Томас Манн - Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер

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Томас Манн - Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер краткое содержание

Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер - описание и краткое содержание, автор Томас Манн, читайте бесплатно онлайн на сайте электронной библиотеки LibKing.Ru
Тонкое, умное, полное глубокого чувства произведение о душе творца и сущности творчества. Демонизм "Доктора Фаустуса" (талант vs любовь) здесь смягчен, хоть и присутствует; больше внимания уделяется трагическому разрыву между жизнью в холодном эфире духа и земными бюргерскими радостями, между творческой сублимацией, пусть даже самого возвышенного характера, и полнокровной жизнью. Главный герой, Тонио Крёгер, как в юности, так и в зрелые годы любит женщину и мужчину, воплотивших в себе плоть и радость земли, далеких ото всякого познания и духовности, но не может ни войти в их мир, ни добиться их симпатии, ни забыть их, ни отказаться от своего холодного дара.

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1 Diese Art und Weise, sich selbst und sein Verhältnis zum Leben zu betrachten, spielte eine wichtige Rolle in Tonios Liebe zu Hans Hansen. Er liebte ihn zunächst, weil er schön war; dann aber, weil er in allen Stücken als sein eigenes Widerspiel und Gegenteil erschien. Hans Hansen war ein vortrefflicher Schüler und außerdem ein frischer Gesell, der ritt, turnte, schwamm wie ein Held und sich der allgemeinen Beliebheit erfreute. Die Lehrer waren ihm beinahe mit Zärtlichkeit zugetan, nannten ihn mit Vornahmen und förderten ihn auf alle Weise, die Kameraden waren auf seine Gunst bedacht, und auf der Straße hielten ihn Herren und Damen an, fassten ihn an dem Schopfe bastblonden Haares, der unter seiner dänischen Schiffermütze hervorquoll, und sagten: «Guten Tag, Hans Hansen, mit deinem netten Schopf! Bist du noch Primus? Grüß' Papa und Mama, mein prächtiger Junge ...»

2 So war Hans Hansen, und seit Tonio Kröger ihn kannte, empfand er Sehnsucht, sobald er ihn erblickte, eine neidische Sehnsucht, die oberhalb der Brust saß und brannte. Wer so blaue Augen hätte, dachte er, und so in Ordnung und glücklicher Gemeinschaft mit aller Welt lebte wie du! Stets bist du auf eine wohlanständige und allgemein respektierte Weise beschäftigt. Wenn du die Schulaufgaben erledigt hast, so nimmst du Reitstunden oder arbeitest mit der Laubsäge, und selbst in den Ferien, an der See, bist du vom Rudern, Segeln und Schwimmen in Anspruch genommen, indes ich müßiggängerisch und verloren im Sande liege und auf die geheimnisvoll wechselnden Mienenspiele starre, die über des Meeres Antlitz huschen. Aber darum sind deine Augen so klar. Zu sein wie du

1 Er machte nicht den Versuch, zu werden wie Hans Hansen, und vielleicht war es ihm nicht einmal sehr ernst mit diesem Wunsche. Aber er begehrte schmerzlich (болезненно = мучительно желал), so, wie er war, von ihm geliebt zu werden, und er warb um seine Liebe auf seine Art (добивался, домогался его любви на свой лад), eine langsame und innige (задушевный, искренний) hingebungsvolle (самозабвенный; die Hingebung - преданность, самоотверженность; увлеченность; hingeben - отдавать), leidende und wehmütige (томительный; wehmütig - грустный, щемящий душу; die Wehmut - грусть, уныние, печаль /высок./) Art, aber von einer Wehmut, die tiefer und zehrender brennen kann (которая может гореть глубже и сжигает: «гложет» при этом сильнее; zehren - есть, питаться; изнурять, подтачивать) als alle jähe Leidenschaftlichkeit (чем буйная страсть; jäh - внезапный, порывистый; крутой, отвесный), die man von seinem fremden Äußern hätte erwarten können (какую можно было бы ожидать от его чужого = южного облика, внешности).

