарий
Большинство книг на сайте опубликовано легально на правах партнёрской программы ЛитРес. Если Ваша книга была опубликована с нарушениями авторских прав, пожалуйста, направьте Вашу жалобу на PGEgaHJlZj0ibWFpbHRvOmFidXNlQGxpYmtpbmcucnUiIHJlbD0ibm9mb2xsb3ciPmFidXNlQGxpYmtpbmcucnU8L2E+ или заполните форму обратной связи.
img img img img img