Томас Манн - Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер

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    Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер
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Томас Манн - Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер краткое содержание

Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер - описание и краткое содержание, автор Томас Манн, читайте бесплатно онлайн на сайте электронной библиотеки LibKing.Ru
Тонкое, умное, полное глубокого чувства произведение о душе творца и сущности творчества. Демонизм "Доктора Фаустуса" (талант vs любовь) здесь смягчен, хоть и присутствует; больше внимания уделяется трагическому разрыву между жизнью в холодном эфире духа и земными бюргерскими радостями, между творческой сублимацией, пусть даже самого возвышенного характера, и полнокровной жизнью. Главный герой, Тонио Крёгер, как в юности, так и в зрелые годы любит женщину и мужчину, воплотивших в себе плоть и радость земли, далеких ото всякого познания и духовности, но не может ни войти в их мир, ни добиться их симпатии, ни забыть их, ни отказаться от своего холодного дара.

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2 Das wusste Adalbert, und darum begab er sich ins Cafe, in die 'entrückte Sphäre', jawohl!»

1 «Nun, Gott mit ihm, Batuschka», sagte Lisaweta und wusch sich die Hände in einer Blechwanne (в жестяной лоханке; das Blech); «Sie brauchen ihm ja nicht zu folgen.»

2 «Nein, Lisaweta, ich folge ihm nicht, und zwar einzig, weil ich hie und da imstande bin, mich vor dem Frühling meines Künstlertums ein wenig zu schämen (стыдится за свое художничество = за то, что я художник, человек искусства). Sehen Sie, zuweilen erhalte ich Briefe von fremder Hand, Lob- und Dankschreiben (das Lob -хвала, похвала; loben - хвалить) aus meinem Publikum, bewunderungsvolle Zuschriften ergriffener Leute (полные восхищения, восторга письма взволнованных, воодушевленных людей; die Zuschrift - письмо /отклик читателя/). Ich lese diese Zuschriften, und Rührung beschleicht mich (и растроганность проникает, пробирается в меня = бываю невольно тронут; beschleichen - прокрадываться, проникать; охватывать /о чувствах/) angesichts des warmen und unbeholfenen menschlichen Gefühls (пред этим теплым и неловким, беспомощным человеческим чувством), das meine Kunst hier bewirkt hat (вызвало /своим воздействием/), eine Art von Mitleid fasst mich an (охватывает) gegenüber der begeisterten Naivität, die aus den Zeilen spricht (die Zeile - строка), und ich erröte bei dem Gedanken, wie sehr dieser redliche (честный, добросовестный, положительный) Mensch ernüchtert sein müsste (был бы отрезвлен), wenn er je (когда-либо) einen Blick hinter die Kulissen täte, wenn seine Unschuld je begriffe, dass ein rechtschaffener (честный, порядочный), gesunder und anständiger (порядочный) Mensch überhaupt nicht schreibt, mimt (не играет: «не является мимом»), komponiert ... was alles ja nicht hindert, dass ich seine Bewunderung für mein Genie benütze, um mich zu steigern (чтобы поощрять себя: «повышаться») und zu stimulieren, dass ich sie gewaltig ernst nehme (что я их очень даже принимаю всерьез; gewaltig - мощный; die Gewalt -мощь; насилие) und ein Gesicht dazu mache wie ein Affe, der den großen Mann spielt ... Ach, reden Sie mir nicht darein (не спорьте со мной, не возражайте мне),

Lisaweta! Ich sage Ihnen, dass ich es oft sterbensmüde bin, das Menschliche darzustellen, ohne am Menschlichen teilzuhaben (не участвуя, не имея своей доли, не будучи причастен) ... Ist der Künstler überhaupt ein Mann? Man frage 'das Weib' danach (об этом надо спросить женщину - слово das Weib взято в кавычки, поскольку здесь обыгрывается психологический термин das Weibliche -женственное начало, широко обсуждавшийся в эпоху Т. Манна)! Mir scheint, wir Künstler teilen alle ein wenig das Schicksal jener präparierten päpstlichen Sänger (разделяем судьбу тех препарированных папских певцов = кастратов) ... Wir singen ganz rührend schön. Jedoch -»

3 «Sie sollten sich ein bisschen schämen, Tonio Kröger. Kommen Sie nun zum Tee. Das Wasser wird gleich kochen, und hier sind Papyros. Beim Sopransingen waren Sie stehen geblieben; und fahren Sie da nur fort (fortfahren - продолжать /что-либо делать/). Aber schämen sollten Sie sich. Wenn ich nicht wüsste, mit welch stolzer Leidenschaft Sie Ihrem Berufe ergeben sind (преданы) ...»

