Gustav Freytag - Die Ahnen

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    Die Ahnen
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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»Hier ist die Behausung der Heidengötter,« murmelte Walburg bebend, »in solcher Höhle schlummern sie im Wintersturm, wie die Leute sagen. Jetzt mögen sie hier weilen, um sich vor dem Christengott zu bergen, und frevelhaft war es für dich und mich, in ihre Nacht zu dringen.«

Ingram sah unruhig um sich, aber er schüttelte das Haupt. »Hausen sie hier, ich habe sie noch nicht gefunden, obgleich ich gezagt habe ganz wie du, da ich zuerst hier eindrang. Und wieder zu anderer Stunde habe ich hier gelegen am flammenden Feuer und in schwarzer Finsternis, und ich habe sie mit wildem Mute gerufen, daß sie mir halfen, alle heiligen Götternamen. Aber Walburg,« flüsterte er, »keiner hat mich gehört. Der hohen Menschenherrin Frija, meinte ich, gehöre die Steinhalle, denn die Weisen sagen, daß sie gnadenvoll in den Bergen waltet und sterbende Männer zuweilen bei sich aufnimmt, und da ich zweifelte und ausgestoßen war, so wähnte ich, daß sie mir die Gunst ihrer Höhle gewährt habe, und obwohl sich mir das Haar sträubte, so nannte ich sie doch, ich flehte und schrie und gelobte mich ihrem Dienst, aber sie kam nicht. Die Flamme loderte wie jetzt, nur in dem Wasser wirbelte es, und ich erkannte eine große Wasserschlange, welche umherfuhr. Ich schaute in ihr die Göttin, warf mich zu Boden und hörte die Schlange rauschen, gerade wie jetzt«, er wies auf das Wasser, Walburg stieß einen gellenden Schrei aus, denn eine große Schlange wand sich in der Flut, und ihr Kopf hob sich über die Wellenringe an der Oberfläche.

»Flieh, Ingram,« flehte Walburg, »ich weiß, und es steht in den heiligen Büchern geschrieben, daß solcher Wurm dem Menschen alles Unheil sinnt.«

»Er bringt Schätze, sagen sie,« versetzte Ingram leise, »doch habe ich hier noch kein Gold erspäht. Einmal kam die Schlange hervor und rollte sich auf der warmen Kohlenstätte, da meinte ich sicher, daß sie die Herrin der Höhle sei. Aber Mädchen, ich glaube nicht mehr, daß sie es ist. Denn ich sah einst, wie eine Maus längs dem Wasser dahinfuhr. Und der Wurm schnellte hervor und verschlang die Maus und lag dann am Ufer mit geschwollenem Leibe.«

»Weißt du, wer die Maus war?« mahnte Walburg ängstlich. »Mancher Unhold wandelt in Maushülle.«

Aber Ingram versetzte kopfschüttelnd: »Ich meine, es war eine Waldmaus wie viele andere. Seitdem fürchte ich die Schlange nicht sehr. Und wenn sie auch manches vermag, so ist‘s doch nichts Arges, denn friedlich hausen wir nebeneinander. – Und daß ich dir alles vertraue, Walburg,« fuhr er schwermütig fort, »ich glaube nicht mehr, daß die Menschengötter groß um mich sorgen. Es gelang mir auch nicht mit Hilla, der weisen Frau, als ich mich in ihre Hütte wagte.«

»Unseliger,« schrie Walburg, »zu der Zauberfrau bist du gegangen, die sie eine Hegisse nennen? Sie opfert den Nachtgeistern und heillos wird jeder, der mit ihr zu tun hat.«

»Das sagt ihr Christen. Doch leugne ich nicht, ihr Wesen ist traurig und unhold ihre Arbeit. Sie forderte zu dem Nachtwerk, das sie für mich beginnen wollte, ein lebendiges Kind.«

»Du aber widerstandest?« rief Walburg.

»Ich dachte an dich,« versetzte Ingram zögernd, »und daß ich zu den Sorben gefahren war, um Kinder zu lösen. Und ich ging nicht wieder zu ihr. Seitdem lebe ich wie einer, den die Überirdischen nicht mehr schützen, denn auch sie achten den Friedlosen gering. Nur einer hohen Herrin vertraue ich mich,« fuhr er geheimnisvoll fort: »der Schicksalsfrau, welche mit ihren Schwestern auf dem Gewässer schwebt, und ich meine, es wird besser um mich stehen, wenn ich in dem Tale flehe, über dem sie waltet.«

