Томас Манн - Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер

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    Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер
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Томас Манн - Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер краткое содержание

Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер - описание и краткое содержание, автор Томас Манн, читайте бесплатно онлайн на сайте электронной библиотеки LibKing.Ru
Тонкое, умное, полное глубокого чувства произведение о душе творца и сущности творчества. Демонизм "Доктора Фаустуса" (талант vs любовь) здесь смягчен, хоть и присутствует; больше внимания уделяется трагическому разрыву между жизнью в холодном эфире духа и земными бюргерскими радостями, между творческой сублимацией, пусть даже самого возвышенного характера, и полнокровной жизнью. Главный герой, Тонио Крёгер, как в юности, так и в зрелые годы любит женщину и мужчину, воплотивших в себе плоть и радость земли, далеких ото всякого познания и духовности, но не может ни войти в их мир, ни добиться их симпатии, ни забыть их, ни отказаться от своего холодного дара.

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1 Man begann jetzt dennoch im Saale auf den Zuschauer unter der Glastür aufmerksam zu werden, und aus hübschen, erhitzten Gesichtern trafen ihn fremde und forschende Blicke; aber er behauptete trotzdem seinen Platz. Auch Ingeborg und Hans streiften ihn beinahe gleichzeitig mit den Augen, mit jener vollkommenen Gleichgültigkeit, die fast das Ansehen der Verachtung hat.

Plötzlich jedoch ward er sich bewusst, dass von irgendwoher ein Blick zu ihm drang und auf ihm ruhte ... Er wandte den Kopf, und sofort trafen seine Augen mit denen zusammen, deren Berührung er empfunden hatte. Ein Mädchen stand nicht weit von ihm, mit blassem, schmalem und feinem Gesicht, das er schon früher bemerkt hatte. Sie hatte nicht viel getanzt, die Kavaliere hatten sich nicht sonderlich um sie bemüht, und er hatte sie einsam mit herb geschlossenen Lippen an der Wand sitzen sehen. Auch jetzt stand sie allein. Sie war hell und duftig gekleidet wie die anderen, aber unter dem durchsichtigen Stoff ihres Kleides schimmerten ihre bloßen Schultern spitz und dürftig, und der magere Hals stak so tief zwischen diesen armseligen Schultern, dass das stille Mädchen fast ein wenig verwachsen erschien. Ihre Hände, mit dünnen Halbhandschuhen bekleidet, hielt sie so vor der flachen Brust, dass die Fingerspitzen sich sacht berührten. Gesenkten Kopfes blickte sie Tonio Kröger von unten herauf mit schwarzen, schwimmenden Augen an. Er wandte sich ab ...

1 Hier, ganz nahe bei ihm, saßen Hans und Ingeborg. Er hatte sich zu ihr gesetzt, die vielleicht seine Schwester war, und umgeben von anderen rotwangigen Menschenkindern (das Menschenkind - человек, «дитя человеческое») aßen und tranken sie, schwatzten und vergnügten sich, riefen sich mit klingenden Stimmen Neckereien (necken -дразнить, подшучивать; die Neckerei - поддразнивание, подтрунивание) zu und lachten hell in die Luft. Konnte er sich ihnen nicht ein wenig nähern? Nicht an ihn oder sie ein Scherzwort richten, das ihm einfiel und das sie ihm wenigstens mit einem Lächeln beantworten mussten? Es würde ihn beglücken, er sehnte sich danach; er würde dann zufriedener in sein Zimmer zurückkehren, mit dem Bewusstsein, eine kleine Gemeinschaft mit den beiden hergestellt zu haben. Er dachte sich aus, was er sagen könnte; aber er fand nicht den Mut, es zu sagen. Auch war es ja wie immer: sie würden ihn nicht verstehen, würden befremdet auf das horchen, was er zu sagen vermöchte. Denn ihre Sprache war nicht seine Sprache.

1 Hier, ganz nahe bei ihm, saßen Hans und Ingeborg. Er hatte sich zu ihr gesetzt, die vielleicht seine Schwester war, und umgeben von anderen rotwangigen Menschenkindern aßen und tranken sie, schwatzten und vergnügten sich, riefen sich mit klingenden Stimmen Neckereien zu und lachten hell in die Luft. Konnte er sich ihnen nicht ein wenig nähern? Nicht an ihn oder sie ein Scherzwort richten, das ihm einfiel und das sie ihm wenigstens mit einem Lächeln beantworten mussten? Es würde ihn beglücken, er sehnte sich danach; er würde dann zufriedener in sein Zimmer zurückkehren, mit dem Bewusstsein, eine kleine Gemeinschaft mit den beiden hergestellt zu haben. Er dachte sich aus, was er sagen könnte; aber er fand nicht den Mut, es zu sagen. Auch war es ja wie immer: sie würden ihn nicht verstehen, würden befremdet auf das horchen, was er zu sagen vermöchte. Denn ihre Sprache war nicht seine Sprache.

