Генрих Фосслер - На войне под наполеоновским орлом. Дневник (1812-1814) и мемуары (1828-1829) вюртембергского обер-лейтенанта Генриха фон Фосслера
- Название:На войне под наполеоновским орлом. Дневник (1812-1814) и мемуары (1828-1829) вюртембергского обер-лейтенанта Генриха фон Фосслера
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- Издательство:Новое литературное обозрение
- Год:2017
- Город:Москва
- ISBN:978-5-4448-0568-8
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Генрих Фосслер - На войне под наполеоновским орлом. Дневник (1812-1814) и мемуары (1828-1829) вюртембергского обер-лейтенанта Генриха фон Фосслера краткое содержание
На войне под наполеоновским орлом. Дневник (1812-1814) и мемуары (1828-1829) вюртембергского обер-лейтенанта Генриха фон Фосслера - читать онлайн бесплатно полную версию (весь текст целиком)
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Bald nach unserer Ankunft in Minsk hatten die beiden Ehrenmänner Normann und Laudon Dienste bey der deutschen Legion {553} 553 Deutsch-russische Legion: im Jahr 1812 auf Anregung Herzogs Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg in Russland aufgestellter Verband. Die Soldaten der deutschrussischen Legion standen in russischen Diensten, wurden aber von Großbritannien bezahlt und ausgerüstet.
genommen. Herrliche Kathedralkirche in Minsk. Erbitterung der M[insker] Juden auf die Franzosen.
28. nach Smilewice, 5. Meilen.
30. nach Humen , 3. Meilen.
October 1813.
1. Rasttag.
2. Marsch.
3. Nach Swislocz , 8. M[eilen].
4. Rasttag.
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5. Ueber die Swislocz.
6. Nach Bobruysk , 7. M[eilen].
Bobruysk ist eine erst 5. Jahre früher angelegte Festung an der Beresina. Unterarzt Dertinger. — In Bobruysk stehen die zway Kanonen, die den Württembergern in einer Affaire unweit Koydonowo , 5. Meilen von Minsk , von den Russen abgenommen wurden.
7. über die Beresina.
8. nach Pobolowa , 6 1/2. Meilen.
12. über die Dryssa nach Rohaczew am Dniepr. 3. Meilen. Wie die Juden ihre Gesinnungen gegen uns äusserten.
13. über den Dnieper.
15. nach Szczerski. 10. Meilen.
16. nach Szapatowicz, 2 1/2. Meilen.
17. Rasttag.
18. Marsch. (Braver Edelmann)
19. Durch Humel über die Sor nach Belica, 7. Meilen.
20. in ein Dorf, 3. Meilen, das letzte russisch polnische Quartier.
21. Rasttag.
22. nach Dobrianka , 3. Meilen. Groses gut gebautes von alt Russen {554} 554 Vossler hatte die bis 1772 bestehende Grenze zwischen dem Königreich Polen und dem Zarenreich Russland überschritten.
bewohntes Grenzdorf. Anfang des Gouvernements Czernigow. Gesinnungen dieser
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Alt-Russen gegen die Franzosen und ihre Allirten.
23. Rasttag.
24. Marsch von 4. Meilen.
25. Rasttag.
26. Marsch von 4. Meilen.
27. Marsch von 1. Meile.
28. durch Czernigow. 2. Meilen in ein Dorf, 3. Werste von Czernigow entfernt, wo wir über allen Begriff schlecht einquartirt waren. Russisches Familienfest. Masqueraden. Brautwerbung.
November 1813.
Der 10. te November, wo wir morgens in aller Frühe von einigen betrunkenen — mit Prügeln bewaffneten Bauern aus unserem herrlichen Aufenthalt delogirt 189 wurden, gab uns Gelegenheit, die russische Gerechtigkeits-Pflege kennen zu lernen.
In Czernigow trafen wir mehrere Landsleute, nämlich Regimentsarzt Pommer {555} 555 Christoph Friedrich Pommer (1787—1844). Militärische Laufbahn: HStA Stuttgart, E 297, Bü 141, fol. 408a; Bü 186, fol. 281a; Bü 188, fol. 278b.
, Kriegs-Commissär Keller191, Kurier Lang, Unterärzte Bopp und Mauz. Zu Anfang dieses Monats kam der Befehl an,
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die Bayern nach Hause zu schiken. {556} 556 Das Königreich Bayern war mit dem Vertrag von Ried vom 8. Oktober 1813 aus dem Rheinbund ausgetreten und hatte sich der gegen Napoleon gerichteten Allianz angeschlossen.