»Von der Wasserfrau am Idisbach sprichst du?« fragte Walburg scheu. Ingram nickte. »Sie ist meinem Geschlecht seit der Urzeit hold, und eine Sage kündet, wie sie uns günstig wurde. Willst du sie hören, so vernimm, denn dies ist die Stunde, wo ich dir mein Geheimnis vertrauen darf.« Er warf neue Holzbündel in die Flamme, daß sie prasselnd aufloderte, zog die erschrockene Walburg neben sich auf einen Moossitz und begann feierlich: »Ingo ist der Ahn genannt, von dem ich stamme, ein Held der Thüringe. Er war der Tochter seines Häuptlings lieb, die der Vater einem anderen gelobt hatte. Und als der Held seinen Feind auf der Kampfaue gefällt hatte, machten sie ihn friedlos, und er schweifte als fahrender Recke. Einst ritt er am Wasser dahin, sie sagen, es war der Idisbach, da sah er eine wilde Otter, welche gegen einen Schwan kämpfte. Er erlegte die Otter, und als er darauf unter dem Eschenbaum saß auf der Höhe, hob sich aus dem Schwanenkleid die Herrin des Baches, sang über ihm glückbringende Runen und begabte ihn mit einem Zauber, der ihm Sieg und Unsichtbarkeit gegen seine Feinde verlieh. Mit dem Zauber drang der Held bei Nacht in den Hof des Häuptlings und entführte die Jungfrau, welche er liebte. Er zimmerte sich über dem Bach der Göttin seinen Hof, dort hauste er gewaltig, die Männer des Tales dienten ihm, und keiner seiner Feinde vermochte ihm obzusiegen. Einst aber holte der kleine Sohn des Helden den Zauber aus der Truhe, hing ihn um und wandelte in den Wald. Da wurden die Feinde meines Ahnen mächtig und verbrannten ihn und die Hausgenossen mit dem Hofe. Nur der Knabe entrann. Von ihm stamme ich.«

»Weißt du, Ingram, ob die Gabe in Wahrheit Glück brachte?« fragte Walburg.

»Wie darfst du zweifeln,« rief Ingram unwillig, »es ist geheime Kunde meines Geschlechtes, und ich selbst bewahre noch den Zauber, das Erbe meiner Ahnen.«

»Du trägst bei dir, was von Unholden stammt?« schrie Walburg angstvoll. »Laß mich‘s sehen, daß ich wisse, denn auch dies ist jetzt mein Recht.«

»Du stehst unter dem Kreuze,« versetzte Ingram besorgt, »und ich weiß nicht, ob du dem Zauber günstig bist und er dir. Doch will ich dir‘s heut nicht bergen.« Er riß das Kleid auf und wies eine kleine Tasche von abgestoßenem Fell, die an seinem Halse hing. »Dies Zeichen ist so echt und heilig als irgend etwas auf Erden; sieh her, du magst noch erkennen, daß es in Wahrheit vom Otterfell stammt. Mein Vater trug es zuweilen, und meine Mutter übergab es mir. Als ich nach den Kindern ritt, barg ich es im Gewande, und darum, fürchte ich, ward der Sorbe mein Herr. Nach der Heimkehr band ich es um.«

»Und an demselben Abend verlorst du den Frieden«, mahnte Walburg.

»Ich verlor ihn,« versetzte Ingram düster, »vielleicht, daß der Zauber nicht den Frieden bewahrt, denn friedlos war auch mein Ahnherr, da er ihn empfing.«

Mit geheimem Grauen erkannte Walburg, daß der Mann, den sie liebte, unter der Macht unholder Gewalten stand. Die Flamme loderte und warf rote Funken umher, der zackige Stein leuchtete und blitzte, und unten in der Tiefe wirbelte der teuflische Wurm.

»Wer wärmt hier so frech sein Gebein?« rief eine wilde Stimme vom Eingang her, »den Rauch roch ich über den ganzen Berg.«

Aus dem Felsspalt trat schwerfällig in dunklem Kleide von Fellen eine riesige Gestalt, blutbespritzt war das Gesicht und Blut träufelte von den Armen, als der Unhold sich dem Feuer näherte. Walburg fuhr entsetzt in die Höhe. »Ich sehe zwei. Bist du unsinnig, Wolfsgenoß, daß du dir ein Weib unter die Erde holst?«

»Du wähltest üble Stunde einzudringen, Bubbo,« entgegnete Ingram unwillig, »und dir steht Drohen schlecht an, wo du selbst die Hilfe anderer gebrauchst; denn ich sehe, hartem Kampf bist du entronnen.«

»Den Bär erlegte ich, mich packte die Bärin, und wir rollten zusammengeballt vom Felsen. Mein gutes Glück war, daß sie unten lag und für mich den Sturz bezahlte, ich schleppte mich mühsam hierher, wo ich dich zu finden hoffte«, versetzte Bubbo und setzte sich schwerfällig auf das Moos.

»Sieh zu, wo er wund ist, damit ich ihn verbinde«, mahnte Walburg, welcher die Not des anderen den Mut zurückgab, und sie trug den hilfreichen Korb heran.

»Bist du‘s, Walburg?« murrte Bubbo. »Der Armknochen ist gebrochen, und der Leib voll Risse, schiene den Arm mit Rinde und sprich deinen Segen, wenn du es vermagst, denn ich fürchte, meine Braunen werden über diesen Sturz frohlocken.«

Während Ingram Wasser schöpfte und aus der Höhle eilte, um Baumrinde und Moos zu holen, bereitete Walburg den Verband. »Nimmer hätte ich gedacht, daß mein Schleier einmal an deinen Wunden haften würde, Bubbo«, sagte sie gutherzig.

