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Gustav Freytag - Die Ahnen

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Gustav Freytag - Die Ahnen
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    Die Ahnen
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    Array Иностранный паблик
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    неизвестен
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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»Hier ist gut sein, Gast,« begann Wolf grüßend zu Ingo, »auch dir war die Herrin gnädig, du wandelst in neuem Gewande, das unsere Weiber gewebt; wie trägt sich das Tuch der Mädchen aus Thüringeland?«

»Was gern geboten wird, sitzt dem Empfänger bequem,« antwortete der Fremde lächelnd, »ich freue mich, deine Stimme wieder zu hören, denn tagelang warst du auswärts.«

»Wir Herdgesellen holten mit den Hunden die Festbraten aus dem Wald«, versetzte der Mann. »Hilf, Theodulf,« rief er einem Gefährten zu, »soll ich allein den Wagen räumen?«

Theodulf, ein stolzer Mann aus dem Gefolge, griff steifarmig in die Binsen und sprach über die Schulter zu dem Fremden: »Wer gewöhnt ist, fremdes Gewand zu bitten, der soll nicht müßig stehen, wenn bessere Männer die Hände rühren.«

Ingo sah finster auf den Sprecher, eine hohe Kriegergestalt, breitbrustig, mit einer langen Narbe auf der Wange; dem Fremden begegnete mit gleichem Trotz der Mann des Fürsten, an den Augen des einen entzündete sich der Zorn des anderen, bis die Blicke beider Gegner wie Flammen gegeneinander sprühten. Aber mit Selbstbeherrschung bändigte Ingo seinen Grimm und versetzte, den Rücken kehrend: »Hättest du gutherzig gemahnt, folgte ich williger deiner Weisung.«

Der Wächter aber raunte ihm zu: »Hüte dich, den zu reizen, er ist ein unwirscher Gesell, der gern Eisen beißt, er stammt aus der Freundschaft der Herrin, und er dient nicht wie wir, denn er ist aus edlem Geschlecht, hat sich nur auf Zeit gelobt, und wird einst im reichen Erbe seiner Väter stehen. Kein Wunder, daß ihn die Binsen stechen, wenn er sie tragen soll.«

»Wer dient, muß tragen«, versetzte Ingo finster.

Aber auch die Mädchen sorgten um das Festkleid des Fremden. »Sieh, Herrin, wie stolz der Fremde in dem Wams schreitet, das ihm die Fürstin gespendet hat«, sagte Frida zu Irmgard. »Wackerer Sinn adelt geringes Kleid«, versetzte Irmgard.

»Gering?« rief Frida, »die Jacke ist vom allerbesten Tuch aus unseren Truhen, ich muß sie doch kennen, denn ich selbst habe sie einst genäht. Seltsam ist es, daß die Herrin so feines Gewand an einen fahrenden Mann wendet.«

»Auch der Mann ist ja wohl kein Alltagssohn«, antwortete Irmgard.

»Das meine ich auch,« bestätigte Frida neugierig, »denn ich sah, wie die Fürstin ihn vorher im Hofe anredete, da er ihr in den Weg trat; von beiden Seiten war‘s ein Herrengruß, sie lachte ihm zu und strich mit der Hand an seine Kleider, als ob er ein vertrauter Mann aus der Freundschaft wäre.«

»Als der Fremde gestern abend an den Herd trat, wo die Männer versammelt saßen,« versetzte Irmgard, »da hatte vorher der Vater sorglos gescherzt mit dem Gesinde, doch als er den Fremden sah, wandelte sich ihm die Gebärde, er hob sich, um dem Fremden entgegenzugehen, tat es aber nicht; doch feierlich war fortan sein Wesen und das Mahl so still, als ob ein Bote vom Königshofe am Herrentisch säße.«

»Auch der Fremde schritt,« fuhr Frida eifrig fort, »da er eintrat, kräftig auf den Herrn zu, als wollte er sich bei dem Herrensitz lagern, und einer von den Knaben mußte ihn an der Jacke zurückziehen auf seinen Platz, daß er die Ehrfurcht nicht vergaß.«

»Ich sah‘s,« nickte Irmgard, »er lachte dazu«, und bei der Erinnerung lachte sie selbst.

»Und doch sitzt er ganz unten an der Bank,« rief Frida, »und jetzt, wo der witzige Wolf wieder seine große Zunge rührt, hat er des Knaben Weisheit anzuhören.«

»Ist‘s ein Geheimnis,« sagte Irmgard leise, »so wird es uns Mädchen wohl zuletzt verkündet.«

»Du selbst aber, Herrin,« mahnte Frida, »hast ihm seither wenig Huld erwiesen. Die ersten waren wir doch, die er ehrbar grüßte, und drei Tage lang hast du ihm jede Rede geweigert. Unfreundlich wird der Mann dich schelten und hartmutig, nicht wagt er, dich anzureden, da er aus dem Elend kommt; darum biete du ihm endlich den Gruß.«

