Томас Манн - Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер

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    Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер
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Томас Манн - Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер краткое содержание

Немецкий язык с Томасом Манном. Тонио Крёгер - описание и краткое содержание, автор Томас Манн, читайте бесплатно онлайн на сайте электронной библиотеки LibKing.Ru
Тонкое, умное, полное глубокого чувства произведение о душе творца и сущности творчества. Демонизм "Доктора Фаустуса" (талант vs любовь) здесь смягчен, хоть и присутствует; больше внимания уделяется трагическому разрыву между жизнью в холодном эфире духа и земными бюргерскими радостями, между творческой сублимацией, пусть даже самого возвышенного характера, и полнокровной жизнью. Главный герой, Тонио Крёгер, как в юности, так и в зрелые годы любит женщину и мужчину, воплотивших в себе плоть и радость земли, далеких ото всякого познания и духовности, но не может ни войти в их мир, ни добиться их симпатии, ни забыть их, ни отказаться от своего холодного дара.

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2 Volksbibliothek? dachte Tonio Kröger, denn er fand, dass hier weder das Volk noch die Literatur etwas zu suchen hatten (нечего было здесь делать, им здесь вовсе не место). Er klopfte an die Tür ... Ein Herein ward laut (раздалось: Войдите), und er folgte ihm (последовал /этому приглашению/). Gespannt und finster blickte er in eine höchst unziemliche Veränderung (крайне неподобающие перемены) hinein.

1 Sein Herz schlug ängstlich, denn er gewärtigte, sein Vater könnte aus einer der Türen zu ebener Erde, an denen er vorüberschritt, hervortreten, im Kontorrock und die Feder hinterm Ohr, ihn anhalten und ihn wegen seines extravaganten Lebens streng zur Rede stellen, was er sehr in der Ordnung gefunden hätte. Aber er gelangte unbehelligt vorbei. Die Windfangtür war nicht geschlossen, sondern nur angelehnt, was er als tadelnswert empfand, während ihm gleichzeitig zumute war wie in gewissen leichten Träumen, in denen die Hindernisse von selbst vor einem weichen und man, von wunderbarem Glück begünstigt, ungehindert vorwärts dringt ... Die weite Diele, mit großen, viereckigen Steinfliesen gepflastert, widerhallte von seinen Schritten. Der Küche gegenüber, in der es still war, sprangen wie vor alters in beträchtlicher Höhe die seltsamen, plumpen, aber reinlich lackierten Holzgelasse aus der Wand hervor, die Mägdekammern, die nur durch eine Art freiliegender Stiege von der Diele aus zu erreichen waren. Aber die großen Schränke und die geschnitzte Truhe waren nicht mehr da, die hier gestanden hatten ... Der Sohn des Hauses beschritt die gewaltige Treppe und stützte sich mit der Hand auf das weißlackierte, durchbrochene Holzgeländer, indem er sie bei jedem Schritte erhob und beim nächsten sacht wieder darauf niedersinken ließ, wie als versuche er schüchtern, ob die ehemalige Vertrautheit mit diesem alten, soliden Geländer wieder herzustellen sei ... Aber auf dem Treppenabsatz blieb er stehen, vorm Eingang zum Zwischengeschoss. An der Tür war ein weißes Schild befestigt, auf dem in schwarzen Buchstaben zu lesen war: Volksbibliothek.

2 Volksbibliothek? dachte Tonio Kröger, denn er fand, dass hier weder das Volk noch die Literatur etwas zu suchen hatten. Er klopfte an die Tür ... Ein Herein ward laut, und er folgte ihm. Gespannt und finster blickte er in eine höchst unziemliche Veränderung hinein.

1 Das Geschoss (этаж, ярус) war drei Stuben tief, deren Verbindungstüren offen standen. Die Wände waren fast in ihrer ganzen Höhe mit gleichförmig gebundenen Büchern (книгами в одинаковых переплетах) bedeckt, die auf dunklen Gestellen (das Gestell - подставка; стеллаж) in langen Reihen standen. In jedem Zimmer saß hinter einer Art von Ladentisch ein dürftiger (скудный, убогий; тщедушный) Mensch und schrieb. Zwei davon wandten nur die Köpfe nach Tonio Kröger, aber der erste stand eilig auf, wobei er sich mit beiden Händen auf die Tischplatte stützte, den Kopf vorschob (вытянул вперед шею; schieben - толкать), die Lippen spitzte (сложил губы трубочкой), die Brauen emporzog und den Besucher mit eifrig (ревностный, усердный; der Eifer - рвение, усердие) zwinkernden (моргающими) Augen anblickte

2 «Verzeihung», sagte Tonio Kröger, ohne den Blick von den vielen Büchern zu wenden. «Ich bin hier fremd, ich besichtige die Stadt. Dies ist also die Volksbibliothek? Würden Sie erlauben, dass ich mir ein wenig Einblick in die Sammlung verschaffe (ознакомиться с собранием /книг/; der Einblick - взгляд /на что-либо/; ознакомление /с чем-либо/; verschaffen - достать, раздобыть, приобрести)?»