Dieß ließ uns vermuthen, daß die Reihe bald auch an uns kommen würde, was wir dem Gouverneur und dem KollegienRath Bogoluboff zwar begreiflich zu machen suchten, aber beinahe vergebens. Mit vieler Mühe bewirkten wir aber doch, daß man uns versprach, uns nicht weiter zu transportiren.
Die Grosmuth des Kaisers Alexander hatte für jeden gefangenen Officier die Summe von 100. Rubel Assignationen zur Winterbekleidung angewiesen. Seine Beamten weigerten sich lange, uns dieß Geld auszubezahlen, zuletzt Hessen sie sich aber doch dazu bewegen.
Von den Dorfbewohnern delogirt , hatten wir die Wahl, zu bivouacquiren , oder für unser Geld ein Logis 193 zu miethen. Wir wählten das letztere, und bezahlten dafür und für Holz jeder täglich 7. xr. [Kreuzer]. Es blieben also noch 7. xr. [Kreuzer] übrig, mit denen Kost, Wasch {557} 557 Reinigung.
und wenigstens die Reparatur der Kleider bestritten werden mußte {558} 558 Satz im Original grammatikalisch unrichtig.
.
(die bayrischen Offiziers, Lieutenants Albrecht vom Chevauxlegers- Regiment Leiningen; de la Paix von Insbruk, Pfaff von Darmstadt, Crépon in Westphälischen Diensten.)
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Dezember 1813.
Am 8.ten dieses Monats kam endlich der Befehl an, die Württemberger und übrigen Deutschen nach Hause zu schicken; der Gouverneur war aber nicht so artig, uns dieß bekannt machen zu lassen. Nur erst durch die 4.te oder 5.te Hand erfuhren wir es, wurden aber nach wie vor, als Gefangene — als russische Gefangene — behandelt. Zu unserer Abreise übereilte man sich in den Anstalten nicht. Wenigstens 2.—3. mal in der Woche baten wir den Gouverneur , unsern Abmarsch zu beschleunigen. Er versprach dieß immer mit den Worten, Savtro (Morgen) oder poslisavtro (übermorgen); aber nie geschah es. Beym Collegien Rath Bogoluboff hörten wir beständig: die Listen sind noch nicht fertig. Der Polizey-Capitän Kalinski, der uns die Löhnung auszubezahlen hatte, dessen Beutel sich aber desto besser befand, je länger wir zurückbehalten wurden, eilte auch nicht, uns fortzuschaffen.
Januar 1814.
Zu Anfang des neuen Jahrs kam ein wiederholter Befehl an den Gouverneur , uns fortzuschicken, was er selbst treuherzig uns erzählte. Am 13.ten wurde ein
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fußgehender Bauern-Kosaken Officier (Kreuz-Bauern {559} 559 Landwehrsoldaten.
) zu unserer Begleitung oder vielmehr, uns zu transportiren, ernannt. Der Polizey Capitain Kalinski, dem wir uns in der letzten Zeit nicht zum Besten empfohlen hatten, that uns den Gefallen, uns dem halbwilden Kreuzbauern als grobe, gewaltthätige Leute zu schildern. Auch der Gouverneur hielt uns für grobe Leute, und konnte überhaupt nicht begreifen, daß wir so auf unsere Abreise drangen, da wir doch (nach seiner Meynung) in Czernigow ganz gut zu leben hatten.
Am 18.ten oder nach altem Styl {560} 560 In Russland galt bis 1918 der Julianische Kalender.
am 6. ten Januar, am Fest der heiligen 3. Könige, sahen wir noch eines der grösten Feste der griechischen Kirche, nemlich die Wasserweihe {561} 561 Durch die Große Wasserweihe wird der Taufe Jesu gedacht.
. Am 19.ten Januar marschirten wir endlich von Czernigow ab bis Raiscze , 16. Werste.
20. Giengen wir von der grosen Militär-Straße ab, und auf eine kleinere über Recice gegen Bobruysk zu, und kamen diesen Tag bis Riepki , 24. Werste.
21. Rasttag. Unser Kreuzbauern Officier hatte die Instruction, im den 3. tenTag Rasttag zu machen.
22. nach Blechtiawki, 25. Werste. (Wald auf dem ganzen Marsch.)
23. über den Dniepr nach Lohiew a[m] D[niepr] 5. Werste.
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24. Nach Chemic am Dniepr, 27. Werste.
25. nach Recice am Dniepr, 29. Werste.
26. Rasttag.
27. nach Horwel am Dniepr, 29. Werste. (Gute Juden.)