»So laß uns tun, was sich gebührt«, antwortete Irmgard. Sie trat mit Überwindung zu dem Haufen der stolzen Knaben, welche dem Fürsten folgten, wenn dieser durch die Dörfer ritt oder in den Vorkampf der Schlacht trat. Aber als sie dem Fremden nahe kam, scheute sie sich vor den anderen zu ihm zu reden, sie hielt bei Theodulf an und sprach: »Spät ertönte gestern dein Hifthorn am Tore, wie war die Jagdbeute, Vetter?«

Theodulf errötete vor Freude, weil das Herrenkind ihn eher als die anderen begrüßte, er erzählte ihr von seinem Jagdglück und führte sie zu einem Holzverschlag, wo ein zweijähriger Bär unzufrieden saß. »Die Hunde zausten ihm das Fell, ich band ihn mit Riemen und trug ihn lebend zum Hofe, er wird wohl ein Spielgesell für die Kinder im Dorfe.«

Als Irmgard den Braunen betrachtet hatte und sich mit Frida entfernte, rief diese unwillig: »Fürwahr, mit artigen Worten hast du dem Fremdling zugesprochen.«

»Nahe genug war ich bei ihm,« antwortete Irmgard, »und er schwieg doch.«

»Er weiß besser, was dem Herrenkinde geziemt«, versetzte Frida.

Aber Irmgard achtete seitdem auf den Fremden und als sie ihn abseit von den anderen am Zaun des Hofes lehnen sah, ging sie allein bei ihm vorüber, hielt wie zufällig an und sprach: »Auf dem Holunderbaum über deinem Haupt wohnt ein kleiner Grauvogel, der Nachtsänger. Die Mädchen beschwören jeden Abend das Wiesel und den Kauz, damit sie ihm nicht das Nest zerstoßen. Singt er dir, so höre ihm gütig zu, daß er sich deines wohlmeinenden Sinnes freue. Sie sagen, er mahnt im Sange jeden an das, was ihm lieb ist.«

Ingo antwortete treuherzig: »Alles Geflügel, der Habicht in der Luft und der Sänger im Busch, singen dem fremden Mann dasselbe Lied in das Ohr, sie mahnen ihn an die Heimat. Dort streute einst die liebe Mutter den Vögeln Winterkost, damit sie ihrem Sohne in seinem Leben gute Vorbedeutung sängen. Die Treue haben sie seitdem bewährt. Manches Mal haben die wilden Boten im Federkleid den unsteten Mann auf der Heide und im Holz vor Gefahr gewarnt. Sie sind die Genossen seines Schicksals geblieben; wie er wandern sie heimatlos über die Menschenerde und wie er nähren sie sich vom Raub, den sie greifen, oder von der Gabe, die ihnen ein Gastfreund spendet.«

»Und doch finden sie überall Flocken, aus denen sie ihr Nest bauen«, versetzte Irmgard.

»Wo aber darf der Heimatlose sein Haus zimmern?« fragte ernsthaft der Gast. »Wer bei der Schwelle seines Hauses steht und die Rosse auf dem Erbe der Väter zählt, der weiß nicht, wie die Bedürftigkeit am Herzen des stolzen Mannes nagt, wenn er Gabe nehmen muß, der selbst anderen spenden möchte.«

»Du klagst über die Gastspenden im Hause, das dich an seinem Herd aufgenommen hat?« antwortete Irmgard vorwurfsvoll.

»Selig preise ich den Wirt und die Herrin, die im ansehnlichen Hause dem Landfremden huldreich sind«, versetzte der Gast. »Aber unsicher schweifen die Gedanken des Mannes, dem sie eine Ecke an ihrer Bank vergönnen. Denn immer späht der Fremdling sorgenvoll nach der Miene des Wirtes, ob dieser ihm auch die Gunst bewahre. Jeder im Hofe steht sicher auf seinem Recht, nur dem wildfremden Wanderer ist der Grund, auf dem er schreitet, wie dünne Eisdecke, die vielleicht morgen unter ihm bricht, und so oft sich ein Mund gegen ihn öffnet, weiß er nicht, ob die Worte ihm Ehre bedeuten oder Schmach. Zürne mir nicht um diese Klagen«, bat er. »Deine Augen und deine Worte haben geheime Sorgen meiner Brust herausgelockt und zu dreist wagte ich vertrauliche Rede. Mir wäre leidvoll, dir zu mißfallen.«

»An deine Worte gedenke ich in Zukunft,« antwortete Irmgard leise, »so oft ich einsame Wanderer in unserem Hofe sehe. Du aber vertraue, daß du manchem hier willkommen bist. Die Thüringe lieben freudigen Mut und gesellige Rede, erweise dich heut so unter den Nachbarn, und wenn ich dir Gutes raten darf, so weiche nicht abseit von den jungen Männern, wenn sie die Kampfspiele üben. Denn ich meine, daß es dir auch im Kampfe wohl gelingen mag. Gewinnst du Lob unter den Landsleuten, so freut sich unser Hof, denn dem Wirt ist es Ehre, wenn der Gast Ruhm erwirbt. Und ich merke, auch der Vater will dir wohl.« Sie neigte errötend das Haupt und entwich aus der Nähe des Fremden; er aber sah ihr freudig nach.

