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Gustav Freytag - Die Ahnen

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Gustav Freytag - Die Ahnen
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    Die Ahnen
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    Array Иностранный паблик
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    неизвестен
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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Der Sänger schwieg und beugte das Haupt über das Saitenspiel, still war es in der Halle, wie nach einer Totenklage, die Augen der Männer glänzten und in den Gesichtern arbeitete die Bewegung. Aber in keinem mehr als in dem des Fremden. Da der Sänger eintrat und im Vorübergehen sein Gewand berührte, hatte er das Haupt niedergebeugt und, wie sein Nachbar Wolf ohne Freude wahrnahm, an dem Bericht des Sängers weniger teilgenommen, als einem Krieger schicklich war, und die Bankgenossen hatten auf ihn gewiesen und spottende Worte getauscht. Als aber der Sänger von dem Kampf um das Drachenbild begann, da hob er das Antlitz, ein rosiges Licht flog über seine Züge und so strahlend und verklärt war der Blick, den er nach dem Sänger warf, daß, wer auf ihn sah, die Augen nicht abwenden konnte, wie ein Goldschein hob sich das helle Lockenhaar um das begeisterte Antlitz. Und als der Sänger schwieg, saß er noch unbeweglich.

»Sieh dorthin, Volkmar«, rief eine tiefe Frauenstimme vor Bewegung zitternd, und alle Blicke folgten der Richtung, nach welcher die Hand Irmgards wies, die hoch aufgerichtet in der Laube stand.

Der Sänger fuhr empor und starrte nach dem Fremden: »Der Geist des Stromes gab den Helden zurück«, rief er entsetzt, doch gleich darauf sprang er vor: »Selig ist der Tag, an dem ich dich schaue, Held Ingo, Ingberts Sohn, du mein Retter, der letzte Kämpfer in der Alemannenschlacht.«

Die Gäste fuhren von ihren Sitzen, die Halle erdröhnte vom Jubelruf. Der Sänger stürzte auf Ingo zu, beugte sich auf seine Hand und rief: »Leibhaftig halte ich dich. Niemals ward meinem Liede so schöner Lohn.« So führte er den Fremden an den Tisch des Fürsten, der ihm mit nassen Augen entgegeneilte: »Gesegnet seist du, heldenhafter Mann, heut fällt mir schwere Last vom Herzen, ich wußte wohl, nicht läßt sich bergen des Helden Ruhm. Sei gegrüßt in meinem Hause, du Gastfreund aus der Väter Zeit. Rückt den Sessel, Knaben, daß der Fürst sich den Edeln meines Volks geselle. Trage Wein herzu, Schenk; im Festbecher, mit dem Römertrank aus Römergolde trinken wir Heil dem königlichen Helden, dem Sohn unserer Götter.«

3. Offene Herzen

Am frühen Morgen schritt Irmgard durch das tauige Gras dem Walde zu. Weißer Nebel wallte am Boden und hing wie Gewand der Wassergeister um die Bäume. Aus dem Dampf der Wiese hob sich die helle Gestalt der Jungfrau, sie sang und jauchzte mit geröteter Wange und langflatterndem Haar, selig im Herzen; so fuhr sie durch die wirbelnden Wolken dahin einer Göttin der Flur vergleichbar. Denn sie hatte gehört und geschaut, was Heldentum heißt und was den Mann emporhebt aus den Schrecken des Todes in die Gesellschaft der hohen Götter; alle Landgenossen hatten sich vor der Heldenkraft des einen geneigt, der ihr heimlich gefiel und vertraulich war wie kein anderer. Sie stieg den Bergweg hinauf bis zu der Stelle, wo die Halle des Vaters hinter dem Baumlaub verschwand; dort stand sie allein zwischen Wald und Fels, unter ihr rauschte der Gießbach, über ihr schwebten die Lichtwolken des kommenden Tages. Sie trat auf den Stein und sang dem Felsen und dem rauschenden Wasser die Weise des Sängers und die Worte des Liedes, die sie in der Halle gehört. Sie kündete freudig, was ihr von der Kunst des Volkmar im Gedächtnis haftete, und als sie zu dem Sprung in den Rhein kam, gefiel er ihr sehr, sie sang in der Begeisterung: »Ihr klugen Vögel auf den Bäumen, Boten der Götter, und ihr kleinen Elbe unterm Farnstrauch, hört es noch einmal.« Und sie wiederholte die Worte. Und als der Held zuletzt im Strome verschwand, wurde ihr sein Verschwinden traurig, und da sie ein sinnvolles Weib war, so ergoß sich ihre Bewegung in neuen Worten und sie sang noch eine Klage des Sängers. Über dem Rufen der Waldvögel und dem leisen Klingen des Bergquells tönte das Lied des jungen Weibes mächtig vom Felsen zurück.