28. über den Dniepr und wieder zurück durch Streszyn am Dniepr, 20. Werste, nach Slobin am Dniepr, 20. Werste.
29. Rasttag.
30. durch Pobolowa, 23. Werste, auf die große Militärstraße nach Bobuce, 4. Werste.
Von Lohiew giengen wir bis Slobin am Dniepr aufwärts, und verließen ihn heute endlich.
31. nach Michailow , 20. Werste (Pohlnische Xantippe.)
Februar 1814.
1. Rasttag.
2. nach Bobruysk , in die Czernigower Vorstadt einquartirt, 20. Werste. Der Behandlung des Kreuzbauern überdrüssig, verklagten wir ihn beym
Kommandanten der Festung, Oberst von Bergmann , der ihm das Commando abnahm, es dem OberstLieutenant v[on] Berndes {562} 562 Ludwig Friedrich von Berndes (1775—1830). Militärische Laufbahn: HStA
übertrug,
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und uns blos zur Bedeckung 2. Kosaken mitgab.
4. über die Beresina, durch Bobruysk auf der Straße nach Slonim bis Charpowice , 36. W[erste]. (Schlechter Anfang des Alleinreisens.)
5. nach Klusk , 14. Werste. (Betrügerey der Juden beym Geldwechseln. — Bayrische und Sächsische Offiziere, die aus dem Gouvernement Nischney-Nowogorod kamen, begegneten uns hier. Seit dem 29. Nov[em]b[e]r 1813 waren sie auf der Reise.)
6. Wegen Mangels an Vorspann Rasttag.
7. nach Urecz , 56. Werste. (Mit Ochsen fuhren wir von Klusk ab, zwangen aber unterwegs einem Bauern, der uns mit mehreren Pferden begegnete, 2. davon ab, und fuhren mit davon {563} 563 Stuttgart, E 297, Bü 141, fol. 43b; Bü 186, fol. 10a; Bü 188, fol. 35b.
.
8. nach Sluck, 24. Werste, beträchtliche Stadt.
9. durch Romanew , 21. W[erste] und Czimkowicz , 14. W[erste] nach Nieszwiesz , 28. W[erste] Nieszwiesz ist eine beträchtliche Stadt, die aber im Feldzug 1812 durch Brand sehr viel gelitten hat.
10. durch Snow , 18. Werste, nach Stolawicz, 28. W[erste].
11. nach Balonka , 21. Werste.
12. durch Slonim, (beträchtliche Stadt.) 28. Werste,
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nach Aszernice , 21. Werste.
13. durch Selwe , 15. W[erste] und Sabelin , (artiges Städtchen) 15. W[erste] nach Wolkowisk , 9. Werste.
14. nach Bierslowicz , 28. Werste.
15. nach Grodek , 23. Werste.
16. nach Bialystok , 35. Werste.
In Bialystok trafen wir den württembergschen Major v[on] Seybothen {564} 564 Carl von Seybothen (1773—1848). Militärische Laufbahn: HStA Stuttgart, E 297, Bü 141, fol. 490b; Bü 186, fol. 182a; Bü 188, fol. 40b.
, der beauftragt war, die zurückkehrenden Kriegs-Gefangenen zu übernehmen, und sobald als möglich ins Vaterland zu schicken; und den Kriegs- Commissär Ruoff {565} 565 Christoph Ludwig Friedrich Ruoff (1791—1855). Militärische Laufbahn: HStA Stuttgart, E 297, Bü 141, fol. 443a; Bü 186, fol. 163a Bü 188, fol. 212a.
, — sie mit Geld zu versehen.
Während unseres hiesigen Aufenthalts, der 8. Tage währte, (die Beamten in Bialystok waren nicht {566} 566 2°3 Wort versehentlich zwei Mal geschrieben, ein Mal gestrichen.
schneller als die in Czernigow,) suchten wir uns von unserer strapazenvollen Reise so viel als möglich zu erholen, und das vorhergegangene armselige Leben zu vergessen.
Auf einem Caffeehause hatte ich Gelegenheit, einen russischen Officier nicht von der vortheilhaftesten Seite kennen zu lernen.
Am 24. Febr[uar] reisten wir, besser mit Geld //S. 60//
und Kleidern versehen, von Bialystok ab, durch Kiniszin , 3. Meilen, nach Tykoczyn, 2. Meilen, die erste Stadt im Herzogthum Warschau.
25. nach Lomza a[n] d[em] Narew, 7. Meilen.
26. nach Ostrolenka , 5. Meilen.
27. durch Rozan , 4. M[eilen] und Pultusk 4. Meilen nach Stregoczyn , 3. M[eilen].
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