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Gustav Freytag - Die Ahnen

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Gustav Freytag - Die Ahnen
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    Die Ahnen
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    Array Иностранный паблик
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    неизвестен
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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In der Nähe des Fürsten erhob sich Rothari, ein Edler, und begann:

»Ich rede, wie ich denke, kunstvolleres Schwertspiel sahen meine Augen niemals bei anderen Leuten und wir Thüringe sind auf der Männererde gerühmt wegen solcher Kunst. Dort unten aber an der Bank des Fürsten sitzt ein Fremdling, kriegerischer Werke wohl mächtig. Und wenn ich ihn nach der Tüchtigkeit schätze, die er heute erprobt hat, so würde ich ihm seinen Stuhl hoch herauf unter die Starken setzen. Doch ungleich verteilen die Götter ihre Gaben, auch ein Fremder, der seine Ahnen nicht kennt, mag ein achtbarer Kriegsmann werden. Die Leute sagen, daß zuerst aus dem Hof des Fürsten die Kunde von der Römerschlacht in unser Land geflogen sei, und da ich den Fremden sah, hielt ich ihn für den Boten; doch der Keulenwurf erwies, daß er aus dem Ostland stammt. Ich bringe dem Gaste in der Halle den Heilgruß.«

Ingo erhob sich und dankte. Da rief Theodulf laut: »Manchen sah ich springen und schwingen auf weichem Rasen, der hoher Sprünge in der Feldschlacht vergißt.«

»Recht mahnst du,« versetzte Ingo kalt, »doch manchem nagt auch Neid in der Seele, weil er selbst nicht als Höchster auf dem Rasen sich schwang.«

»Für ehrenwerter als ein Springer gilt bei uns der Mann, der seine Narben vorn am Leibe trägt«, versetzte Theodulf.

»Ich aber lernte von Alten und Weisen, daß nicht unrühmlicher sei, tiefe Wunden zu geben als zu erleiden.«

»Sicher gebührt dir die Würde eines Häuptlings, dem sein Gefolge die Schilde vorhält gegen feindliche Speere, damit sein Antlitz mairötlich daure zur Freude des Volks«, höhnte wieder der Mann des Fürsten.

»Und ich hörte manchen, der einen Schwertschlag empfangen, darüber glucksen wie ein Huhn über sein Ei«, versetzte Ingo verächtlich.

»Ruhmlose Wunden auch birgt das Hemde, die Spuren der Streiche, die den Rücken bedrängten«, rief Theodulf mit flammendem Angesicht.

»Ruhmlos nenne aber ich die boshafte Zunge, die in der Halle nach dem Gastfreund sticht. Nicht ehrenwert dünkt mir solche Rede, dem Thüring geziemt nicht der falschen Römer Brauch.«

»Kennst du so gut den Brauch der Römer,« rief vom andern Tisch ein wilder Kriegsmann aus Theodulfs Freundschaft, »so hast du auch wohl ihre Streiche gefühlt.«

»Im Kampfe stand ich den Römerkriegern«, rief Ingo sich vergessend. »Frag dort im Lager nach deinen Gesippen, nicht jeder gibt dir Antwort, der meinem Schwerte genaht.«

Laute Schreie füllten die Halle, als der Fremde verriet, daß er gegen die Römer gestanden hatte. »Gut sprachst du, Fremder«, schrie es von allen Seiten, und wieder an anderen Tafeln: »Übel prahlt der Fremde, hoch Theodulf!«

Der Fürst erhob sich und rief mit mächtiger Stimme: »Den Wortkampf stille ich, an den Frieden mahne ich im festlichen Saal.« Da verstummten die lauten Rufe, aber der Streit der Meinungen schwebte geräuschvoll um alle Tische, die Augen flammten und starke Hände hoben sich. Während dem Gewirr sprang ein Jüngling aus dem Gefolge des Häuptlings die Stufen herauf und schrie in die Halle: »Volkmar, der Sänger, reitet in den Hof.« »Er sei willkommen«, rief der Fürst. Und zu dem Sitz der Frauen gewandt fuhr er fort: »Irmgard, mein Kind, begrüße deinen Lehrer und geleite ihn zu unserm Tisch.« So befahl der kluge Wirt, um die Hadernden an die Gegenwart der Frauen zu mahnen. Seine Worte wirkten wie eine Beschwörung auf die brausende Menge, die düstern Mienen wurden hell und mancher ergriff den Krug und tat einen tiefen Trunk, um ein Ende zu machen mit seinen Gedanken und sich vorzubereiten auf das Lied des Sängers. Irmgard aber trat aus der Laube und schritt durch die Reihen der Männer zu der Schwelle. Auf den Stufen des Saals stand gedrängt die Jugend des Dorfes und starrte neugierig in die Halle. Da durchschritt Irmgard den Haufen und erwartete im Hofe den Sänger, der sich unter einem der Dächer zum Fest gerüstet hatte. Mit ehrbarem Gruß kam er auf sie zu, ein Mann von mäßiger Größe mit leuchtenden Augen, das krause Goldhaar mit Grau durchzogen, zierlich trug er seinen Überwurf von buntem Tuch, die nackten Arme mit Goldringen geschmückt, eine Kette um den Hals, das Saitenspiel in der Hand.

»Du kommst zu guter Stunde, Volkmar,« rief ihm die Jungfrau zu, »sie sträuben sich gegeneinander, es tut not, daß dein Lied ihnen das Herz erhebt. Bewähre heut deine Kunst und wenn du kannst, singe ihnen Frohes.«

»Was hat ihnen den Sinn verstört?« fragte der Sänger, der gewöhnt war seine Kunst wie ein kluger Arzt zu spenden. »Ist‘s wieder der wilde Hofhalt des Königs Bisino, dem sie grollen, oder streiten sie um die Römerfahrt?«

»Die jungen Männer halten nicht Frieden«, antwortete das Herrenkind.

»Ist‘s nichts weiter?« versetzte der Sänger gleichgültig. »Es wäre vergebene Müh‘, ihre Waffengänge auf grüner Heide zu hindern.« Da er aber die ernste Miene der Jungfrau erkannte, fügte er hinzu: »Sind‘s die Tollköpfe vom Hofe, dann, Herrin, fürchte ich, daß mein Lied ihren Neid nicht zu tilgen vermag. Könnte ich dein freundliches Lachen in ein Lied fassen und jedem in das Ohr singen, so würden sie alle mir folgen wie die Lämmer. Doch was ich heut bringe,« setzte er mit verändertem Tone hinzu, »ist so schwer, daß sie darüber ihren Streit sicher vergessen. Es ist üble Zukost für ein Festmahl. Dennoch muß ich hinein, ihnen die Mär verkünden, ich weiß nicht, ob sie sich dann noch Sang begehren.«

»Willst du beim Mahl die Trauerbotschaft sagen?« fragte die Jungfrau sorglich, »das macht ihnen den Mut vollends schwer und empört sie in Zorn.«

»Du kennst mich ja doch,« versetzte der Sänger, »ich gebe ihnen nur so viel, als sie vertragen können. Wen hat der Fürst zur Halle geladen?«

»Es sind unsere alten Landgenossen.«

»Sind Fremde darunter?«

»Niemand,« versetzte die Jungfrau zögernd, »als ein armer Wanderer.«

»Dann sei ohne Sorgen,« schloß der Sänger, »das Gemüt der Unseren kenne ich, und wie man ihnen den Abendtrunk mischt.«

Während die Jungfrau durch eine Seitentür in die Laube stieg, betrat der Sänger die Halle. Als er auf der Schwelle stand, erscholl ein Zuruf und Gruß, der laut von der Decke widertönte. Stolz empfand Volkmar, daß er ein Günstling war, er trat mit behendem Schritt in den freien Raum vor den Tisch des Häuptlings und verneigte sich tief gegen ihn und die Herrin.

»Sei tausendmal gegrüßt, du Geliebter des Volkes!« rief ihm der Fürst entgegen, »die Vögel unseres Gaues, die im Winter geschieden waren, singen längst ihr Sommerlied, nur den Sänger der Helden haben wir vergeblich ersehnt.«

»Nicht die Vögel hörte ich in der Luft den Sommer verkünden, die Kriegshunde des Gottes hörte ich heulen im Winde und die bunte Wolkenbrücke erblickte ich, auf der die Helden in endloser Schar zu der Halle der Götter hinaufzogen. Den Rheinstrom sah ich dahinfließen in roten Wellen, bedeckt mit Leibern der Männer und Rosse, die Walstatt schaute ich und das blutige Tal, wo die Hügel der Erschlagenen liegen zum Fraß für die Raben, und Könige weiß ich mit gefesselten Gliedern im Römerlager den Beilschlag erwartend.« Ein lauter Aufschrei folgte diesen Worten. »Erzähle, Volkmar, wir hören«, sagte der Fürst.

Der Sänger fuhr durch die Saiten und es ward so still in dem Raum, daß man die tiefen Atemzüge der Gäste vernahm. Darauf rührte er die Saiten und begann zuerst erzählend, dann mit gehobener Stimme und melodischem Tonfall singend seinen Bericht von der Schlacht zwischen den Alemannen und Römern. Er nannte die Namen der Könige und Königskinder, welche mit den Alemannen über den Rhein dem Cäsar entgegenzogen und zuerst die Reiter der Römer in die Flucht schlugen und dann die erste Schlachtreihe. Darauf sang er: »Hinter die zweite Reihe der Römerscharen ritt gebietend auf seinem Rosse der Cäsar, über ihm schwebte als Banner das Drachenbild, der Riesenwurm mit gewundenem Leib, das heilige Schlachtzeichen der Römer, purpurrot war der Wurm und aus dem aufgesperrten Rachen fuhr die züngelnde Flamme. Und der Cäsar rief die Bataver vor und die Franken: ›Herauf, ihr Germanenhelden, nicht zwingen meine Welschen den Sturm der Feinde.‹ Der Herold ritt und die Franken hoben sich helleuchtend vom Boden, nach Scharen geordnet, mächtig schwang Aimo, Arnfrieds Sohn, das Schwert in dem Vorkampf.«

»Das ist mein Bruder!« rief es von einem Tisch. »Heil Aimo!« dröhnte es in einer Ecke des Saals.

»Sie zogen heran in geraden Reihen, die weißen Schilde mit dem Stierbild geschmückt; hart war der Drang, wie Feuerflammen den Heidegrund so räumte ihr Schwert die Walstatt vom Sturm der Alemannen. Doch in neuem Keil sprangen die Alemannen herein, voran die Könige, und wieder wichen die Römer. Da mahnte der Cäsar seine letzte Schar, die im Römerheer der Dornhag des Feldherrn heißt.«

»Archimbald!« rief es wild in dem Saale. »Eggo!« von einer anderen Seite.

»Dort stand als Führer über hundert Mann ein hünenhafter Gesell, der Thüring Archimbald, und Eggo, sein Bruderssohn, wohlerfahren im Kriegsbrauch der Römer. Sie stemmten das Knie im Boden fest, sie deckten den Leib mit dem Lindenschild und wehrten als dreifache Schildburg mit starrenden Speeren. Und wieder brachen die Alemannen heran, die Schilde krachten im Hieb der Äxte, die Speere fuhren durch Rüstung und Leib, die Toten sanken in langen Reihen und über die Leiber der Gefallenen drängte der Schwall, Schild an Schild und Brust gegen Brust, wie Kampf der Stiere in umhegtem Pferch. Da schied sich das Schlachtenglück von den Alemannen, sie fuhren rückwärts, ihnen graute vor dem Hauf der sterbenden Genossen. Die Sonne sank und das Kriegsheil schwand. Die gelösten Scharen wälzten sich flüchtig zum Ufer des Stromes und hinter ihnen stürmten mit Messer und Speer die Römer wie die Meute hinter dem Hirsch; in den Rhein hinab sprang das flüchtige Volk, die Sieger am Ufer mit lautem Geschrei warfen die Speere in ein wildes Gewühl von Männern und Rossen, von toten Leibern und ertrinkenden Helden. Der Nix des Stromes streckte die Krallenhände umher und zog die Helden zur Tiefe in seine Behausung.«

Der Sänger hielt an, ein lautes Stöhnen ging durch die Versammlung, nur einzelne Heilrufe erklangen dazwischen; der Fürst hörte gespannt auf die Ausbrüche des Schmerzes und der Freude. Dann fuhr Volkmar fort, indem er die Trauerklänge mit kräftiger Weise vertauschte: »Der Cäsar trat an den Uferrand und sah lachend hinab in der Männer Not. Er rief seinem Bannerträger, der den Drachen trug, das rote Scheusal aus Purpur gewirkt, darin ein Gott der Römer gefügt den Siegeszauber, den Tod der Feinde: ›Laß schweben den Drachen über der Flut, daß er seine Zähne zeige und die flammende Zunge dem sterbenden Volke. In der Luft hoch fliegt er gegen die Himmelshalle der Toten, wenn sie aufsteigen auf der Wolkenbrücke, so weist er die Zähne; der Römerdrache hemmt ihnen die Reise, daß sie abwärts fahren den Weg der Fische, hinab in das Dunkel zu Helas Tor.‹ Da rächte den Hohn der letzte Held, der mit den Waffen die Römer bestand, Ingo, Ingberts Sohn von Vandalenland, der Königsohn aus Göttergeschlecht. Er hatte gekämpft an König Athanarichs Achsel, voran im Kampfe, ein Schrecken der Römer. Da das Schlachtenglück sich wendete, schritt er zurück mit seinem Gesinde, das ihm folgte auf dem Kriegspfad von Land zu Land, langsam und zornig wie ein brummender Bär wich er zum Ufer, wo am Fuß des Felsens die Kähne lagen. Dort trieb er zusammen die Frauen des Heers, die Schicksalsverkünderinnen, die Blutbesprecherinnen, und zwang sie zur Abfahrt, daß die heiligen Mütter dem Schwerte der Römer entrannen. Auch den Sänger drängte er hinab in den Kahn und er selbst umschanzte hochherzigen Sinnes die Stelle der Abfahrt mit Waffe und Leib. Gelöst war das Leitseil, die Kähne schwebten, umschwirrt von den Speeren der Römer auf grüner Flut; die Feinde drängten und mühsam kämpfte die Schar am Fuß des Felsens den letzten Kampf. Da schaute der Held auf dem Steine über seinem Haupt den Drachen des Cäsar, den grimmigen Wurm, und im Sprunge durchbrach er die Wachen des Römers; er sprang auf den Stein, mit Bärengriff faßte er den Riesen, der das Banner trug, und warf ihn vom Felsen. Leblos tauchte in die Fluten der Römer und das Banner erhebend rief der Held gewaltig den Schlachtruf und sprang mit dem Drachen hinab in den Strom. Ein Wutgeschrei gellte aus Römermunde; die bittere Schmach vor den Augen des Cäsar zu rächen, den Kühnen zu schlagen, das heilige Zeichen der Römer zu retten, warf Mann und Roß sich wie toll in den Strom. Doch abwärts trieb im wirbelnden Strome der rote Drache, der siegreiche Held. Noch einmal sah ich den Arm ihn heben und schütteln das Banner, dann sah ich ihn nimmer. Der Cäsar ließ suchen an des Stromes Rand auf beiden Ufern mit trübem Sinn; zwei Tage darauf fand weit abwärts ein Späher am Alemannenufer gebrochen den Bannerspeer, den Drachen des Feindes brachte keiner zurück. Da kehrte den Männern an den Ufern des Rheins der Mut in die Seelen, der Siegeszauber des Cäsar war im Strome verloren und vergeltendes Unheil nahte dem Römerheere. Gesandte der Katten, die aufwärts kamen, um dem Römervolk Bündnis zu bieten, sie hemmten die Reise, da sie erfuhren das böse Vorzeichen. Gerochen war der Hohn des Siegers durch starken Arm, und geschwunden von der Männererde König Ingo, der Held.«

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