Da rollte in ihrer Nähe ein Kiesel zum Bach, sie sah zur Seite und erkannte abseit eine Gestalt, die eingehüllt in das luftige Gewebe der Nixen unter ihr an einem Baumstamm lehnte; der Held, dessen Ehre sie dem Walde verkündet, stand leibhaftig in ihrer Nähe, und als sie erschrocken zurücktrat, vernahm sie seine bittende Stimme: »Singe weiter, o Jungfrau, daß ich aus deinem Munde höre, was glücklich macht. Lieber als alle Kunst Volkmars ist mir der Ton aus deiner Kehle. Denn als der Sänger sang und die Halle vom Zuruf der Männer dröhnte, da dachte ich immer an dich und die stolzeste Freude war mir, daß du die Kunde vernahmst.«

»Im Schrecken über deinen Anblick schwinden die Worte«, antwortete Irmgard und suchte sich zu fassen, als er ihr näher trat. »Unter dem Holunderbaum war ich mutiger, dich anzureden,« fuhr sie endlich fort, »doch auch damals bedurftest du, o Held, wenig meines Rates, und wenn ich daran gedenke, muß ich mich über meine Torheit wundern; verspotte du mich darum nicht. Denn geradeaus geht die Rede unter uns Waldleuten und einfältig sind unsere Gedanken. Mir aber tut weh, daß du zweimal aus meinem Munde gehört hast, was du schon weißt; hätte ich dich gekannt wie du bist, so hätte ich meine gute Meinung ehedem dir besser verborgen und auch heute bedrückt mich die Scham, weil du mich belauschtest.«

»Verhehle mir nicht, Irmgard,« flehte der Gast, »wenn du huldvoll gegen mich gesinnt bist, denn glaube mir, selten hört ein Gebannter herzliche Rede aus dem Mund einer guten Frau. Auch wenn der Sänger ihn preist und der Wirt ihm zutrinkt, dennoch steht er ausgeschlossen vom Geschlecht und der Freundschaft; schwerlich gewährt dem Güterlosen ein ansehnlicher Mann seine Tochter als Ehegemahl und keine Söhne läßt der Flüchtling auf der Erde zurück, die seiner Taten sich rühmen.«

Irmgard sah ernsthaft vor sich nieder.

»Du aber,« fuhr Ingo fort, »dulde, daß ich dir bekenne, was ich Geheimes auf der Seele trage. Verachtest du mein Vertrauen nicht, so sitze hier auf dem Stein, damit ich dir‘s künde.«

