Gustav Freytag - Die Ahnen

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    Die Ahnen
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Gustav Freytag - Die Ahnen краткое содержание

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Ingram lachte laut. »Du, Bubbo, willst unter den Christen beten?«

»Vielleicht tue ich‘s«, versetzte der Waldmann trotzig. »Ist die Christenlehre so mild gegen die Armen und Unfreien, dann mögen alle, die den Nacken hoch tragen, sich fortan wahren, denn alles arme Volk muß dem Bischof zufallen, und der Armen sind mehr als der Reichen.«

»Du aber weißt ein Schwert zu führen«, rief Ingram.

»Ich habe getötet mit jeder Waffe, Menschen und Tiere, wie mich die Not trieb,« versetzte der Riese finster, »was habe ich davon gehabt? Daß mich die Leute scheu anblicken, daß ich in Schnee und Wintersturm allein hause und daß kein Gott und kein Mann Sorge um mich trägt. Wer seit dreißig Sommern und Wintern in der Waldwüste mit den Raubtieren heult, der kümmert sich nicht mehr um die Menschengötter der Heiden. Graubärte hörte ich schwatzen und fahrende Sänger hörte ich viel singen von der Götterhalle, zu der die Helden aufsteigen, aber daß dort jemand den Bärenfänger freundlich begrüße, habe ich niemals gehört. Du bist kaum einen grünen Sommer Wolfsgenosse und hast gelernt am Opferstein zu flehen und Gutes zu hoffen. Ich aber habe zuweilen neben der Felskluft gelauert, aus welcher der Uhu fliegt, wenn er sein Wu-hu schreit, damit die Männer im Tal ihre Köpfe bergen und das sausende Gottesheer erwarten, und ich habe dem Schreier den Kopf zerschlagen und die Fänge abgeschnitten, ohne daß sein Gott mich hinderte. Und ich sage euch, ich fürchte die Götter nur selten, und ihrem guten Willen vertraue ich gar nicht. Erbarmungslos sind die Gewaltigen des Waldes und immer feindlich dem Menschen, nur Leiden und Ungemach teilen die zu, welche im Sturme fahren und um die Baumgipfel schweben; was ich Gutes genossen habe, erwarb ich mir mühevoll selbst.«

Ein Dröhnen unterbrach seine Rede, so gewaltig, daß der Felsen bebte; Ingram und Walburg fuhren empor, Bubbo lauschte, dann lachte er: »Ein Baum stürzte; der Wurm und der Moder haben ihm das Holz zerfressen. Meint ihr, das ist eine Mahnung der Menschengötter? Es stürzen ihrer viele, wo sie niemand hört.« Und er fuhr fort: »Ich scheue den Bären, wenn ich ohne Waffen bin, ich scheue die giftige Schlange, ich fürchte die tückischen Elbe, wenn sie in meine Glieder fahren und mich kraftlos machen, und ich fürchte zuweilen den Biß der Kälte und den Strahl aus den Wolken. Im übrigen weiß ich, daß die Überirdischen nur gegeneinander wüten in grimmigem Kampfe. Darum denke ich, daß in den goldenen Buchstaben des Bischofs ein Geheimnis liegt, welches mir wohl helfen kann aus dieser Waldöde. Und in kurzem werde ich es sicher erkennen.«

»Gehe zu ihm, Bubbo,« rief Walburg, »damit du seine Lehre noch einmal hörst.«

»Gerade das will ich nicht tun,« versetzte Bubbo schlau, »es könnte mir jetzt auch übel bekommen. Eine bessere Prüfung weiß ich. Wenn der Christengott stark genug ist, seinen Häuptling selbst vor der Gefahr zu schützen, so mag dereinst wohl auch mir Gutes geschehen. Darum hänge ich mein Schicksal an das Schicksal des Bischofs. Gerade in dieser Stunde ziehen, wie ich meine, seine Feinde gegen ihn. Würgen sie ihn, dann ist der Christengott auch nicht stärker als die anderen, und ich jage meine Braunen, bis mich wieder einmal einer umarmt wie heut. Wird aber mein Gastfreund seiner Feinde mächtig, dann werde ich ein Mann seines Gottes.«

Der Jungfrau preßte die Angst das Herz zusammen, sie mühte sich, ruhig zu sagen: »Wunderlich ist deine Hoffnung, wie soll dem Herrn Winfried nahe Gefahr drohen, das Land ist im Frieden und die Reiter des Grafen umgeben ihn.«

Bubbo lächelte finster. »Da ihr Wolfskinder seid wie ich, so mögt ihr‘s hören. Vielleicht kommt der Ratiz über ihn.«