3 «Gern!» sagte der Beamte und zwinkerte noch heftiger ... «Gewiss, das steht jedermann frei (это каждому дозволено, на это все имеют право). Wollen Sie sich nur umsehen ... Ist Ihnen ein Katalog gefällig (не угодно ли Вам будет воспользоваться каталогом; gefällig - услужливый, любезный; sonst noch etwas gefällig? - не угодно ли что-нибудь еще?)?»

4 «Danke», antwortete Tonio Kröger. «Ich orientiere mich leicht.» Damit begann er, langsam an den Wänden entlangzuschreiten, indem er sich den Anschein (видимость) gab, als studiere er die Titel auf den Bücherrücken. Schließlich nahm er einen Band heraus, öffnete ihn und stellte sich damit ans Fenster.

1 Das Geschoss war drei Stuben tief, deren Verbindungstüren offen standen. Die Wände waren fast in ihrer ganzen Höhe mit gleichförmig gebundenen Büchern bedeckt, die auf dunklen Gestellen in langen Reihen standen. In jedem Zimmer saß hinter einer Art von Ladentisch ein dürftiger Mensch und schrieb. Zwei davon wandten nur die Köpfe nach Tonio Kröger, aber der erste stand eilig auf, wobei er sich mit beiden Händen auf die Tischplatte stützte, den Kopf vorschob, die Lippen spitzte, die Brauen emporzog und den Besucher mit eifrig zwinkernden Augen anblickte ...

2 «Verzeihung», sagte Tonio Kröger, ohne den Blick von den vielen Büchern zu wenden. «Ich bin hier fremd, ich besichtige die Stadt. Dies ist also die Volksbibliothek? Würden Sie erlauben, dass ich mir ein wenig Einblick in die Sammlung verschaffe?»

3 «Gern!» sagte der Beamte und zwinkerte noch heftiger ... «Gewiss, das steht jedermann frei. Wollen Sie sich nur umsehen ... Ist Ihnen ein Katalog gefällig?»

4 «Danke», antwortete Tonio Kröger. «Ich orientiere mich leicht.» Damit begann er, langsam an den Wänden entlangzuschreiten, indem er sich den Anschein gab, als studiere er die Titel auf den Bücherrücken. Schließlich nahm er einen Band heraus, öffnete ihn und stellte sich damit ans Fenster.

1 Hier war das Frühstückszimmer gewesen. Man hatte hier morgens gefrühstückt, nicht droben im großen Esssaal, wo aus der blauen Tapete weiße Götterstatuen hervortraten ... Das dort hatte als Schlafzimmer gedient. Seines Vaters Mutter war dort gestorben, so alt sie war (несмотря на свой преклонный возраст), unter schweren Kämpfen (тяжело борясь /со смертью/), denn sie war eine genussfrohe (жизнерадостная: «любящая наслаждения, удовольствия»; der Genuss -наслаждение, отрада) Weltdame (светская дама) und hing am Leben (любила жизнь, была привязана к жизни). Und später hatte dort sein Vater selbst den letzten Seufzer (вздох) getan, der lange, korrekte, ein wenig wehmütige und nachdenkliche Herr mit der Feldblume im Knopfloch ... Tonio hatte am Fußende seines Sterbebettes (в ногах его смертного одра) gesessen, mit heißen Augen, ehrlich und gänzlich hingegeben (отдавшись) an ein stummes und starkes Gefühl, an Liebe und Schmerz. Und auch seine Mutter hatte am Lager (das Lager - ложе, постель) gekniet, seine schöne feurige Mutter, ganz aufgelöst in heißen Tränen (изливаясь горючими слезами; ganz aufgelöst sein - расстраиваться, быть вне себя; auflösen -развязывать, распускать; растворять); worauf sie mit dem südlichen Künstler in blaue Fernen gezogen war ... Aber dort hinten, das kleinere, dritte Zimmer, nun ebenfalls ganz mit Büchern angefüllt, die ein dürftiger Mensch bewachte, war lange Jahre hindurch (в течение долгих лет) sein eigenes gewesen. Dorthin war er nach der Schule heimgekehrt, nachdem er einen Spaziergang, wie eben jetzt, gemacht, an jener Wand hatte sein Tisch gestanden, in dessen Schublade (ящик /стола/) er seine ersten innigen und hilflosen (беспомощные) Verse verwahrt (хранил, сохранял) hatte ... Der Walnussbaum ... Eine stechende Wehmut durchzuckte ihn (колющая грусть пронизала его; zucken - вздрагивать, подергиваться, трепетать, биться; durchzucken - пронзить; stechen - колоть; жалить). Er blickte seitwärts durchs Fenster hinaus. Der Garten lag wüst (пустынный, необитаемый), aber der alte Walnussbaum stand an seinem Platze, schwerfällig knarrend und rauschend im Winde. Und Tonio Kröger ließ die Augen auf das Buch zurückgleiten, das er in Händen hielt, ein hervorragendes Dichtwerk (выдающееся поэтическое, литературное произведение) und ihm wohlbekannt (хорошо известное). Er blickte auf diese schwarzen Zeilen und Satzgruppen nieder, folgte eine Strecke dem kunstvollen Fluss des Vortrags (искусному течению рассказа: «доклада, дискурса»), wie er in gestaltender (gestalten - придавать вид, оформлять; die Gestalt - фигура; форма, вид, образ) Leidenschaft sich zu einer Pointe und Wirkung erhob (как он, в своей формирующей страсти, поднимался к кульминационной точке и воздействию /на читателя/) und dann effektvoll absetzte (а потом эффектно шел на спад) ...