Der Fürst stand vor dem Herrenhause und empfing dort die Edlen und die freien Bauern, welche auf allen Wegen zu Fuß und Roß heranzogen und am geöffneten Tor von Hildebrand, dem Sprecher, begrüßt wurden. Wer zu Roß nahte, der stieg dort ab, und die Jungen führten sein Pferd in ein weites Gehege und banden es fest, damit die Knechte ihm den Schaum mit Stroh abrieben und alten Hafer in die Krippe schütteten. Würdig war Gruß und Anrede, in weitem Ringe standen die Gäste auf dem Hofe, eine stolze Genossenschaft, ansehnliche Männer aus zwanzig Dörfern der Gegend, alle in ihrem Kriegsschmuck, den Eschenspeer in der Hand, Schwert und Dolch an der Seite, in schöner Lederkappe, die mit Zähnen und Ohren des wilden Ebers geschmückt war; mancher ragte unter dem Eisenhut, in einem Lederkoller oder Kettenpanzer über dem weißen Hemd und in hohen Lederstrümpfen, die bis zum Leibe reichten, mancher auch, der reich war und die Ware der rheinischen Krämer beachtete, trug einen Überwurf von fremdem Zeug, das feine Haare von bunter Farbe hatte und wie das zarte Fell eines Raubtiers glänzte. Schweigend standen die Männer und freuten sich der Versammlung, nur einige, die zueinander traten, tauschten leise Worte über die Gerüchte, welche durch das Land flogen von der großen Schlacht im Westen und von bedrohlicher Zeit. Aber wer die Meinung der Menschen kannte, wie Hildebrand, der Sprecher, der merkte wohl, daß ihr Sinn kraus war und ihre Gedanken ungleich. Lange währte die Begrüßung, denn immer noch kamen einzelne, die sich verspätet hatten, bis der Sprecher an den Häuptling trat und auf den Stand der Sonne wies.

Da führte der Wirt seine Gäste vor die Halle, feierlich betraten sie im Zuge die Stufen; am Eingang empfing sie die Hausfrau, neben ihr stand die Tochter mit den Mägden. Ehrerbietig huldigten die Männer den Frauen; die Fürstin reichte allen die Hand und fragte gebührlich nach ihren Frauen und dem Hausstand, den Männern von der Freundschaft bot sie die Wange zum Kuß. Die Häupter des Volks nahmen gewichtig Platz auf den Sesseln der Bühne und begannen ernstes Männergespräch, während der Schenk und die Diener in langer Reihe einzogen; diese trugen in Holzkannen den Frühtrunk und behagliche Zukost, weiße gewürzte Brotkuchen und Fleisch aus dem Rauchfang.

Unterdessen rüsteten die Jungen ungeduldig auf dem Rasengrund vor dem Hofe die Bahn zu kriegerischem Spiel. Die Knaben des Dorfes begannen den Kampf, damit auch sie das Lob der Krieger erwarben, sie rannten nach dem Ziel, sprangen über ein Roß und schossen mit dem Rohrpfeil nach der Stange. Bald aber ergriff der Eifer die Jünglinge, sie warfen die Speere, sie schleuderten den schweren Felsstein und sprangen ihm nach, und als Theodulf in mächtigem Schwunge den schwersten Stein geworfen und den weitesten Sprung getan, klafterweit über die anderen hinaus, da erscholl lautes Jauchzen bis zur Halle. Und die Alten und Weisen des Volkes behielt es nicht länger auf ihren Sitzen, auch sie eilten zur Schau auf den Rasen. Groß wurde der Ring der Zuschauer, die Weiber des Dorfes standen in ihrem Festschmuck, gesondert die Männer, und im Umkreis klang immer lauter der Zuruf und das Lob der Sieger.

Unter den Schauenden stand Ingo und achtete schweigend auf die behende Kraft. Da trat zu ihm Isanbart, ein alter Häuptling des Gaues, betrachtete ihn prüfend und begann feierlich, so daß die Rede der anderen verstummte: »Auch in deinem Volke, Fremdling, woher du auch stammst, übt sich wohl der junge Krieger in Sprung und Waffen. An deinem Auge und Arm sehe ich, daß du des Spiels nicht ganz unkundig bist; vielleicht gefällt dir‘s, unseren jungen Männern zu zeigen, was in deiner Heimat Brauch ist, wenn du auch nicht die Kunst eines Häuptlings verstehst. Bist du aus dem Ostlande, wie ich vernehme, so vermagst du wenigstens die Holzkeule zu schwingen, auch dieser Wurf erweist die Kraft des Mannes, obgleich meine Landgenossen ihn wenig üben. In der Halle sah ich über dem Sitz des Wirtes ein solches Holz.«

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