Александр Майоров - Русь, Византия и Западная Европа: Из истории внешнеполитических и культурных связей XII—XIII вв.
- Название:Русь, Византия и Западная Европа: Из истории внешнеполитических и культурных связей XII—XIII вв.
- Автор:
- Жанр:
- Издательство:Дмитрий Буланин
- Год:2011
- Город:СПб.
- ISBN:978-5-86007-650-1
- Рейтинг:
- Избранное:Добавить в избранное
-
Отзывы:
-
Ваша оценка:
Александр Майоров - Русь, Византия и Западная Европа: Из истории внешнеполитических и культурных связей XII—XIII вв. краткое содержание
Русь, Византия и Западная Европа: Из истории внешнеполитических и культурных связей XII—XIII вв. - читать онлайн бесплатно полную версию (весь текст целиком)
Интервал:
Закладка:
Doms. Unter anderen griechischen Verwandten der Königin Irene ist hier auch ihre ältere Schwester eingetragen, die Euphrosyne genannt ist.
Über das Schicksal der deutschen Verwandten «der Großfürstin Romanowaja» war es in Halytsch sehr gut bekannt. Die genauen Angaben über den Untergang des Königs Philipp von Schwaben im Sommer 1208, worauf bald der Tod seiner Frau folgte, finden wir in der Chronik von Halytsch-Wolhynien. Hier wird es eingehend über die Umstände Philipps Ermordung erzählt und sind die an diesem Verbrechen beteiligten Personen genannt. Solche Kunden gibt es in keinen anderen russischen Quellen. Die Einzelheiten über von der Rus' entfernten Ereignisse konnten in Halytsch nur die Verwandten der Ungekommenen interessieren. Und dieselben waren die Fürstin Euphrosyne und ihre Kinder.
In der Nähe von Chełm (dem altrussischen Cholm) ist ein altes steinernes fünfstöckiges Turm mit den Resten einer Kapelle in der oberen Stufe bis zum heutigen Tag erhalten geblieben. Dieser Turm erhebt sich an der Stelle, wo sich früher die altrussische Stadt Stolpje befand. Den Angaben der modernen Forscher nach gibt der Turm in Stolpje die Bauwerke wieder, die in der spätbyzantinischen Zeit auf dem Territorium Nordgriechenlands verbreitet und Kultusgebäude (die den hiesigen Klöstern und Vertretern der adligen Stämme gehörten) waren. Den Mitteilungen der schriftlichen Quellen nach war der Turm in Stolpje aller Wahrscheinlichkeit nach etwa 1220–1240 errichtet und für den Aufenthalt «der Großfürstin Romanowaja», die wieder Nonne geworden war, bestimmt.
Die Tätigkeit Euphrosyne, der Fürstin von Halytsch-Wolhynien, drückte sich in den Denkmälern der russischen Sphragistik aus. Aus dem alten Nowgorod stammen einige Siegel mit der Darstellung der Hl. Euphrosyne zu Alexandria (oder Alexandrien), auf deren Kehrseite auch die Szene der Verklärung des Herrnauf dem Berg Tabor dargestellt ist. Es gibt keine hinreichenden Gründe, die Inhaberin dieser Siegel mit Euphrosyne von Polazk gleichzusetzen, da sie nicht mit der Begründung der Verklärungskirche oder — kloster in Polazkzu tun hat. Das zur Zeit ihres Lebens gegründete Erlöserkloster und sein Tempel waren dem alten Fest des gnädigen Erlösers gewidmet. Es gibt auch keine Angaben über irgendwelche Kontakte von Euphrosyne von Polazk mit Nowgorod.
Enge Beziehungen mit Nowgorod hatte aber Euphrosyne, die Fürstin von Halytsch-Wolhynien. Sie stand gewiss im Briefwechsel mit Mstislav dem Kühnen, dem Fürsten von Nowgorod, dessen Tochter Daniel Romanowitsch, der ältere Sohn der verwitweten Fürstin von Halytsch-Wolhynien, heiratete. Unter dem Einfluss der aus der süd-westlichen Rus' gelangten Mitteilungen verzichtete Mstislav selbst auf den Nowgoroder Thron und mischte sich entschieden in den Kampf gegen den ungarischen Königssohn Koloman für Halytsch, indem er bald zum neuen Fürsten von Halytsch-Wolhynien wurde.
Man hat allen Grund Euphrosyne von Halytsch-Wolhynien mit den Tatsachen der Verbreitung des Kultus der Verklärung des Herrn in Halytsch-Wolhynien zu verbinden. Zum 13. Jh. gehen hier mehrere Verklärungsklöster und — kirchen zurück, die in verschiedenen Quellen erwähnt sind. Seit dem Ende des 13. — dem 15. Jh. bis zum unserer Zeit sind mehrere aus den west-ukrainischen Ländereien stammenden und einst sich als Schutzheiligenikonen der Kirchen erweisenden Verklärungsikonen erhalten geblieben.