1 Nun schien der Tanz aufs Neue beginnen zu sollen. Der Adjunkt entfaltete eine umfassende Tätigkeit (всеобъемлющую, обширную деятельность; umfassen -охватывать, обнимать; содержать /в себе/). Er eilte umher und forderte alle Welt zum Engagieren auf (требовал, чтобы кавалеры приглашали дам, побуждал всех приглашать на танец; engagieren - приглашать на танец /устар./), räumte mit Hilfe des Kellners Stühle und Gläser aus dem Wege, erteilte den Musikern Befehle und schob einzelne Täppische, die nicht wussten wohin, an den Schultern vor sich her. Was hatte man vor (vorhaben - намереваться /что-либо сделать/)? Je vier und vier Paare bildeten Karrees ... Eine schreckliche Erinnerung machte Tonio Kröger erröten. Man tanzte Quadrille.

2 Die Musik setzte ein, und die Paare schritten unter Verbeugungen durcheinander. Der Adjunkt kommandierte; er kommandierte, bei Gott (Боже милостивый), auf Französisch und brachte die Nasallaute auf unvergleichlich distingierte Art hervor. Ingeborg Holm tanzte dicht vor Tonio Kröger, in dem Karree, das sich unmittelbar an der Glastür befand. Sie bewegte sich vor ihm hin und her, vorwärts und rückwärts, schreitend und drehend; ein Duft, der von ihrem Haar oder dem zarten Stoff ihres Kleides ausging, berührte ihn manchmal, und er schloss die Augen in einem Gefühl, das ihm von je so wohlbekannt gewesen, dessen Arom und herben Reiz (терпкая прелесть; der Reiz - раздражение, возбуждение; прелесть, привлекательность; die Nerven reizen - раздражать, возбуждать нервы) er in all diesen letzten Tagen leise verspürt hatte (verspüren - почувствовать, ощутить) und das ihn nun wieder ganz mit seiner süßen Drangsal (die Drangsal - нужда, бедствие /высок./) erfüllte. Was war es doch? Sehnsucht, Zärtlichkeit? Neid? Selbstverachtung (презрение к самому себе)? ... Moulinet des dames! Lachtest du, blonde Inge, lachtest du mich aus, als ich moulinet tanzte und mich so jämmerlich blamierte? Und würdest du auch heute noch lachen, nun da ich doch so etwas wie ein berühmter Mann geworden bin? Ja, das würdest du und würdest dreimal Recht daran tun (и была бы трижды права в этом)! Und wenn ich, ich ganz allein, die neun Symphonien (симфонии Бетховена), ‘Die Welt als Wille und Vorstellung ('Мир как воля и представление' (1818) - основной философский труд Артура Шопенгауэра (1788 - 1860))’ und ‘Das Jüngste Gericht’ ('Страшный суд'- грандиозная фреска Микельанджело Буонаротти (1475 -1564), написанная им на алтарной стене Сикстинской капеллы в 1534 - 1541 гг.) vollbracht hätte, - du würdest ewig Recht haben zu lachen ... Er sah sie an, und eine Verszeile fiel ihm ein, deren er sich lange nicht erinnert hatte und die ihm doch so vertraut und verwandt war: «Ich möchte schlafen, aber du musst tanzen.» Er kannte sie so gut, die melancholisch-nordische, innig-ungeschickte (задушевно-неповоротливую, неловкую; innig - задушевный, искренний) Schwerfälligkeit der Empfindung (неуклюжесть восприятия, чувства), die daraus sprach. Schlafen ... Sich danach sehnen, einfach und völlig dem Gefühle leben zu dürfen (жить согласно чувству), das ohne die Verpflichtung (обязательство), zur Tat und zum Tanz zu werden, süß und träge in sich selber ruht, - und dennoch tanzen, behend (behend/e/- проворный, быстрый, расторопный, ловкий) und geistesgegenwärtig (сохраняя присутствие духа) den schweren, schweren und gefährlichen Messertanz der Kunst vollführen (осуществлять, совершать /книжн./) zu müssen, ohne je ganz des demütigenden Widersinnes zu vergessen, der darin lag, tanzen zu müssen, indes man liebte ...