Ingram fuhr auf. »Woher willst du das wissen?«

»Die Blätter im Walde haben mir‘s erzählt, und die Krähen haben mir‘s zugetragen«, versetzte Bubbo. »Ich war bei Ratiz, kurz nach deinem Ausbruch; wie ein toller Kater fuhr er zwischen den verbrannten Hütten umher. Und zuerst fand ich so üblen Empfang, daß ich um den Rückweg sorgte. Schnell aber änderte er die Miene und bot mir Frankengeld, wenn ich einem Reiter in meiner Hütte heimlichen Unterschlupf geben wollte und selbst nach der Werra gehen, um dort eine Botschaft seiner Gesandten zu empfangen, sobald diese vom Frankenherrn zurückkehrten. Denn nur langsam vermögen sie im Geleit durch das Land der Thüringe zu ziehen und werden überall verweilt. Ich tat nach seinem Willen, nahm den Läufer mit mir in den Hof und ritt westwärts zur Werra, auf die Gesandten zu harren. Diese gaben mir mit trüben Mienen ein Zeichen für den Läufer und drängten mich, heimzureiten. Als ich das Zeichen dem Läufer gab, sprang dieser zur Stelle aufs Pferd und fuhr wie vom Winde getrieben nach der Richtung des Sorbenbachs zu.«

»Von deinem Hofe zum Dorf des Sorben vermag kein Reiter in gerader Richtung zu sprengen, denn pfadlos ist die Gegend nach Osten«, rief Ingram.

»Über den Rennweg ritt er, du Narr. Ist der hohe Pfad auf den Bergen noch den Thüringen heilig und euren Rossen verboten, warum sollte er es den Sorben sein? Den Fremden graut vor anderen Göttern, und sie fragen wenig nach den euren, wenn sie auf Raub sinnen. Darum sage ich, der Ratiz will in die Täler der Thüringe einbrechen, bevor sie das Volksheer gegen ihn führen. Fängt er den Bischof, so zwingt er die Franken zu vielem. Vielleicht weiß er auch einen Hof, an dem er gern sein gebranntes Lager rächen würde. Denn damit drohte der Bote in meiner Hütte.«

Ingram tat schweigend seine Waffen um. »Wann ritt der Sorbenläufer zum Lager des Ratiz?«

»Heut ist der vierte Tag«, versetzte Bubbo in schläfrigem Behagen. »Was greifst du nach dem Speer, du Tor? Dich haben sie hinausgeworfen, und wenn du heimkehrst, mag dich jeder erschlagen.«

Ingram antwortete nicht, sondern gab Walburg einen Wink, ihm zu folgen. »Treuloser Wicht,« rief Bubbo, sich mühsam erhebend, »willst du deinen Genossen in der Not verlassen?« Walburg setzte die Flasche und den Speisevorrat an das Lager. »Hier magst du dauern, bis wir wiederkehren,« rief sie, »und wenn du Gutes für deine Zukunft hoffst, so versuche zum Christengott zu beten, daß er dir die Lose verzeihe, die du über den Bischof geworfen hast.«

8. Unter der Glocke

Als die Friedlosen aus dem Felsspalt in die freie Luft traten, war die Sonne gesunken, und dämmeriges Mondlicht lag über dem Laube. Eilig brach Ingram durch das dichte Gebüsch, und die Jungfrau hatte Mühe, ihm zu folgen. Endlich erreichten sie den Rand des Gehölzes, das offene Land lag vor ihnen, und über ihren Häuptern breitete sich der Nachthimmel. Walburg merkte, daß ihr Gefährte das Haupt hoch trug und daß seine Rede gebietend klang, wie dem Krieger geziemte. »Das Holz entlang läuft ostwärts der Weg nach dem Rabenhofe, dorthin gehen wir, denn in der Heimat finde ich meine Feinde und die Rache.«

»Vertraue mir, was du sinnst.«

»Die Schmach der Weiden will ich tilgen, das Blut des Ratiz begehre ich,« versetzte er finster. »Anders als du meintest, Walburg, soll mein Geschick sich erfüllen. Du wolltest mir in treuem Herzen friedliche Heimkehr bereiten; aber die Unsichtbaren widerstreben. Was der wunde Mann in der Höhle sprach, wird ein Fremder als verwirrte Rede deuten oder doch nur als unsicheren Argwohn, ich aber weiß, daß jedes Wort Wahrheit ist; ich kenne den Sorben, ich sah sein Lager brennen, ich denke, daß er einen Racheschwur gegen mich getan hat, wie ich gegen ihn. Ich weiß,« rief er mit wilder Gebärde, »daß die Sorben jetzt die Brände tragen, um die Dächer meines Hofes zu sengen. Wann ritt der Weißbart aus dem Meierhofe heimwärts?«