2 Und er warb nicht ganz vergebens, denn Hans, der übrigens eine gewisse Überlegenheit an ihm achtete (ценил, уважал в нем определенное, некоторое превосходство = видел, что Тонио кое в чем его превосходит), eine Gewandtheit (ловкость, находчивость, изворотливость) des Mundes, die Tonio befähigte (которая позволяла ему; fähig - способный), schwierige Dinge auszusprechen, begriff ganz wohl, dass hier eine ungewöhnlich starke und zarte Empfindung für ihn lebendig sei (что столкнулся с необычно сильным и нежным чувством: «что здесь для него живет: «является живым» необычно сильное нежное чувство»), erwies sich dankbar (выказывал себя благодарным = был благодарен, умел быть благодарным) und bereitete ihm manches Glück durch sein Entgegenkommen (доставлял ему не раз радость: «некоторую радость» своим дружелюбием: «тем, что шел навстречу»; das Entgegenkommen - предупредительность, любезность) - aber auch manche Pein der Eifersucht (подчас муку ревности), der Enttäuschung und der vergeblichen Mühe, eine geistige Gemeinschaft herzustellen (установить духовную общность). Denn es war das Merkwürdige (примечательным было), dass Tonio, der Hans Hansen doch um seine Daseinsart beneidete (который завидовал его душевному складу, тому, как тот идет по жизни; das Dasein - бытие, существование + die Art - вид, лад), beständig trachtete (постоянно пытался, стремился /книжн./), ihn zu seiner eigenen herüberzuziehen (перетянуть), was höchstens auf Augenblicke (что в лучшем случае на мгновения) und auch dann nur scheinbar gelingen konnte (и даже тогда удавалось не по-настоящему; scheinbar -кажущийся) ...

1 Er machte nicht den Versuch, zu werden wie Hans Hansen, und vielleicht war es ihm nicht einmal sehr ernst mit diesem Wunsche. Aber er begehrte schmerzlich, so, wie er war, von ihm geliebt zu werden, und er warb um seine Liebe auf seine Art, eine langsame und innige, hingebungsvolle, leidende und wehmütige Art, aber von einer Wehmut, die tiefer und zehrender brennen kann als alle jähe Leidenschaftlichkeit, die man von seinem fremden Äußern hätte erwarten können.

2 Und er warb nicht ganz vergebens, denn Hans, der übrigens eine gewisse Überlegenheit an ihm achtete, eine Gewandtheit des Mundes, die Tonio befähigte, schwierige Dinge auszusprechen, begriff ganz wohl, dass hier eine ungewöhnlich starke und zarte Empfindung für ihn lebendig sei, erwies sich dankbar und bereitete ihm manches Glück durch sein Entgegenkommen - aber auch manche Pein der Eifersucht, der Enttäuschung und der vergeblichen Mühe, eine geistige Gemeinschaft herzustellen. Denn es war das Merkwürdige, dass Tonio, der Hans Hansen doch um seine Daseinsart beneidete, beständig trachtete, ihn zu seiner eigenen herüberzuziehen, was höchstens auf Augenblicke und auch dann nur scheinbar gelingen konnte ...

1 «Ich habe jetzt etwas Wundervolles gelesen, etwas Prachtvolles ...» sagte er. Sie gingen und aßen gemeinsam aus einer Tüte Fruchtbonbons (леденцы), die sie beim Krämer Iwersen (у бакалейшика) in der Mühlenstraße für zehn Pfennige erstanden hatten (приобрели, купили). «Du musst es lesen, Hans, es ist nämlich ‘Don Carlos’ von Schiller ... Ich leihe es dir, wenn du willst ...»

2 «Ach nein», sagte Hans Hansen, «das lass nur, Tonio, das passt nicht für mich. Ich bleibe bei meinen Pferdebüchern, weißt du. Famose Abbildungen (классные иллюстрации) sind darin, sage ich dir. Wenn du mal bei mir bist, zeige ich sie dir. Es sind Augenblicksphotographien (моментальные снимки), und man sieht die Gäule im Trab (лошадей, идущих рысью; der Trab - рысь /бег лошади/) und im Galopp und im Sprunge, in allen Stellungen, die man in Wirklichkeit gar nicht zu sehen bekommt (которые обычно невозможно увидеть, не видишь), weil es zu schnell geht ...»