Der nächste Name, darunter Euphrosyne Fürstin von Halytsch-Wolhynien in der Geschichtsliteratur besser bekannt ist, war der Name Anna, der zu ihrem Nonnennamen nach der Mönchswesenabnahme Anfang der 1220-er Jahre worden war. Von der Verbindung «der Großfürstin Romanowaja» mit dem Kultus der Hl. Gerechten Anne, der Mutter von Gottesmutter zeugt das Errichten der Kapelle zum Ehren der Hl. Gottesväter (θεοπάτορες) Ioahim und Anna an ihrem Grab, wovon die Chronik von Halytsch-Wolhynien Kunde gibt. Auch ist eine alte von Halytsch-Wolhynien stammende, um die Wende des 14. — 15. Jh. geschaffene Ikone «Treffen der Hl. Ioahim und Anna» erhalten geblieben. Diese Ikone wiederholt eine ältere Schutzheiligenikone.
Der Name Anna und die Verklärungsszene, die die Fürstin von Halytsch-Wolhynien auf ihren persönlichen Siegeln benutzte (solch eine Szene ist in der altrussischen Sphragistikganz einzigartig und kommt sehr selten in den byzantinischen Bullen vor), können auf irgendeine persönliche Ergebenheitälterer Tochter Isaaks II. dem Gedächtnis der Nonne — Kaiserin Anna Dalassene hinweisen, die man bei dem byzantinischen Hofe als Stammmutter aller Komnenen (Komnenoi) und Angeloi ehrte.
Mit Romans Mstislawitsch zweiter Frau ist das Erscheinen einiger bekannten christlichen Reliquien, die neben der liturgischen auch als Insignia der obersten Gewalt eine große politische Bedeutung hatten, in Halytsch-Wolhynien verbunden. Das sind vor allen Dingen ein kostbarer Kreuz — Reliquienschrein mit dem Teilchen des wahren Kreuzes Christi, der jetzt in der Kathedrale Notre-Dame de Paris (Unseren lieben Frau von Paris) aufbewahrt ist. Der in der griechischen Inschrift des Reliquienschreins benannte «KaiserManuel Komnenos» ist mit dem Kaiser Manuel I. zu identifiziern.
Mit Euphrosyne von Halytsch-Wolhynien ist auch das Schaffen des aus Halytsch-Wolhynien stammenden Evangeliums — ἄπρακτος (Evangelistar, Evangeliar) Anfang des 13. Jh., das sich jetzt in der Tretjakow Galerie in Moskau befindet, verknüpft. Kunstvolle Textillustrationen und Muster, die diese Schrift schmücken, gelten jetzt als einige der bedeutendsten Denkmäler der altrussischen Miniatur.
Für den Einfluss der Großfürstin Euphrosyne ist auch das Erscheinen in der Fürstenfamilie von Halytsch-Wolhynien solcher ungewöhnlichen und im Geschlecht der Rurikiden sogar eigenartigen Fürstentaufnamen zu erklären. Das ist vor allem der Name vom Fürsten Daniel, der sich später in der Namensliste der Moskauer Fürsten wiederholt. Das Entstehen dieses Namens unter den Fürsten ist durch die Verbreitung des Kultus des Hl. Daniel Stylites und den Interessenaufschwung für Außenmerkmale der Säulenheiligen verursacht, was sich in der Sphragistik und in mehreren Baudenkmälern Halytsch-Wolhyniens des 13. — Anfang des 14. Jh. zeigte. Dank den Familienverbindungen der Fürsten von Halytsch-Wolhynien mit den Fürsten Wladimir-Susdal verbreitete sich dieser Kultus auch in der nord-östlichen Rus' und später in Moskau.
Eben durch die Abstammung von Euphrosyne von Halytsch-Wolhynien, die eine Tochter des Basileus Isaaks II. war, wird ein in der Rus' etwas unerwarteter Interessenaufschwung für die Säulenheiligen im Fürstenmilieu erklärt. Der Mitteilung von Niketes Choniátes nach nahm der Kaiser Isaak II. die Säulenheiligen und Eremiten unter seinen besonderen Schutz und fühlte sich zu ihnen besonders hingezogen, indem er damit alle seine Zeitgenossen in Erstaunen setzte, da die Säulenheiligen seit den Zeiten des Ikonoklasmus ihren ehemaligen Einfluss auf die Kaiser verloren hatten und ihre Bewegung nach und nach ihrem Ende entgegenging.