Irmgard saß gehorsam nieder, der Mann stand vor ihr und begann: »Vernimm, was mir nach der Alemannenschlacht geschah: Die Sterne schienen, ich lag todmüde am kiesigen Ufer des Stromes, das rote Band des Römers um den kraftlosen Arm geschlungen, der Nachtwind stöhnte die Totenklage, die Wellen rauschten, kalt war der Leib und betäubt das Hirn. Da neigte sich ein gramvolles Antlitz über mich, die Schicksalsverkünderin war es der Alemannen, ein weises Weib, die Vertraute der Götter. ›Dich suche ich, Ingo, unter den Leibern der Männer, daß ich dir dein Leben bewahre, wie du mir das meine.‹ Sie zog mich vom Ufer empor, bedeckte die Glieder mit warmer Hülle und bot mir heilkräftigen Trank; darauf riß sie den Langspeer vom fremden Banner und warf betend den zerbrochenen Stab zurück in den Strom. Im Waldesdickicht barg sie den Müden und saß bei dem Lager wie eine Mutter Nacht und Tag. Beim Abschied ergriff sie das Purpurzeichen und sprach: ›Hier weise ich die Fäden, die dein Schicksal lenken, die Götter lassen dem Helden die Wahl. Wirfst du von dir den Zauber, den Römer gesponnen, so magst du altern in friedlicher Stille, verborgen im Volke, geduldig im Leben und schicksalsfrei. Doch bewahrst du das Purpurbild mit tückischen Augen und feuriger Zunge, dann singt wohl unter den Kriegern der Sänger dein Lob, gewaltig lebt dein Gedächtnis bei andern; doch fürchte ich, der Drache verbrennt dir dein Glück und den Leib. Wähle jetzt, Ingo, denn die Götter teilen dem Mann sein Schicksal nach seinen Gedanken, und aus seinen Taten fallen die Lose, die schweren und leichten, wie er geworfen, so wird sein Geschick.‹ Da sprach ich: ›Längst, liebe Mutter, warfen die Götter und die Taten der Ahnen mir mein Erdenlos, von den Göttern kam ich zur Menschenerde, ruhmloses Dehnen auf weichen Fellen vermag ich nicht zu küren, du weißt es ja selbst; im Vorkampf mit meinen Genossen zu schreiten, die Männer der Erde hinaufzuführen zum Wolkensaal der Helden, das ist mein Amt. Bin ich auch ein Fremdling bei fremden Geschlechtern, ich fürchte dennoch den weisenden Finger der Schicksalsfrau, mit festem Herzen will ich unter den Helden schreiten, meinem Mannesmut will ich fröhlich vertrauen. Bringt auch Haß mir der Drache: der Ruhm schafft Freunde, nimmer berge ich mein Haupt vor dem Licht der Sonne.‹

Da nahm die Mutter den Purpur zur Hand, sie trennte die Häupter des Drachen vom gewundenen Leibe, die Häupter behielt sie, das Gewebe des Leibes warf sie in die Flamme des Herdes. ›Vielleicht löse ich so das drohende Unheil von deinen Tagen‹, sprach sie am Herde. Die Flamme schlug hoch auf, mißfarbiger Qualm erfüllte den Raum, sie stürzte hinaus und riß mich ins Freie. Dann band sie die Häupter mit biegsamer Weide, knüpfte die Knoten, raunte das Lied und bot mir den Bund in lederner Tasche, damit ich ihn heimlich vor jedem bewahre. ›Es schützt vor dem Wasser, nicht wahrt‘s vor dem Feuer, dein Leben befehle ich in der Götter Hut.‹ So wies sie mich nordwärts mit Reisesegen.

Dies, Jungfrau, ist das Geheimnis meines Lebens, dir künde ich‘s gern. Was die Götter mir fügen wollen, weiß ich nicht, dir aber vertraue ich, was sonst keiner weiß. Denn seit ich in das Land kam und dich schaute, ist mir der Sinn geändert und mir dünkt besser, neben dir zu sitzen oder zu Roß über die Flur zu reiten, als mit den Geiern dem Schlachtgetümmel nachzuziehen. Sehr gewandelt sind meine Gedanken und der Mut wird mir schwer bedrückt, weil ich ein unsteter Mann bin, denn sonst kümmerte mich mein Schicksal nicht sehr, meinem Arm vertraute ich und einem günstigen Gott, der den Verbannten vielleicht dereinst in die alte Heimat zurückrufen würde. Jetzt aber sehe ich, daß ich dahinfahre wie dieses Fichtenreis auf seiner Scholle über die rinnende Flut.« Er wies auf einen jungen Fichtenbaum, der vom Bergwasser mit Moos und Erde losgerissen war von seinem Standort und aufrecht durch die Wasserwirbel dahinfuhr. »Kleiner wird die Scholle,« sagte Ingo ernsthaft, »die Erde bröckelt ab, zuletzt vergeht er zwischen den Steinen.« Irmgard erhob sich und folgte mit gespanntem Blick der Bahn des wilden Strauches; er fuhr talab, drehte sich im Strudel und schnellte vorwärts, bis er zwischen Nebel und Flut fast unsichtbar wurde. »Er steht«, rief sie endlich frohlockend und sprang am Bach hinab der Stelle zu, wo der Baum an einer vorspringenden Landzunge haftete. »Sieh her,« rief sie dem Mann, »hier grünt er an unserem Ufer, wohl möglich ist es, daß er fest an das Land wächst.«