1 «Nun, Gott mit ihm, Batuschka», sagte Lisaweta und wusch sich die Hände in einer Blechwanne; «Sie brauchen ihm ja nicht zu folgen.»

2 «Nein, Lisaweta, ich folge ihm nicht, und zwar einzig, weil ich hie und da imstande bin, mich vor dem Frühling meines Künstlertums ein wenig zu schämen. Sehen Sie, zuweilen erhalte ich Briefe von fremder Hand, Lob- und Dankschreiben aus meinem Publikum, bewunderungsvolle Zuschriften ergriffener Leute. Ich lese diese Zuschriften, und Rührung beschleicht mich angesichts des warmen und unbeholfenen menschlichen Gefühls, das meine Kunst hier bewirkt hat, eine Art von Mitleid fasst mich an gegenüber der begeisterten Naivität, die aus den Zeilen spricht, und ich erröte bei dem Gedanken, wie sehr dieser redliche Mensch ernüchtert sein müsste, wenn er je einen Blick hinter die Kulissen täte, wenn seine Unschuld je begriffe, dass ein rechtschaffener, gesunder und anständiger Mensch überhaupt nicht schreibt, mimt, komponiert ... was alles ja nicht hindert, dass ich seine Bewunderung für mein Genie benütze, um mich zu steigern und zu stimulieren, dass ich sie gewaltig ernst nehme und ein Gesicht dazu mache wie ein Affe, der den großen Mann spielt ... Ach, reden Sie mir nicht darein, Lisaweta! Ich sage Ihnen, dass ich es oft sterbensmüde bin, das Menschliche darzustellen, ohne am Menschlichen teilzuhaben ... Ist der Künstler überhaupt ein Mann? Man frage 'das Weib' danach! Mir scheint, wir Künstler teilen alle ein wenig das Schicksal jener präparierten päpstlichen Sänger ... Wir singen ganz rührend schön. Jedoch -»

3 «Sie sollten sich ein bisschen schämen, Tonio Kröger. Kommen Sie nun zum Tee. Das Wasser wird gleich kochen, und hier sind Papyros. Beim Sopransingen waren Sie stehen geblieben; und fahren Sie da nur fort. Aber schämen sollten Sie sich. Wenn ich nicht wüsste, mit welch stolzer Leidenschaft Sie Ihrem Berufe ergeben sind ... »

1 «Sagen Sie nichts von 'Beruf', Lisaweta Iwanowna! Die Literatur ist überhaupt kein Beruf, sondern ein Fluch (проклятие), - damit's Sie wissen. Wann beginnt er fühlbar zu werden (когда оно начинает чувствоваться: «становиться ощутимым», dieser Fluch? Früh, schrecklich früh. Zu einer Zeit, da man billig noch in Frieden und Eintracht mit Gott und der Welt leben sollte (в пору, когда еще надо бы жить в мире и согласии с Богом и миром; billig - дешевый; разрешено, позволено). Sie fangen an, sich gezeichnet (помеченными, отмеченными), sich in einem rätselhaften Gegensatz (в загадочном противоположении) zu den anderen, den Gewöhnlichen, den Ordentlichen zu fühlen, der Abgrund (бездну) von Ironie, Unglaube, Opposition, Erkenntnis, Gefühl, der Sie von den Menschen trennt, klafft (начинает зиять, разверзаться) tiefer und tiefer, Sie sind einsam, und fortan (впредь) gibt es keine Verständigung mehr (понимание друг друга, согласие). Was für ein Schicksal!