»Gestern um Mittag.«

Ingram nickte. »Dann sind die Gesandten jenseit der Saale in Sicherheit, und der Sorbe hat Freiheit, zu tun, was ihn gelüstet.« Er schritt wieder rasch vorwärts und sprach: »Ich erkenne die Sorben deutlich vor mir.« Die Jungfrau drängte sich an ihn. »Nicht hier,« bedeutete er, »weit von uns auf dem Rennwege rasten sie. Den Ratiz sehe ich liegen und meinen Raben mit der Beinfessel des Bösewichts, den Helden Miros erkenne ich und alle Gesellen der Halle. Am heiligen Walde lagern sie, nahe dem Gipfel, welcher den Opferstein des Donnerers trägt, denn dort ist eine gute Bergestelle für die Reisekost, die sie zur Rückfahrt brauchen, und sie haben die Kost unter den Steinen niedergelegt. Ihre Feuer sind niedrig, damit kein Schein sie verrate, und über ihnen ragen die Eichen. Der Sorbe hat nur einen Teil seines Volkes mitgebracht, schwerlich mehr als hundert der flüchtigsten Rosse, denn den ganzen Schwarm wagt er nicht über die Berge zu führen, und er weiß, nur schnelle Reiterfahrt kann ihm frommen. Er gedenkt zum Morgengrauen auf dem heiligen Wege an unser Dorf zu dringen, denn in finsterer Nacht vermag er nicht mit reisigem Volk durch die fremde Wildnis zu fahren, und auch der Mond wird ihm nach Mitternacht fehlen. Das alles sehe ich deutlich, Mädchen, und niemanden vermag ich zu rufen, und keiner wird meinen Worten glauben.«

»Ich aber will für dich sprechen, damit wir andere retten«, versetzte Walburg.

»Sorgst du um die Priester?« fragte Ingram hart.

»Könntest du mich ehren, wenn ich‘s nicht täte?« fragte Walburg, »meine Brüder schlafen unter ihrem Dach.«

Sie hörten Hundegebell. »Dort liegt der Herrenhof des Asulf«, mahnte Walburg und wies auf die Dächer, welche wenige Bogenschüsse vom Wege im Mondlicht glänzten.

»Wahrlich, all mein Trachten ist ins Üble verwandelt«, rief Ingram. »Ehedem sprangen meine Gedanken mit Rosseshufen, rund und hart war mein Wille, jetzt aber laufe ich niedrig auf Eberfüßen, denn zwiespältig teilt sich Liebe und Haß; viele, die ich hasse, muß ich beachten wie Freunde, und die mir Leid zufügten, warne ich vor Gefahr. Jämmerlich dünkt mir solche Teilung. Wandelt der neue Gott unsere Hufe in Klauen, dann mögen die Krieger bald zu Weibern werden.«

Dennoch schritt er dem Hofe zu, unter wütendem Hundegebell schlug er an das Tor und rief dreimal den Schlachtruf der Thüringe in den Hof. Die rauhe Stimme des Wächters fragte von innen: »Wer schlägt so wild und schreit im Frieden der Nacht den Kampf aus?«

Ingram rief entgegen: »Die Sorben reiten in den Bergen. Wecke deinen Herrn, daß er sich eile, wenn er den Bischof retten will.«

»Sage zuvor, wer so rauhes Nachtlied singt.« Da antwortete die Jungfrau: »Die Walburg ist‘s, die in dem Hofe des Bischofs war«, und schnell eilten sie davon, bevor der Wächter nach den Nachtgestalten aussah.

Dasselbe riefen sie in alle Höfe, die an ihrem Wege lagen, und als sie vor das Heimatdorf kamen, mahnte Ingram den schlafenden Wächter in der Torhütte ebenso. Es war nach Mitternacht, als sie über das Dorf hinaufkamen; die letzten Strahlen des niedersteigenden Mondes fielen auf die neuen Gebäude des Meierhofes, der Hof Ingrams lag dunkel im Schatten der Bäume. Wo der Weg sich von der Dorfstraße trennte, hielt Ingram an: »Dort liegt der Hof meiner Väter und dort hausen deine Brüder und die Priester. Vielleicht nehmen sie dich wieder bei sich auf, obgleich du den Frieden verloren hast. Wähle, Walburg.«

»Ich habe dich gewählt,« antwortete Walburg, »du aber gedenke der Knaben.«

Ingram bewegte zufrieden das Haupt und wandte sich dem Meierhofe zu. »Wo ist das Schlafhaus der Priester?« Walburg führte ihn vor die neue Halle. »Wahre dich,« flüsterte sie, »die Reisigen des Grafen liegen im Hofe.« Aber Ingram achtete nicht darauf. Er pochte an den Laden. »Ist der Jüngling hier, den sie Gottfried nennen, so möge er hören.«

Drinnen regte sich‘s. »Ist es deine Stimme, Ingram, die mich ruft? Ich höre, mein Reisegeselle.«

»Wolfsgenoß heiße ich,« rief Ingram zurück, »und dein Reisegeselle will ich nicht sein, sondern dein Feind. Du aber hast deine Hände den Weiden geboten, damit ein anderer frei werde, darum bringe ich dir von ihm, der im wilden Steine haust, eine Warnung. Durch den Wald schallt es, daß der Ratiz über die Berge reitet, um den Bischof zu fangen und euch auszutilgen. Siehe zu, ob du dein Haupt und andere, die dir lieb sind, zu retten vermagst, denn nahe ist euch das Verderben.«

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