1 Nun schien der Tanz aufs Neue beginnen zu sollen. Der Adjunkt entfaltete eine umfassende Tätigkeit. Er eilte umher und forderte alle Welt zum Engagieren auf, räumte mit Hilfe des Kellners Stühle und Gläser aus dem Wege, erteilte den Musikern Befehle und schob einzelne Täppische, die nicht wussten wohin, an den Schultern vor sich her. Was hatte man vor? Je vier und vier Paare bildeten Karrees ... Eine schreckliche Erinnerung machte Tonio Kröger erröten. Man tanzte Quadrille.

2 Die Musik setzte ein, und die Paare schritten unter Verbeugungen durcheinander. Der Adjunkt kommandierte; er kommandierte, bei Gott, auf Französisch und brachte die Nasallaute auf unvergleichlich distingierte Art hervor. Ingeborg Holm tanzte dicht vor Tonio Kröger, in dem Karree, das sich unmittelbar an der Glastür befand. Sie bewegte sich vor ihm hin und her, vorwärts und rückwärts, schreitend und drehend; ein Duft, der von ihrem Haar oder dem zarten Stoff ihres Kleides ausging, berührte ihn manchmal, und er schloss die Augen in einem Gefühl, das ihm von je so wohlbekannt gewesen, dessen Arom und herben Reiz er in all diesen letzten Tagen leise verspürt hatte und das ihn nun wieder ganz mit seiner süßen Drangsal erfüllte. Was war es doch? Sehnsucht, Zärtlichkeit? Neid? Selbstverachtung? ... Moulinet des dames! Lachtest du, blonde Inge, lachtest du mich aus, als ich moulinet tanzte und mich so jämmerlich blamierte? Und würdest du auch heute noch lachen, nun da ich doch so etwas wie ein berühmter Mann geworden bin? Ja, das würdest du und würdest dreimal Recht daran tun! Und wenn ich, ich ganz allein, die neun Symphonien, ‘Die Welt als Wille und Vorstellung’ und ‘Das Jüngste Gericht’ vollbracht hätte, - du würdest ewig Recht haben zu lachen ... Er sah sie an, und eine Verszeile fiel ihm ein, deren er sich lange nicht erinnert hatte und die ihm doch so vertraut und verwandt war: «Ich möchte schlafen, aber du musst tanzen.» Er kannte sie so gut, die melancholisch-nordische, innig-ungeschickte Schwerfälligkeit der Empfindung, die daraus sprach. Schlafen ... Sich danach sehnen, einfach und völlig dem Gefühle leben zu dürfen, das ohne die Verpflichtung, zur Tat und zum Tanz zu werden, süß und träge in sich selber ruht,

- und dennoch tanzen, behend und geistesgegenwärtig den schweren, schweren und gefährlichen Messertanz der Kunst vollführen zu müssen, ohne je ganz des demütigenden Widersinnes zu vergessen, der darin lag, tanzen zu müssen, indes man liebte ...

1 Auf einmal geriet das Ganze in eine tolle und ausgelassene (ausgelassen -шаловливый, резвый, необузданный) Bewegung. Die Karrees hatten sich aufgelöst (распались), und springend und gleitend stob (stieben - разлетаться, рассеиваться /напр. об искрах/; разбежаться, броситься врассыпную) alles umher: man beschloss die Quadrille mit einem Galopp. Die Paare flogen zum rasenden (rasen - нестись, мчаться) Eiltakt der Musik an Tonio Kröger vorüber, chassierend (chassieren - делать танцевальную фигуру шассе: Chasse, а именно: проходить при танце вдоль ряда /других танцующих/), hastend (спеша), einander überholend, mit kurzem, atemlosem Gelächter. Eines kam daher, mitgerissen von der allgemeinen Jagd, kreisend und vorwärts sausend. Das Mädchen hatte ein blasses feines Gesicht und magere, zu hohe Schultern. Und plötzlich, dicht vor ihm, entstand ein Stolpern, Rutschen und Stürzen (спотыкание, скольжение и падание, падение) ... Das blasse Mädchen fiel hin. Sie fiel so hart und heftig, dass es fast gefährlich aussah, und mit ihr der Kavalier. Dieser musste sich so gröblich weh (так ужасно больно; gröblich -грубый; ужасный /в усилительном значении/) getan haben, dass er seiner Tänzerin ganz vergaß, denn, nur halbwegs aufgerichtet (выпрямившись, приподнявшись лишь наполовину), begann er unter Grimassen seine Knie mit den Händen zu reiben; und das Mädchen, scheinbar ganz betäubt vom Falle, lag noch immer am Boden. Da trat Tonio Kröger vor, fasste sie sacht an den Armen und hob sie auf. Abgehetzt (измотанная, усталая; hetzen - травить /зверя/; подгонять, торопить; abhetzen

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