3 «In allen Stellungen?» fragte Tonio höflich. «Ja, das ist fein (здорово, прекрасно). Was aber ‘Don Carlos’ betrifft, so geht das über alle Begriffe (этого даже словами не скажешь, это превосходит все мыслимое: «это идет через, превышает все понятия, понимания»). Es sind Stellen darin, du sollst stehen, die so schön sind, dass es einem einen Ruck gibt (дает толчок = которые как удар в сердце, которые потрясают), dass es gleichsam knallt (словно /нечто/ щелкает /бичом/) ...»

4 «Knallt es?» fragte Hans Hansen ... «Wieso?»

5 «Da ist zum Beispiel die Stelle, wo der König geweint hat, weil er von dem Marquis betrogen ist ... aber der Marquis hat ihn nur dem Prinzen zuliebe (ради принца) betrogen, verstehst du, für den er sich opfert. Und nun kommt aus dem Kabinett in das Vorzimmer die Nachricht, dass der König geweint hat. 'Geweint?' 'Der König geweint?' Alle Hofmänner sind fürchterlich betreten (ужасно смущены, растеряны, подавлены), und es geht einem durch und durch (а тебя прямо в дрожь бросает, а тебя прямо пронизывает все это; durch und durch - насквозь, совершенно), denn es ist ein schrecklich starrer (напреклонный: «неподвижный, застывший») und strenger König. Aber man begreift es so gut, dass er geweint hat, und mir tut er eigentlich mehr Leid als der Prinz und der Marquis zusammengenommen. Er ist immer so ganz allein und ohne Liebe, und nun glaubt er einen Menschen gefunden zu haben, und der verrät ihn ...»

6 Hans Hansen sah von der Seite in Tonios Gesicht, und irgend etwas in diesem Gesicht musste ihn wohl dem Gegenstande gewinnen (что-то в этом лице, видимо, расположило его в пользу темы: «предмета»), denn er schob plötzlich wieder seinen Arm unter den Tonios und fragte:

7 «Auf welche Weise verrät er ihn denn, Tonio?»

8 Tonio geriet in Bewegung (оживился: «пришел в движение»).

9 «Ja, die Sache ist (дело в том)», fing er an, «dass alle Briefe nach Brabant und Flandern ... »

10 «Da kommt Erwin Jimmerthal», sagte Hans.

1 «Ich habe jetzt etwas Wundervolles gelesen, etwas Prachtvolles ...» sagte er. Sie gingen und aßen gemeinsam aus einer Tüte Fruchtbonbons, die sie beim Krämer Iwersen in der Mühlenstraße für zehn Pfennige erstanden hatten. «Du musst es lesen, Hans, es ist nämlich ‘Don Carlos’ von Schiller ... Ich leihe es dir, wenn du willst ...»

2 «Ach nein», sagte Hans Hansen, «das lass nur, Tonio, das passt nicht für mich. Ich bleibe bei meinen Pferdebüchern, weißt du. Famose Abbildungen sind darin, sage ich dir. Wenn du mal bei mir bist, zeige ich sie dir. Es sind Augenblicksphotographien, und man sieht die Gäule im Trab und im Galopp und im Sprunge, in allen Stellungen, die man in Wirklichkeit gar nicht zu sehen bekommt, weil es zu schnell geht ... »

3 «In allen Stellungen?» fragte Tonio höflich. «Ja, das ist fein. Was aber ‘Don Carlos’ betrifft, so geht das über alle Begriffe. Es sind Stellen darin, du sollst stehen, die so schön sind, dass es einem einen Ruck gibt, dass es gleichsam knallt ... »

4 «Knallt es?» fragte Hans Hansen ... «Wieso?»

5 «Da ist zum Beispiel die Stelle, wo der König geweint hat, weil er von dem Marquis betrogen ist ... aber der Marquis hat ihn nur dem Prinzen zuliebe betrogen, verstehst du, für den er sich opfert. Und nun kommt aus dem Kabinett in das Vorzimmer die Nachricht, dass der König geweint hat. 'Geweint?' 'Der König geweint?' Alle Hofmänner sind fürchterlich betreten, und es geht einem durch und durch, denn es ist ein schrecklich starrer und strenger König. Aber man begreift es so gut, dass er geweint hat, und mir tut er eigentlich mehr Leid als der Prinz und der Marquis zusammengenommen. Er ist immer so ganz allein und ohne Liebe, und nun glaubt er einen Menschen gefunden zu haben, und der verrät ihn ... »

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