2 «Ja, das ist gut gemacht», sagte er, stellte das Dichtwerk weg und wandte sich. Da sah er, dass der Beamte noch immer aufrecht stand und mit einem Mischausdruck (со смешанный выражением) von Diensteifer (служебного усердия) und nachdenklichem Misstrauen (задумчивого недоверия) seine Augen zwinkern (мигать) ließ.

3 «Eine ausgezeichnete Sammlung, wie ich sehe», sagte Tonio Kröger. «Ich habe schon einen Überblick gewonnen (общее представление я уже получил). Ich bin Ihnen sehr verbunden (весьма вам обязан). Adieu (до свидания).» Damit ging er zur Tür hinaus; aber es war ein zweifelhafter Abgang (сомнительный уход /действующего лица со сцены/), und er fühlte deutlich, dass der Beamte, voller Unruhe über diesen Besuch, noch minutenlang stehen und zwinkern würde.

4 Er spürte keine Neigung, noch weiter vorzudringen (проникнуть). Er war zu Hause gewesen. Droben, in den großen Zimmern hinter der Säulenhalle, wohnten fremde Leute, er sah es; denn der Treppenkopf war durch eine Glastür verschlossen, die ehemals nicht dagewesen war, und irgendein Namensschild war daran. Er ging fort, ging die Treppe hinunter, über die hallende Diele, und verließ sein Elternhaus. In einem Winkel eines Restaurants nahm er in sich gekehrt (погруженный в свои мысли; kehren - поворачивать) eine schwere und fette Mahlzeit ein (съел тяжелый жирный обед; die Mahlzeit - еда, трапеза; eine Mahlzeit einnehmen - кушать /книжн./) und kehrte dann ins Hotel zurück.

1 Hier war das Frühstückszimmer gewesen. Man hatte hier morgens gefrühstückt, nicht droben im großen Esssaal, wo aus der blauen Tapete weiße Götterstatuen hervortraten ... Das dort hatte als Schlafzimmer gedient. Seines Vaters Mutter war dort gestorben, so alt sie war, unter schweren Kämpfen, denn sie war eine genussfrohe Weltdame und hing am Leben. Und später hatte dort sein Vater selbst den letzten Seufzer getan, der lange, korrekte, ein wenig wehmütige und nachdenkliche Herr mit der Feldblume im Knopfloch ... Tonio hatte am Fußende seines Sterbebettes gesessen, mit heißen Augen, ehrlich und gänzlich hingegeben an ein stummes und starkes Gefühl, an Liebe und Schmerz. Und auch seine Mutter hatte am Lager gekniet, seine schöne feurige Mutter, ganz aufgelöst in heißen Tränen; worauf sie mit dem südlichen Künstler in blaue Fernen gezogen war ... Aber dort hinten, das kleinere, dritte Zimmer, nun ebenfalls ganz mit Büchern angefüllt, die ein dürftiger Mensch bewachte, war lange Jahre hindurch sein eigenes gewesen. Dorthin war er nach der Schule heimgekehrt, nachdem er einen Spaziergang, wie eben jetzt, gemacht, an jener Wand hatte sein Tisch gestanden, in dessen Schublade er seine ersten innigen und hilflosen Verse verwahrt hatte ... Der Walnussbaum ... Eine stechende Wehmut durchzuckte ihn. Er blickte seitwärts durchs Fenster hinaus. Der Garten lag wüst, aber der alte Walnussbaum stand an seinem Platze, schwerfällig knarrend und rauschend im Winde. Und Tonio Kröger ließ die Augen auf das Buch zurückgleiten, das er in Händen hielt, ein hervorragendes Dichtwerk und ihm wohlbekannt. Er blickte auf diese schwarzen Zeilen und Satzgruppen nieder, folgte eine Strecke dem kunstvollen Fluss des Vortrags, wie er in gestaltender Leidenschaft sich zu einer Pointe und Wirkung erhob und dann effektvoll absetzte ...

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