Gesetzt, dass das Herz lebendig genug, liebevoll genug geblieben ist (если, конечно, твое сердце осталось достаточно живым и способным любить; gesetzt = gesetzt den Fall - если, предположим, что ...), es als furchtbar zu empfinden! ... Ihr Selbstbewusstsein entzündet sich (их самосознание, самолюбие воспаляется: «зажигается»), weil Sie unter Tausenden das Zeichen an ihrer Stirne spüren und fühlen, dass es niemandem entgeht (ни от кого не ускользает). Ich kannte einem Schauspieler von Genie (одного гениального актера), der als Mensch mit einer krankhaften Befangenheit und Haltlosigkeit zu kämpfen hatte (которому вне сцены: «в качестве /обыкновенного, как все/ человека» приходилось бороться с болезненной застенчивостью и неустойчивостью в поведении; haltlos - распущенный, морально нестойкий, беспринципный). Sein überreiztes Ich-Gefühl (его сверхучувствительное Я, самоощущение) zusammen mit dem Mangel an Rolle (вместе, наряду с отсутствием роли), an darstellerischer Aufgabe (сценической, творящей: «представляющей» задачи), bewirkten das (вызвали это) bei diesem vollkommenen Künstler und verarmten Menschen (у этого совершенного художника и опустошенного: «обедненного» человека) ... Einen Künstler, einen wirklichen, nicht einen, dessen bürgerlicher Beruf (чья гражданская профессия) die Kunst ist, sondern einen vorbestimmten (предопределенного) und verdammten, ersehen Sie mi geringem Scharfblick aus einer Menschenmasse (вы без труда различите в толпе, для этого не требуется много проницательности; der Scharfblick - зоркость; проницательность; gering - малый, незначительный). Das Gefühl der Separation (чувство отделенности, отчужденности) und Unzugehörigkeit (и неприкаянности: «непринадлежности»), des Erkannt- und Beobachtetseins (того, что тебя узнают и за тобой наблюдают: «узнаваемости и наблюдаемости»), etwas zugleich Königliches und Verlegenes (нечто одновременно царственное и смущенное) ist in seinem Gesicht. In den Zügen eines Fürsten (в чертах = на лице князя), der in Zivil (в партикулярном, гражданском платье) durch die Volksmenge schreitet, kann man etwas Ähnliches beobachten. Aber da hilft kein Zivil, Lisaweta! Verkleiden Sie sich, vermummen Sie sich, ziehen Sie sich an wie ein Attache oder ein Gardeleutnant in Urlaub: Sie werden kaum die Augen aufzuschlagen und ein Wort zu sprechen brauchen, und jedermann wird wissen, dass Sie kein Mensch sind, sondern irgend etwas Fremdes, Befremdendes, Anderes ...

1 «Sagen Sie nichts von 'Beruf', Lisaweta Iwanowna! Die Literatur ist überhaupt kein Beruf, sondern ein Fluch, - damit's Sie wissen. Wann beginnt er fühlbar zu werden, dieser Fluch? Früh, schrecklich früh. Zu einer Zeit, da man billig noch in Frieden und Eintracht mit Gott und der Welt leben sollte. Sie fangen an, sich gezeichnet, sich in einem rätselhaften Gegensatz zu den anderen, den Gewöhnlichen, den Ordentlichen zu fühlen, der Abgrund von Ironie, Unglaube, Opposition, Erkenntnis, Gefühl, der Sie von den Menschen trennt, klafft tiefer und tiefer, Sie sind einsam, und fortan gibt es keine Verständigung mehr. Was für ein Schicksal! Gesetzt, dass das Herz lebendig genug, liebevoll genug geblieben ist, es als furchtbar zu empfinden! ... Ihr Selbstbewusstsein entzündet sich, weil Sie unter Tausenden das Zeichen an ihrer Stirne spüren und fühlen, dass es niemandem entgeht. Ich kannte einem Schauspieler von Genie, der als Mensch mit einer krankhaften Befangenheit und Haltlosigkeit zu kämpfen hatte. Sein überreiztes Ich-Gefühl zusammen mit dem Mangel an Rolle, an darstellerischer Aufgabe, bewirkten das bei diesem vollkommenen Künstler und verarmten Menschen ... Einen Künstler, einen wirklichen, nicht einen, dessen bürgerlicher Beruf die Kunst ist, sondern einen vorbestimmten und verdammten, ersehen Sie mit geringem Scharfblick aus einer Menschenmasse. Das Gefühl der Separation und Unzugehörigkeit, des Erkannt- und Beobachtetseins, etwas zugleich Königliches und Verlegenes ist in seinem Gesicht. In den Zügen eines Fürsten, der in Zivil durch die Volksmenge schreitet, kann man etwas Ähnliches beobachten. Aber da hilft kein Zivil, Lisaweta! Verkleiden Sie sich, vermummen Sie sich, ziehen Sie sich an wie ein Attache oder ein Gardeleutnant in Urlaub: Sie werden kaum die Augen aufzuschlagen und ein Wort zu sprechen brauchen, und jedermann wird wissen, dass Sie kein Mensch sind, sondern irgend etwas Fremdes, Befremdendes, Anderes ...

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