»Du aber«, rief Ingo hingerissen, »sage mir, ob dir das lieb wäre.«

Irmgard schwieg.

Da brach über der Wolkenwand die Sonne hervor, ihre Strahlen verklärten die helle Gestalt der Jungfrau, das Haar glänzte wie Gold um Haupt und Schultern, während sie mit niedergeschlagenen Augen, die Wangen gerötet, vor dem Manne stand. Ihm hob sich das Herz in Freude und Liebe, ehrfürchtig trat er an sie heran, sie blieb wie festgebannt, regte leise die Hand zur Abwehr und murmelte bittend: »Die liebe Sonne sieht‘s.« Er aber küßte sie herzlich und rief der lachenden Sonne zu: »Sei gegrüßt, milde Herrin des Tages, sei uns gnädig und bewahre vertraulich, was du schaust.« Er küßte sie wieder und fühlte ihren warmen Mund gegen den seinen. Doch da er sie umschlingen wollte, hob Irmgard den Arm, sie sah ihn mit heißer Liebe an, aber ihre Wange war erblichen und sie wies ihn mit einer Handbewegung aufwärts nach den Bergen. Er gehorchte und sprang von ihr, und als er sich rückwärtsschauend nach ihr wandte, hatte die Lichtumflossene sich vor dem Bäumchen auf die Knie geworfen und hielt die Arme flehend zum Himmelsschein empor.

An demselben Morgen gesellten sich die Edeln und Weisen, Führer der Gemeinden und bewährte Krieger im Hause des Herrn Answald und saßen nieder auf den Sesseln, die ihnen zu beiden Seiten des Herdes gereiht waren. In der Mitte nahm der Wirt seinen Sitz, hinter seinem Stuhle stand Theodulf. Der Sprecher schloß die Tür, und der Fürst sprach zu der Versammlung: »In mein Haus ist gekommen Ingo, König Ingberts Sohn, durch Gastfreundschaft mir verbunden von den Vätern her. Heut begehre ich für ihn das Gastrecht des Volkes, damit er sicher sei nicht allein in meinem Hause, auch in eurem Lande vor Feinden aus der Fremde und im Volke, daß er Recht finde gegen Missetäter und Schutz durch die Waffen der Nachbarn gegen jeden, der ihm feindlich trachtet nach Ehre und Leben. Als Bittender steh‘ ich vor euch für den werten Mann, bei euch steht es zu geben oder zu weigern.« Nach den Worten entstand tiefe Stille; endlich erhob sich Isanbart, lang hing ihm das schneeweiße Haar um das narbige Antlitz, die hohe Gestalt stützte sich auf den Stab, aber kräftig tönte die Stimme des Greises, und achtungsvoll lauschten die Männer: »Dir, Fürst, ziemt es zu sprechen, wie du getan. Wir sind gewöhnt, daß du dem Volke gibst, und wenn du von dem Volke bittest, so sind unsere Herzen bereit zur Gewährung. Ruhmvoll ist der Mann, und daß er selbst es ist und nicht ein lügender Landfahrer, dafür bürgt das Lied des Sängers, ein gastliches Zeichen, das er mit seinem Wirte verglichen hat und über dem anderen seine Würde in Antlitz und Gliedern. Aber wir sind zu Wächtern bestellt über das Wohl von vielen, und zur Vorsicht mahnt die sorgliche Zeit, deshalb ziemt uns ernste Beratung und Ausgleich der Meinungen, welche etwa die Helden des Volkes zwiespältig scheiden.«

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