»Es ist nicht zum erstenmal, daß du an mir bindest«, versetzte der Waldmann so höflich als er vermochte. »Und wenn noch jemand unser Geheimnis teilen soll, so ist mir recht, daß du es bist, obgleich ich dich für ganz unklug halte, weil du aus dem Meierhofe unter diesen kalten Stein fährst.«

Als Ingram zurückkehrte, schiente Walburg mit seiner Hilfe den Arm und deckte die Fleischwunden.

»Vermagst du mir einen Trunk zu reichen, so wäre mir‘s lieb,« bat der Waldmann, »das Wasser dort unten ist rein und kalt.« Der Jungfrau grauste hinabzusteigen, sie hob eine Flasche aus dem Korbe und füllte einen kleinen Holzbecher. »Dies ist ein Trank, den Herr Winfried uns gelehrt hat, er ist heilsam gegen scharfen Schmerz. Er wird dich zuerst sorglos machen und darauf müde, und das ist jetzt für dich das beste.«

»Ich würde den Trank deines Bischofs rühmen, aber er schwindet wegen seiner Spärlichkeit auf dem Wege abwärts«, seufzte Bubbo, den Becher zurückgebend. »Doch leugne ich nicht, daß es besser ist, einen Trunk aus seinem Vorrat zu bekommen als einen Fluch.«

»Du kennst den Bischof?« rief Walburg. Ein langes Brummen war die Antwort. »Wie sollte ich ihn nicht kennen, da er sich selbst meiner rühmt. Denn im letzten Mond, als er mit Reisigen des Grafen über die Berge nach den Frankendörfern ritt, schlugen die Speerleute ihr Kreuz, da sie bei meinem Hofe vorbeikamen, doch er sprach: ›Hier halten wir an.‹« Bubbo lachte laut. »Die Reiter machten große Augen und redeten leise zu ihm, er aber versetzte: ›Hier wohnt mein Gastfreund.‹ Sie pochten lange am Tor,« fuhr er redselig fort, »obgleich ich auf der Innenseite stand. Als ich endlich öffnete, sprach der Bischof zu mir: ›Wir wollen dich nicht durch unser Einlager beschweren, nur um einen Trunk Wasser bitte ich dich und daß du mir sagst, ob ich dir in etwas nützen kann.‹ Als wir nun allein am Herde saßen, mahnte ich ihn an ein altes Versprechen, daß er mir wohl etwas von seiner Kunst mitteilen könnte. Und er sprach: ›Ich bin immer bereit, was begehrst du?‹ Ich sagte: Gold; ich will es finden oder gewinnen. Er antwortete: ›Gut, ich will dir‘s weisen.‹ Und er holte aus seinem Ledersack Pergament in einem Holzkasten, was sie ein Buch nennen, und schlug es auf. Ich erstaunte mehr als jemals in meinem Leben, denn von Gold waren die Runen, welche auf das weiße Leder geschrieben waren. Sie leuchteten mir in die Augen, daß ich erschrak, da sprach er: ›Du tust wohl, deine Mütze abzunehmen, denn die Worte, welche geschrieben stehen, sind heilig, und hier ist die Verkündigung, welche für dich gegeben ist.‹ Er wies mir die Stelle und deutete sie: ›Es war einmal ein Mann, so armselig, krank und verachtet, daß niemand mit ihm verkehren wollte, und gerade den trugen die Boten der Überirdischen in die Himmelsburg und setzten ihn auf den Ehrenplatz; den reichen und vornehmen Mann aber, der in Purpur wandelte, stießen sie hinab in das finstere Nachtreich.‹ Und der Bischof sprach: ›Merke wohl, im Christenhimmel ist den Armen, Verfolgten und Ausgestoßenen gutes Gemach bereitet, ob sie auch heimatlose Leute und Bärenführer sind, wenn sie ihre Sünden bereuen. Schwerer wird dem Reichen der Weg in den Himmelssaal als dem Armen. Darum, wenn es dir übel gedeiht bei deinen Bären, denke auf ein besseres Leben und komm zu mir, damit dir dort oben das Glück bereitet werde, das dir hier verkündet ist.‹ Gleich darauf ritt er davon, ich aber saß am Herde und merkte, daß er mir nicht übel geraten hatte. Denn auch ich begehre nach diesem Leben ein besseres Glück, als ich hier im Wintersturm bei meinen langlodigen Genossen hatte. Und mir fiel ein, wie ich dereinst im Frankenreich mehr als einen Siedler gesehen habe, der einsam bei seinem Kreuze um die Gunst des Himmelsherrn bittet. Wenn der Christengott auch dem schicksalslosen Waldmann einen Ehrensitz zuteilt, so möchte ich ihm wohl dienen, wie er‘s begehrt. Und diese Höhle, in der ich jetzt gezaust liege, könnte einmal meine Wohnung sein.«

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