Die byzantinische hagiographische Tradition über die Heiligen Daniel Stylites und Leo den Großen Zaren erklärt den Zusammenhang der Namen «Daniel» und «Leo» unter den Nachkommen von Roman Mstislawitsch und Euphrosyne. Der Hl. Daniel Stylites war Beichtvater und Hauptberater Kaisers Leo. Dieser Umstand muss im Namenpaar der Fürsten von Halytsch-Wolhynien — des Vaters Daniel Romanowitsch und des Sohnes Leo Danielowitsch — widergespiegelt haben.
Mit dem Kultus des wahren Kreuzes Christi ist das Entstehen des Fürstennamens HerakleiosDanielowitsch verbunden. Obwohl der byzantinische Kaiser Herakleios I., der das Hauptheiligtum aller Christen,Golgatha cross, aus persischen Gefangenschaft zurück gewonnen hatte, trotz alledem von der Kirche nicht heil gesprochen (kanonisiert) wurde, war sein Gedächtnis weit und breit sowohl im christlichen Osten, als auch im Westen angebetet. Ein besonderer Interessenaufschwung für Herakleios wurde in den europäischen Ländern in der Zeit der Kreuzzüge bezeichnet, als sein Name zum Symbol der Befreiung und Verteidigung des Heiligen Landes wurde, was sich in den mehreren Werken der altrussischen Literatur und Kunst und in der Namensliste der Lateinpatriarchen von Jerusalem widerspiegelte.
Neben den für die Rurikiden untypischen «byzantinischen» Namen der Fürsten von Halytsch-Wolhynien zeigte sich das kultur-politische Erbe von Roman Mstislawitsch auch in der Aneignung einiger Attribute und Symbole der Kaisergewalt. Das ist vor allen Dingen die Nutzung des Bildes des zweiköpfigen byzantinischen Adlers, der dank den Beschreibungen der Bildhauerkunstdenkmäler und Angaben über die territorialen Symbole von Halytsch-Wolhynien bekannt ist. In einer in der Chronik angeführten Aussehensbeschreibung des Fürsten von Halytsch-Wolhynien Danielvon Galizien ist ein ungewöhnlicher Fall des Tragens von dem «griechischen Olovir» bescheinigt. Mit diesem Fachbegriff wurde in Byzanz der «wahre» oder «Zarenpurpur» bezeichnet.
Die Außenmerkmale der Zarenwürde entsprechen dem Zarentitel der Fürsten von Halytsch-Wolhynien. Das Nutzen der Titel «Zar» und «Selbstherrscher» und der von diesen Wörtern abgeleiteten Epitheta in Bezug zu den Fürsten von Halytsch-Wolhynien ist durch viele schriftlichen Quellen des 13. Jh. nachgewiesen. Die Charakterzüge des byzantinischen Kaisers treten in der politischen Tätigkeit von Roman Mstislawitsch und seiner Nachkommen klar hervor. Das zeigte sich vor allem in den Versuchen, eigene Machtbefugnisse entsprechend den Vorstellungen von der Basileusmacht zu erweitern, in den Bischofsinvestituransprüchen, in der Wahl der Mittel des politischen Kampfes.
Seit Romans Mstislawitsch Zeit sorgten die Fürsten von Halytsch-Wolhynien ständig für die Sakralisierung eigener Macht durch die Ansammlung der hochverehrten christlichen Reliquien in ihren Händen. Solche Politik führten die byzantinischen Kaiser im Laufe vieler Jahrhunderte durch, die in Konstantinopel fast alle bekannten Reliquien des christlichen Ostens gesammelt hatten. Nach der Ausplünderung der byzantinischen Hauptstadt durch die Kreuzfahrer im Jahre 1204 fiel vielen europäischen Monarchen der Gedanke der Imperiumsverlegung (translationimperii) durch die Erwerbung und Umstellung der Konstantinopelreliquien in ihre Hauptstädte ein. Lange Jahrhunderte setzten später die Moskauer Fürsten und Zaren diese Praxis fort.

Примечания
1
Наиболее полный общий обзор отечественной и зарубежной литературы XVIII–XX вв., посвященной Роману Мстиславичу см.: Головко О.Б. Князь Роман Мстиславич та його доба. Нариси з історії політичного життя Південної Русі XII — початку XIII століття. Київ, 2001. С. 16–38. В книге также даются обзоры мнений исследователей по многим частным вопросам, относящимся ко внутри- и внешнеполитической деятельности Романа.
2
Котляр Н.Ф. Даниил, князь Галицкий: документальное повествование. СПб.; Киев, 2008. С. 48.
3
Жданов И.Н . Песни о князе Романе // Жданов И.Н. Русский былевой эпос: исслед. и мат-лы. СПб., 1895; Грушевський М.С. Історія української літератури. Т. III. Київ, 1993. С. 198–200, 228; Т. IV, кн. 1. Київ, 1994. С. 61, 122–126; Рыбаков Б.А . Древняя Русь. Сказания. Былины. Летописи. М., 1963. С. 152–153.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка: